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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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und zu mit im Schloss arbeitete, gehören zum treuesten Mitarbeiterstab<br />

<strong>de</strong>r von Liechtenstein. Endlich, endlich bist du wie<strong>de</strong>r da, rief er mir zu.<br />

Ich murmelte etwas verlegen und fragte ihn, ob Hans-Adam gut gelaunt<br />

wäre. Jetzt wie<strong>de</strong>r, freute ich mich zu hören. Er beschwerte sich, dass ich<br />

ab <strong>de</strong>m 7.1. reichlich Hektik hier in <strong>de</strong>n Haushalt gebracht hätte.<br />

Man wäre sehr besorgt um die Reputation <strong>de</strong>r Familie und <strong>de</strong>r LGT<br />

gewesen, nicht zu vergessen die Gefahr für die Kun<strong>de</strong>n. Ich weiss, ich<br />

weiss, erwi<strong>de</strong>rte ich. Dann wur<strong>de</strong> er ernst und sagte, dass man es mir<br />

sehr übel genommen hätte, dass ich so viele Monate schlaflose Nächte<br />

hier im Schloss produziert hatte. Es sei ja alles noch mal gut gegangen,<br />

war das wenige, dass ich zu meiner Verteidigung sagen konnte. Er<br />

wur<strong>de</strong> noch <strong>de</strong>utlicher und sagte wortwörtlich, wenn ich die <strong>Daten</strong><br />

verraten hätte, hätte ich diese Übeltat nicht überlebt. <strong>Die</strong>sen Satz<br />

untermauerte er bildlich in<strong>de</strong>m er langsam mit <strong>de</strong>m Daumen seiner<br />

rechten Hand von ganz links bis ganz rechts entlang seiner Kehle fuhr.<br />

Mir wur<strong>de</strong> sofort klar, dass es kein Witz war.<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg zum Büro erzählte er mir, dass mich die Blaublüter bis<br />

zum bitteren En<strong>de</strong> gejagt hätten. Keiner pisst ungestraft <strong>de</strong>nen ans Bein<br />

(Kaisers Worte). Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich weiter laufen o<strong>de</strong>r<br />

umkehren und raus rennen sollte. Aber, ich hatte in Wirklichkeit keine<br />

Wahl. Mir war bewusst, dass Hans-Adam mich die ersten 30 Minuten<br />

<strong>de</strong>finitiv beschimpfen wird. Da musste ich durch und damit Basta.<br />

Kaiser begleitete mich bis ins Vorzimmer, wo die zwei Sekretärinnen am<br />

Computer sassen. Mir wur<strong>de</strong> gesagt, dass ich noch ein paar Minuten<br />

warten müsste. Dann wäre Durchlaucht empfangsbereit.<br />

Ich stülpte meine Hemdsärmel wie<strong>de</strong>r runter und knöpfte sie zu, strich<br />

Hemd und Hose glatt und versuchte meine Nervosität zu unterdrücken.<br />

<strong>Die</strong> dunkle Holztüre öffnete sich und auf seine charakteristische Art &<br />

Weise kam Hans-Adam zwei Schritte auf mich zu und drückte meine<br />

Hand. Ich begrüsste ihn stürmisch und bedankte mich 10'000 Mal für die<br />

Audienz. Er drehte sich um und ich folgte ihm. Da erst erkannte ich,<br />

dass er gleich geklei<strong>de</strong>t war wie ich: weisses Hemd und eine blaue,<br />

jeans-artige Hose. Blau, die Farbe <strong>de</strong>r A<strong>de</strong>ligen. <strong>Die</strong> Aussprache fand im<br />

jenem Raum statt, in <strong>de</strong>m er auch die ausländischen Gäste und ab und<br />

zu die Medien zu Gesprächen empfängt. Wir nahmen, je<strong>de</strong>r auf einem<br />

<strong>de</strong>r Sofas, im 90° Winkel zueinan<strong>de</strong>r Platz. <strong>Die</strong> Möbel waren noch aus<br />

Zeiten seines Vaters, Franz Josef II.<br />

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