Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

KAPITEL 17 Explosives Gutachten und Freies Geleit Die in Vaduz Eingeweihten brüteten lange über einer Lösung nach, wie man mich sicher nach Liechtenstein zurückbringen könnte. Dabei ging es überhaupt nicht um die Frage, ob ich den Zusicherungen von Seiten Liechtenstein glauben würde. Alle, der Professor, der Bankdirektor und Hans-Adam, hatten mir ja mehrmals zugesichert, dass ich nicht im Kerker verschwinden würde, sobald ich heimischen Boden betreten würde. Ich glaubte ihnen zu 75 Prozent. Da ich die Reise mit dem Flugzeug kategorisch ausgeschlossen hatte – wer weiss, vielleicht wäre der Pilot auch in Barcelona gelandet - blieb nur der Weg über Land. Wobei ich auf die schnellste und kürzeste Strecke pochte ohne Begleitung einer offiziellen Liechtensteiner Aufsicht. Auf keinen Fall wollte ich die Reise mit einer unbekannten Person durchführen. Tief in mir war immer die Angst da, dass es eine Falle sein könnte. Man darf in dieser ganzen Geschichte nie vergessen, dass es hier um ein Milliardengeschäft geht. Es waren gewaltige Interessen damit verbunden. Menschen sind schon wegen viel „weniger‚ spurlos verschwunden. Da ich mich aber freiwillige zur Rückkehr entschlossen hatte, musste ich diese Ängste irgendwie unterdrücken. Jetzt ging es um Juristische und Rechtsstaatliche Fragen! Das Problem für Liechtenstein war, wie dies alles geschehen sollte, ohne dass es politische oder juristische Komplikationen mit Deutschland (und im gerigeren Masse mit Holland) geben würde, wenn das offizielle Liechtenstein mich von Amsterdam aus quer durch Deutschland zum Bodensee nach Österreich transportieren würde. Würden wir in eine (mobile) Zoll- oder Strassenkontrolle kommen, und ich mich als „H.K.‚ ausweisen, würde Deutschland aufgrund des Eintrags im Schengencomputersystem den spanischen Haftbefehl entdecken und eine Weiterreise fuer mich unmöglich machen. Die grösste Sorge für Hans-Adam, die Regierung und die LGT war natürlich die Gefahr, dass ich mich dann den Deutschen „datenmässig offenbaren‚ würde. Da sind darauf hoffen konnten, dass ich alle Daten und Kopien vor einer Abreise vernichten wuerde, war ihnen bewusst, dass es einen endgültigen Beweis dafür nie geben würde und zudem meine insider Geschäftskenntnisse auch ohne das Datenmaterial gefährlich werden könnten. 384

Regierungschef Hasler und Hans-Adam wollten von diskreten Experten in einer Art Gutachten mehr zum Problem „Transport H.K. von Holland nach Liechtenstein via Deutschland und Österreich‚ erfahren. Anfang Juni 2003 wurde es in Auftrag gegeben. In einer Sitzung vom 10.6.03 wurde die Expertenmeinung behandelt. Aufgrund der Brisanz der Schlussfolgerungen wurde es sofort als Geheimsache abgestempelt und unter Verschluss gehalten. Darin wurde zuerst daran erinnert, dass sollte ich nicht nach Hause kommen, dann würde schlussendlich Deutschland bestimmt die Daten von mir erhalten und dies wäre ein Desaster für Liechtenstein, Hans- Adam und die LGT. Anm.: Zum Zeitpunkt des Gutachtens hatte Vaduz ja noch nicht von mir "mitgeteilt bekommen", dass ich alle Datenträger "vernichtet" haette. Weiters wurde festgehalten, dass ohne die Verletzung von national und internationalen Vereinbarungen und Bestimmungen es unmöglich sein würde, mich von Holland via Deutschland und Österreich nach Liechtenstein zu bringen, ohne das Land Liechtenstein in Gefahr zu bringen und mich als Person samt meinem spezifischem Fachwissen zu exponieren. Liechtenstein könne ja Deutschland nicht um Hilfe für den Transport bitten. Das offizielle Deutschland (sowie Österreich & Holland) müsse um jeden Preis raus gehalten werden. Es wurde der Regierung empfohlen, nur nach Lösungen zu suchen, die eine 100 % Gefahrlosigkeit fuer Hans-Adam, Liechtenstein und dessen Regierung gewährleisten würden. Wie immer wussten sich Hans-Adam und die Hohen Finanzherren aus Liechtenstein zu helfen. Anm.: Das ich über die Existenz dieses Gutachten weiss liegt wie folgt: Einige Wochen nach meiner Rückkehr nach Liechtenstein im Juli 2003, war mir beim Aktenstudium ein kleiner schriftlicher Aktenvermerk aufgefallen: eine kleine Randnotiz über das oben erwähnten Gutachten. Am 13.08.03 bat ich bei Landgericht schriftlich um eine Kopie dieses Gutachtens. Nichts regte sich. Sechs Wochen später, am 23.09. 03 schrieb ich nochmals an das Gericht. Erstaunlicherweise erhielt ich nicht vom Gericht eine Reaktion. Eine Dame aus der Regierungskanzlei rief mich an und teilte mir mit, dass es leider keine Kopie für mich gäbe. Ich erwiderte, dass ich aber gerne eine hätte. Eine Woche später kam wieder ein Anruf und es wurde behauptet, dass das Gutachten aus dem Archiv verschwunden sei. Es müsse doch eine Kopie davon irgendwo an einer 385

