10.12.2012 Aufrufe

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

die Hand und beglückwünschte mich zu meinem klugen Entscheid,<br />

freiwillig nach Hause zurückzukehren.<br />

Nach diesem eher bemerkenswerten Meeting fuhr mich <strong>de</strong>r<br />

Bankdirektor nach Vaduz, zur Arbeitslosenversicherung (ALV),<br />

Stempelgeld beantragen. Ich wollte nicht, dass die LGT mir auch noch<br />

Brot und Butter bezahlt. <strong>Die</strong> Übernahme <strong>de</strong>r Mietkosten (ca. CHF 750.-<br />

pro Monat) war schon grosszügig genug. Er war immer noch<br />

angespannt. Wir verloren daher keine Worte mehr über juristische und<br />

an<strong>de</strong>re Kämpfe. Bei <strong>de</strong>r ALV wur<strong>de</strong> mir mitgeteilt, dass ich ab sofort<br />

bezugsberechtigt wäre. Mein Arbeitslosengeld wür<strong>de</strong> ca. 70 Prozent <strong>de</strong>s<br />

Durchschnittslohns <strong>de</strong>r letzten fünf Jahre betragen. Ich hätte Anspruch<br />

auf 250 bezahlte Wochenarbeitstage, also ein gutes Jahr lang.<br />

Als Beweis für meine Bemühungen einen neuen Job zu fin<strong>de</strong>n, müsste<br />

ich meinem zugeteilten Sachbearbeiter fünf Bewerbungen pro Monat<br />

vorlegen. Kein Problem, sagte ich. Mein kalkulierter Durchschnittslohn<br />

war CHF 3'840.- und damit sehr hoch. Ich hatte also mehr als genug für<br />

meinen beschei<strong>de</strong>nen Lebensunterhalt. Ich sagte zum Bankdirektor, dass<br />

ich die Miete selber bezahlen wolle. <strong>Die</strong>ser lehnte dankend ab. <strong>Die</strong> LGT<br />

habe ja die Möbel gekauft und <strong>de</strong>r Mietvertrag läuft auf ihren Namen.<br />

Wenn ich dann eines nicht allzu fernen Tages ausziehen wür<strong>de</strong>, könnte<br />

die Firma die Wohnung für an<strong>de</strong>res Personal benutzen. Nochmals<br />

tausend Dank dafür, sagte ich. Er fuhr mich nach Hause und<br />

verabschie<strong>de</strong>te sich ins Wochenen<strong>de</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Polizei war immer noch nicht voll im Bil<strong>de</strong> und offenbar hatte mich<br />

we<strong>de</strong>r sie noch jemand von <strong>de</strong>r STA schon gesichtet. Am 4.7. verfasste<br />

die Polizei eine Randbemerkung. Angeblich soll ich wie<strong>de</strong>r nach<br />

Liechtenstein eingereist sein. Daher bat sie um ein Treffen mit <strong>de</strong>r STA<br />

und <strong>de</strong>r Justiz, um zu besprechen, wie in dieser Sache weitergefahren<br />

wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Am Wochenen<strong>de</strong> kamen mir die ersten Zweifel auf, ob sich alles so<br />

abspielen wür<strong>de</strong>, wie man es mir im Ausland bunt ausgemalt hatte.<br />

Schlimmer noch, ob sich in Vaduz in <strong>de</strong>n letzten paar Monaten alles so<br />

abgespielt hatte, wie man es mir im Ausland erzählt hatte. Ich merkte,<br />

wie mein analytisches Denkvermögen wie<strong>de</strong>r überdrehte.<br />

Nein, es konnte nicht sein, dass sich nach so vielen monatelangen<br />

Diskussionen mit <strong>de</strong>m Bankdirektor und <strong>de</strong>m Professor alles in Luft<br />

auflösen sollte. Nein, un<strong>de</strong>nkbar. Und ich war keiner, <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>s zweite<br />

405

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!