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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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wür<strong>de</strong>. Natürlich sei es klar, fuhr er fort, dass wenn <strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>n gross<br />

wäre, die davon am schwersten Betroffenen ihr Recht, <strong>de</strong>n Schuldigen<br />

aus <strong>de</strong>r Welt zu schaffen, in die eigenen Hän<strong>de</strong> nehmen wür<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong>s sei<br />

eine rein theoretische Frage, erwi<strong>de</strong>rte er, da ja keine <strong>Daten</strong> verraten<br />

wor<strong>de</strong>n waren. Aber wären die <strong>Daten</strong> wirklich verraten wor<strong>de</strong>n, dann<br />

wäre eine solche drastische Massnahme – von wem auch immer -<br />

durchaus evi<strong>de</strong>nt, schloss er seinen Vortrag dazu. Wobei er sich keine<br />

Mühe gab zu verbergen, wen er mit <strong>de</strong>n Schwerstbetroffenen meinte.<br />

Seine Sippe.<br />

Das Dümmste was ich dazu sagen konnte, hörte er dann auch von mir:<br />

Aha, ich verstehe ganz – kann ich zu 100 Prozent nachvollziehen, sagte<br />

ich. Wie blöd von mir, stellte ich in Gedanken fest. Als wür<strong>de</strong> ich eine<br />

solche Massnahme auch noch selber befürworten. Besser in dieser<br />

Richtung nicht tiefer bohren, dachte ich.<br />

Da ich spürte, dass man mit ihm wirklich Klartext re<strong>de</strong>n konnte und ich<br />

das Gespräch von meinem Han<strong>de</strong>ln wegleiten wollte, wagte ich mich vor<br />

und erwähnte seine Leichen im Keller. Schliesslich waren wir zwei<br />

alleine im Raum. Ich schil<strong>de</strong>rte, wie erstaunt ich gewesen war, bei <strong>de</strong>r<br />

LGT nicht nur Leichen gefun<strong>de</strong>n zu haben, son<strong>de</strong>rn auch aktive Mandate<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren konnte, die im starken Kontrast stand zu <strong>de</strong>m gängigen<br />

Bild was die (Finanz-) Welt von <strong>de</strong>r LGT hatte und die LGT selber<br />

pflegen wür<strong>de</strong>. Dass nicht nur ich, auch an<strong>de</strong>re Mitarbeiter <strong>de</strong>s Projekts<br />

e-Doc aus allen Wolken gefallen wären,als wir die vielen Mandate mit<br />

kriminellem Hintergrund gefun<strong>de</strong>n hätten.<br />

Er äusserte sich dahingehend, dass ich schon verstehen müsse, dass er<br />

selber nie alle Mandate persönlich kennen könnte. Sein Bru<strong>de</strong>r aber<br />

schon, meinte ich frech. Ich sagte auch, dass ich we<strong>de</strong>r ihn noch die LGT<br />

kritisieren wolle.<br />

Ich fragte ihn, ob man mittlerweile so klug gewesen wäre und sich jener<br />

Mandate entledigt hatte. Nein, war die kurze Antwort. Hans-Adam<br />

erklärte dazu, dass was im Ausland als kriminell gelten wür<strong>de</strong>, nicht<br />

automatisch bei uns so sei. Na, wenn <strong>de</strong>m so sei, dann lasst uns nur<br />

hoffen, dass die <strong>Daten</strong> nie <strong>de</strong>n ausländische Behör<strong>de</strong>n in die Hän<strong>de</strong><br />

fallen, erwi<strong>de</strong>rte ich.<br />

Um das Gespräch weg von solchen Horrorszenarien zu bringen, bat ich<br />

ihn, mir das 3-D-Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Kerkers in Argentinien zurückzugeben. <strong>Der</strong><br />

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