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<strong>Die</strong> in Vaduz Eingeweihten brüteten lange über einer Lösung nach, wie<br />

man mich sicher nach Liechtenstein zurückbringen könnte.<br />

Dabei ging es überhaupt nicht um die Frage, ob ich <strong>de</strong>n Zusicherungen<br />

von Seiten Liechtenstein glauben wür<strong>de</strong>. Alle, <strong>de</strong>r Professor, <strong>de</strong>r<br />

Bankdirektor und Hans-Adam, hatten mir ja mehrmals zugesichert, dass<br />

ich nicht im Kerker verschwin<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>, sobald ich heimischen Bo<strong>de</strong>n<br />

betreten wür<strong>de</strong>. Ich glaubte ihnen zu 75 Prozent. Da ich die Reise mit<br />

<strong>de</strong>m Flugzeug kategorisch ausgeschlossen hatte – wer weiss, vielleicht<br />

wäre <strong>de</strong>r Pilot auch in Barcelona gelan<strong>de</strong>t - blieb nur <strong>de</strong>r Weg über Land.<br />

Wobei ich auf die schnellste und kürzeste Strecke pochte ohne Begleitung<br />

einer offiziellen Liechtensteiner Aufsicht. Auf keinen Fall wollte ich die<br />

Reise mit einer unbekannten Person durchführen. Tief in mir war immer<br />

die Angst da, dass es eine Falle sein könnte. Man darf in dieser ganzen<br />

Geschichte nie vergessen, dass es hier um ein Milliar<strong>de</strong>ngeschäft geht. Es<br />

waren gewaltige Interessen damit verbun<strong>de</strong>n. Menschen sind schon<br />

wegen viel „weniger‚ spurlos verschwun<strong>de</strong>n. Da ich mich aber<br />

freiwillige zur Rückkehr entschlossen hatte, musste ich diese Ängste<br />

irgendwie unterdrücken.<br />

Jetzt ging es um Juristische und Rechtsstaatliche Fragen!<br />

Das Problem für Liechtenstein war, wie dies alles geschehen sollte, ohne<br />

dass es politische o<strong>de</strong>r juristische Komplikationen mit Deutschland (und<br />

im gerigeren Masse mit Holland) geben wür<strong>de</strong>, wenn das offizielle<br />

Liechtenstein mich von Amsterdam aus quer durch Deutschland zum<br />

Bo<strong>de</strong>nsee nach Österreich transportieren wür<strong>de</strong>. Wür<strong>de</strong>n wir in eine<br />

(mobile) Zoll- o<strong>de</strong>r Strassenkontrolle kommen, und ich mich als „H.K.‚<br />

ausweisen, wür<strong>de</strong> Deutschland aufgrund <strong>de</strong>s Eintrags im<br />

Schengencomputersystem <strong>de</strong>n spanischen Haftbefehl ent<strong>de</strong>cken und<br />

eine Weiterreise fuer mich unmöglich machen.<br />

<strong>Die</strong> grösste Sorge für Hans-Adam, die Regierung und die LGT war<br />

natürlich die Gefahr, dass ich mich dann <strong>de</strong>n Deutschen „datenmässig<br />

offenbaren‚ wür<strong>de</strong>. Da sind darauf hoffen konnten, dass ich alle <strong>Daten</strong><br />

und Kopien vor einer Abreise vernichten wuer<strong>de</strong>, war ihnen bewusst,<br />

dass es einen endgültigen Beweis dafür nie geben wür<strong>de</strong> und zu<strong>de</strong>m<br />

meine insi<strong>de</strong>r Geschäftskenntnisse auch ohne das <strong>Daten</strong>material<br />

gefährlich wer<strong>de</strong>n könnten.<br />

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