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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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In <strong>de</strong>r Zwischenzeit gingen ein paar Gerüchte wie ein Lauffeuer in<br />

Vaduz umher. Eines, ein Falsches, erreichte schliesslich die Polizei. <strong>Die</strong>se<br />

war etwas irritiert, als sie hörte, dass ich heute, am 2.7. nach Vaduz<br />

zurückkehren wür<strong>de</strong>. <strong>Die</strong> Polizei war ja gestern beauftragt wor<strong>de</strong>n,<br />

schnellst möglich <strong>de</strong>n Deutschen eine Meldung zukommen lassen. <strong>Die</strong><br />

Polizei kontaktierte die STA per Email und fragte nach, ob die etwas<br />

wüssten und formulierte ihre Be<strong>de</strong>nken, sollte ich von irgen<strong>de</strong>iner<br />

Richtung aus schon heute zurückkommen.<br />

Sie sorgten sich um mich, da ich noch passiv im Schweizer System<br />

(RIPOL) ausgeschrieben war. Es folgten mehrere hektische Anrufe und<br />

Faxe zwischen <strong>de</strong>r Polizei und <strong>de</strong>r STA. <strong>Die</strong> STA wusste auch nichts<br />

Genaueres, wünschte aber, dass die Polizei schleunigst die Grenzstelle in<br />

Schaanwald anrufen sollte, um als Vorsichtsmassnahme anzuordnen,<br />

mich nicht aufzuhalten, sollte ich die Grenze dort überschreiten. Gleich<br />

als nächstes sollte die Polizei die Ausschreibung im RIPOL von <strong>de</strong>n<br />

Schweizern löschen lassen. Wie sich später herausstellte, war dieses<br />

Gerücht gezielt gestreut wor<strong>de</strong>n, um mögliche Saboteure im Glauben zu<br />

lassen, dass ich erst am 2.7. einreisen wür<strong>de</strong>.<br />

<strong>Die</strong> LGT Treuhand schickte am 2.7. <strong>de</strong>m Landgericht einen Brief, worin<br />

sie <strong>de</strong>n Rückzug ihrer Privatanklage in Sachen <strong>Daten</strong>diebstahl erklärten<br />

und <strong>de</strong>n Antrag stellten, das Gericht möge daher das Verfahren gegen<br />

mich einstellen.<br />

Nach<strong>de</strong>m ich das Büro <strong>de</strong>s UR Dr. Meier verlassen hatte, überlegte ich,<br />

wo ich ein Kissen kaufen könnte. Hunger hatte ich auch wie<strong>de</strong>r. Und ich<br />

wollte mein Mittagessen nicht in einem Restaurant in Vaduz einnehmen.<br />

Im Einkaufszentrum Buchs, auf <strong>de</strong>r Schweizer Rheinseite gab es<br />

genügend Auswahl. Buchs ist zwar Ausland, aber we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Professor<br />

noch <strong>de</strong>r Bankdirektor hatte mir untersagt in die Schweiz zu gehen. Ich<br />

nahm <strong>de</strong>n Bus dorthin. Es dauerte nicht lange, bis ich die erste von<br />

mehreren peinlichen Situationen <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Zeit erlebte.<br />

Ich spazierte vom Bahnhof Buchs auf <strong>de</strong>r linken Seite <strong>de</strong>r Einkaufsmeile<br />

Richtung Wer<strong>de</strong>nberg. Auf <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s COOP La<strong>de</strong>ns hörte ich zuerst<br />

lautes, unverständliches Gefasel und dann die Klänge von<br />

weggestossenen Stühlen. Ich schaute auf und drehte meinen Kopf zum<br />

rechten Bürgersteig. Dort sah ich einen Mann, <strong>de</strong>r fluchtartig die Tische<br />

eines kleinen Cafés verlies. An <strong>de</strong>r Hand hielt er eine junge Frau. Erst<br />

dann erkannte ich ihn. Es war <strong>de</strong>r Chef <strong>de</strong>r IT-Abteilung <strong>de</strong>r LGT<br />

Treuhand.<br />

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