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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Und was ist mit <strong>de</strong>m blockierten Geld, fragte ich. Wür<strong>de</strong> ich mich im<br />

140er schuldig bekennen, be<strong>de</strong>ute dies automatisch, dass meine Folterer<br />

das Geld bekommen. Nein, noch schlimmer Helmut wür<strong>de</strong> alles<br />

bekommen. Dank <strong>de</strong>m Urteil vom Gericht in Vaduz könnte er einen<br />

doppelten Sieg feiern, über mich und über seinen Komplizen Mariano<br />

M.-V. R, mit <strong>de</strong>m er die Beute nicht mehr teilen müsste.<br />

Auch dazu hatte er sich eine rechtliche Meinung einholen lassen, sagte<br />

er. Er versprach mir dass er sofort nach Abschluss einer erfolgreichen<br />

Strafverfolgung auch helfen wür<strong>de</strong>, die Gel<strong>de</strong>r durch ein Zivilverfahren<br />

am Wohnort von Helmut wie<strong>de</strong>r zurückzuholen. Koste es was es wolle.<br />

Weiters fragte ich ihn, wie dies alles praktisch ablaufen sollte. Was<br />

wür<strong>de</strong> passieren, wenn mich das Gericht, nach einem sensationellen<br />

Schuldbekenntnis ins Gefängnis wirft? In <strong>de</strong>r Sekun<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r ich diese<br />

Frage been<strong>de</strong>t hatte, begriff ich die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Satzes im Beschluss<br />

zum Freien Geleit: „<strong>Der</strong> Antragsteller kann bis zu einer erstinstanzlichen<br />

Verurteilung auf freiem Fuss bleiben.‚<br />

Ich schil<strong>de</strong>rte Hans-Adam meine Befürchtung, dass man mich ins<br />

Gefängnis werfen wür<strong>de</strong> und ich nie die Zeit, Kraft und Chance hätte,<br />

die wichtige Anklage gegen die Verbrecher mitzuerleben. Jetzt wäre mir<br />

auch klar, warum <strong>de</strong>r neue RA Müller nicht für die Fälle 140 und 101<br />

nominiert wor<strong>de</strong>n war, fügte ich konsterniert bei.<br />

Hans-Adam wur<strong>de</strong> etwas ungeduldig. Er sehe nicht, warum mich ein<br />

Gericht zu einer Haftstrafe verurteilen sollte. Zu<strong>de</strong>m hätte er Mittel und<br />

Wege zur Hand, dies zu verhin<strong>de</strong>rn. Es wür<strong>de</strong> keinen Zweck haben, jetzt<br />

auf Paragraphenreiterei zu pochen. Es wäre doch das Beste, wenn ich<br />

endlich über die Kombination Argentinien und Liechtenstein hinweg<br />

kommen wür<strong>de</strong>. Ich sah ihn mit ganz offenen Augen an und fragte, was<br />

er damit meine. Er offenbarte mir, dass nicht nur er aufgrund meines<br />

gestörten Verhältnisses zur STA und <strong>de</strong>r Justiz eine ganz kleine<br />

Erfolgsaussicht sehen wür<strong>de</strong>, die Verbrecher ihre verdiente Strafe hier in<br />

unserem Land erhalten wür<strong>de</strong>n.<br />

Ich erkannte sofort, worauf er hinaus wollte. <strong>Die</strong>se Worte waren zu viel<br />

für mich. Ich entschuldigte mich höflich, stand auf und lief zur Türe. Auf<br />

<strong>de</strong>m kurzen Weg dorthin bedankte ich mich nochmals für seine Mühe,<br />

Gna<strong>de</strong> und sein Verständnis. Ich sagte ihm, dass ich es ihm nicht übel<br />

nehme, dass er mich mit Versprechen nach Hause gelockt hat, die er jetzt<br />

offenbar nicht einhalten konnte o<strong>de</strong>r wollte.<br />

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