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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Am 30.06. fuhr ich frühmorgens mit <strong>de</strong>m Linienbus Richtung<br />

Amsterdam City und war schon um 09.30 Uhr beim Marriott. Ich war<br />

<strong>de</strong>n ganzen Tag sehr nervös und bereute es, schon so früh in <strong>de</strong>r City zu<br />

sein. Ich verliess das Hotel wie<strong>de</strong>r und schlen<strong>de</strong>rte das letzte Mal in <strong>de</strong>r<br />

schönen Stadt herum. Plötzlich stand ich vor einem alten Barbiershop.<br />

Ich ging hinein und liess mir <strong>de</strong>n kürzesten Haarschnitt <strong>de</strong>n es gibt<br />

machen. Ich nannte ihn <strong>de</strong>n Prison-Cut, <strong>de</strong>n Gefängnisschnitt. Nach<br />

einem letzten feinen Essen in meinem Lieblingslokal lief ich zurück ins<br />

Hotel und wartete auf <strong>de</strong>n Professor.<br />

Er erschien erst nach 18.00 Uhr. Wir waren bei<strong>de</strong> sehr aufgeregt und<br />

gleichzeitig froh, dass es bald zu En<strong>de</strong> war. Er gab mir meinen<br />

Zimmerschlüssel. Sein Zimmer sei in einem an<strong>de</strong>ren Stockwerk. Er lud<br />

mich zu einem späten Aben<strong>de</strong>ssen ein, wie immer von Hans-Adam<br />

spendiert. Er übergab mir ein zugeklebtes Kuvert. Ich erkannte sofort,<br />

dass es vom Schloss Vaduz war, da es auf <strong>de</strong>r Rückseite die Krone<br />

aufgedruckt hatte. Ich sagte, dass ich es erst später öffnen wür<strong>de</strong> und<br />

steckte es behutsam ein.<br />

Wir gingen nochmals die wichtigsten Punkte durch. Er bestätigte mir,<br />

dass die vom an<strong>de</strong>ren Wagen auch schon in Amsterdam seien und er sie<br />

schon getroffen hätte. Ich sagte, dass ich noch die letzte Nacht alleine in<br />

<strong>de</strong>r Stadt verbringen möchte und wenn er nichts mehr von mir auf<br />

seinem Handy hören wür<strong>de</strong>, ich um 07.00 Uhr am nächsten Morgen in<br />

<strong>de</strong>r Hotellobby auf ihn warten wür<strong>de</strong>. Ich bestellte noch eine Cola, mit<br />

<strong>de</strong>m Hintergedanken, länger als er im Café bleiben zu können. Endlich<br />

war er so mü<strong>de</strong>, dass er sich verabschie<strong>de</strong>te. Ich versicherte mich, dass<br />

er, wie angekündigt, <strong>de</strong>n Lift hoch zu <strong>de</strong>n Zimmern nahm. Er war ausser<br />

Sichtweite.<br />

Ich rannte hoch in mein Zimmer. Ich riss die Bett<strong>de</strong>cke hoch, schmiss ein<br />

paar Handtücher im Ba<strong>de</strong>zimmer auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, benutzte die Seife,<br />

öffnete eine Packung Chips und goss Wasser in ein Glas ein. Meine<br />

Absicht war ganz und gar nicht, hier zu übernachten. Ich konnte die zu<br />

Recht vorhan<strong>de</strong>nen Ängste (siehe ihre Aktivitäten in Berlin!), dass sie<br />

mich evt. mit Gewalt irgendwo hinschleppen wür<strong>de</strong>n, einfach nicht aus<br />

meinem Kopf löschen. Auch darum nicht, weil dies die erste und letzte<br />

Möglichkeit wäre, mich ohne Zeugen zu erwischen.<br />

Ich war mir ganz sicher, dass sie einen Zweitschlüssel für mein Zimmer<br />

hatten, da sie ja die Zimmer reserviert und bezahlt hatten. Bis anhin<br />

hatte ich bei fast allen Treffen beharrlich darauf geachtet, dass sie in <strong>de</strong>r<br />

Öffentlichkeit stattfan<strong>de</strong>n.<br />

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