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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Auf einmal piepste es aufdringlich aus Richtung <strong>de</strong>s alten Schrank o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Kommo<strong>de</strong> nahe <strong>de</strong>m Kasten.. Ich erschrak. Er stand auf,<br />

entschuldigte sich und verliess <strong>de</strong>n Raum. Ich sass da und dachte über<br />

das bisher gesprochenen nach. Dann kam mir <strong>de</strong>r Gedanke, dass er<br />

womöglich das Gespräch heimlich aufzeichnen lässt. Darum <strong>de</strong>r<br />

Piepston. <strong>Die</strong> Tonbandkassette voll o<strong>de</strong>r das Digitalaufnahmegerät hatte<br />

keinen Saft mehr.<br />

Es vergingen zwei o<strong>de</strong>r drei Minuten, dann kam er wie<strong>de</strong>r rein und<br />

setzte sich auf seinen Platz. Er wür<strong>de</strong> gerne jetzt über meine Zukunft<br />

re<strong>de</strong>n, sagte er. Das wäre wünschenswert, erwi<strong>de</strong>rte ich. Er erzählte mir,<br />

dass er folgen<strong>de</strong>n Plan habe. Ihm sei es angeblich nicht gelungen, die<br />

Justiz davon zu überzeugen, dass man <strong>de</strong>n 140er Gerichtsfall und die<br />

Strafuntersuchung im Zusammenhang mit meinem Brief an ihn einstellt.<br />

Noch bis Anfang dieser Woche hätte er Gespräche <strong>de</strong>swegen geführt.<br />

Als er merkte, dass ich wie<strong>de</strong>r zu einem fast nie en<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Re<strong>de</strong>schwall<br />

ansetzen wollte, unterbrach er mich gleich zu Beginn und bat mich, ihn<br />

bitte ausre<strong>de</strong>n zu lassen. Wegen <strong>de</strong>r ganzen Angelegenheit hätte sich bei<br />

<strong>de</strong>r Justiz und <strong>de</strong>r STA ein gewisser Level an Ressentiments (Groll,<br />

Hass) mir gegenüber aufgebaut. <strong>Die</strong>se Hass sei zwar keine i<strong>de</strong>ale,<br />

professionelle Berufsauffassung, <strong>de</strong>nnoch führe kein Weg daran vorbei,<br />

die Affäre ein für alle mal, hier und jetzt in Vaduz zu been<strong>de</strong>n.<br />

Er müsse <strong>de</strong>n involvierten Parteien, <strong>de</strong>r Justiz eine gewisse Lösung<br />

anbieten, wobei sie ihr Gesicht nicht verlieren. Ein Ablassventil<br />

sozusagen, um <strong>de</strong>r angestauten dicken Luft die Gelegenheit zu geben,<br />

kontrolliert entweichen zu können, erklärte er mir buchstäblich. Unter<br />

kontrolliert wür<strong>de</strong> er mit „minimalem Scha<strong>de</strong>n für mich‚ meinen,<br />

ergänzte er. Ich hatte eher das Gefühl, dass er das Ventil braucht, um<br />

seine angestaut Pressluft loszuwer<strong>de</strong>n. Er war noch nicht fertig mit <strong>de</strong>r<br />

Ausführung seines Plans.<br />

Da die Anklage im 140er rechtskräftig wäre, wür<strong>de</strong> man die neu dazu<br />

gekommenen Straftaten, wie die versuchte Nötigung seiner Person mit<br />

<strong>de</strong>m 140er zusammenlegen und alles in einem raschen Verfahren<br />

gerichtlich abschliessen. Ich müsste es von <strong>de</strong>r positiven Seite sehen.<br />

Ich konnte nicht mehr ruhig sitzen bleiben und bombardierte ihn mit<br />

Fragen. Seit wann wäre die Anklage im 140er rechtskräftig? Warum<br />

wur<strong>de</strong> mir nichts davon gesagt? Warum wur<strong>de</strong> mir von seinen zwei<br />

Gesandten etwas ganz an<strong>de</strong>res in Holland aufgetischt? Als er merkte,<br />

dass ich wie<strong>de</strong>r zu einem fast nie en<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Re<strong>de</strong>schwall ansetzte,<br />

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