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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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UR Dr. Meier hätte mir gestern gesagt, dass es nicht zum Gericht<br />

gebracht wur<strong>de</strong>. Ach ja, die grosse Schachtel, sagte Hans-Adam, die habe<br />

er entsorgen lassen. Man wusste nicht wohin damit im Schloss. Ich<br />

dachte zuerst es wäre ein blö<strong>de</strong>r Scherz von ihm. Aber nein, lei<strong>de</strong>r nicht,<br />

sagte er.<br />

Mich traf es sehr. Er war dann auch über <strong>de</strong>n Schock, <strong>de</strong>n seine Antwort<br />

im mir auslöste, sehr betroffen. Es tue im Leid, aber in <strong>de</strong>r Anfangsphase<br />

wäre man sehr wütend auf mich gewesen. Das Mo<strong>de</strong>ll wäre ein<br />

wichtiges Beweisstück, sagte ich, für <strong>de</strong>n Gerichtsprozess. Wie konnte er<br />

es da wegwerfen? Warum man es nicht runter zum Gericht habe bringen<br />

können, fragte ich. Er wisse es nicht mehr. Mir kamen die Tränen und er<br />

wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er bestellte<br />

Papiertaschentücher bei seiner Sekretärin.<br />

Um die Stimmung wie<strong>de</strong>r zu heben, erzählte er mir, dass er <strong>de</strong>n 101er<br />

und <strong>de</strong>r 140er selber studiert hätte. Grausam was mir dort angetan<br />

wor<strong>de</strong>n war. Er kenne Südamerika gut. Abscheuliche Dinge passieren da<br />

immer wie<strong>de</strong>r. Von diesem Spanier Ventosa und <strong>de</strong>m Deutschem,<br />

Roegele heisst er, nicht wahr? Ich wür<strong>de</strong> ihm Leid tun, sagte er wie<strong>de</strong>r.<br />

Wenige Menschen hätten solchen Terror ohne einen psychischen<br />

Scha<strong>de</strong>n überlebt. Ich wusste nicht genau, wie ich diese wortwörtliche<br />

Aussage von ihm <strong>de</strong>uten sollte. Meinte er damit, ich hätte einen<br />

Dachscha<strong>de</strong>n davongetragen, o<strong>de</strong>r meinte er ich hätte keinen.<br />

Egal, Böse hatte er sicher nicht gemeint, dachte ich.<br />

Ich fragte ihn vorsichtig, warum <strong>de</strong>r neue RA Müller noch nicht beim<br />

Gericht in diesen zwei Fällen vorstellig gewor<strong>de</strong>n sei. Er selber sei lei<strong>de</strong>r<br />

kein Jurist, antwortete er. Oft hätte er sich dies in <strong>de</strong>r Vergangenheit aber<br />

gewünscht, sagte er in Anspielung auf die verbittert geführte<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung im Abstimmungskampf um die neue Verfassung.<br />

Er führte weiters aus, dass ihm seine Experten auch bescheinigt hätten,<br />

dass mir Unrecht geschehen war. <strong>Die</strong> STA hätte ohne Schwierigkeit<br />

Anklage erheben können. Ob das Kriminalgericht in <strong>de</strong>r Folge die Täter<br />

verurteilt hätte, stün<strong>de</strong> in einem an<strong>de</strong>rem Buch, sagte er. Ich stimmte<br />

vollkommen mit ihm überein. Ich sagte, dass die STA die ganzen Jahre<br />

hindurch stets eine an<strong>de</strong>re Ausre<strong>de</strong> gesucht und gefun<strong>de</strong>n haben muss,<br />

um im 101er nicht vorwärts zu kommen.<br />

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