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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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sein, sagte er. Er wür<strong>de</strong> auf keiner Seite stehen, son<strong>de</strong>rn immer<br />

versuchen bei<strong>de</strong> Seiten an einen Tisch zu bringen. Ich fragte nach <strong>de</strong>m<br />

LLB-Fall und ob es stimmen wür<strong>de</strong>, dass er von <strong>de</strong>r Regierung für<br />

diesen Fall angeheuert wur<strong>de</strong>. Er bestätigte mir dies und verlangte von<br />

mir, dass ich meine Kenntnisse über diesen Fall für mich behalten<br />

müsste. Ich schaute mich um, mit einem Blick als hätte ich einen<br />

Kirchenchor hinter mir, <strong>de</strong>m ich alles gleich verpetzen wür<strong>de</strong> und sagte<br />

ihm: Logisch, wem sollte ich auch etwas verraten.<br />

Dann schil<strong>de</strong>rte er im Detail <strong>de</strong>n LLB-Fall. Brand aktuell sei die<br />

Verhaftung von Lampert in <strong>de</strong>r vergangenen Woche gewesen. <strong>Der</strong><br />

Lampert wur<strong>de</strong> verhaftet? Wo wur<strong>de</strong> er verhaftet? In Liechtenstein, am<br />

8.5., sagte <strong>de</strong>r Professor. Bei einer fingierten Geldübergabe nähe<br />

Triesenberg, ergänzte er. Er hätte 18 MIO. CHF verlangt. Wie viel?<br />

Achtzehn Millionen Schweizer Franken, wie<strong>de</strong>rholte ich langsam die<br />

Worte vom Professor. Wow! <strong>Die</strong>ser Lampert muss Nerven haben, sagte<br />

ich. Gemütlich von zu Hause aus For<strong>de</strong>rungen stellen. Und welch<br />

schwachköpfigen Ansprüche. <strong>Der</strong> Professor versuchte mir mehr o<strong>de</strong>r<br />

weniger überzeugend einzure<strong>de</strong>n, dass ich <strong>de</strong>nen in Vaduz helfen<br />

könnte, herauszufin<strong>de</strong>n, was Lampert über die „schwierigen‚ Geschäfte<br />

<strong>de</strong>r LLB, also die Leichen im Keller wisse und was er sonst geplant<br />

haben könnte. Ich könnte ja so <strong>de</strong>nken wie Lampert.<br />

Vielen Dank für die dornigen Blumen, sagte ich. Wäre das nicht gera<strong>de</strong><br />

seine Domäne, fragte ich <strong>de</strong>n Professor. Im Prinzip schon, antwortete er.<br />

Aber man glaube, dass ich schneller als er auf die richtige Antwort <strong>de</strong>r<br />

vielen Fragen an Lampert kommen wür<strong>de</strong>.<br />

Ich bin nicht Lampert, stellte ich als erstes fest. Wenn dieser 18 MIO.<br />

CHF verlangt hat, dann ist er nicht nur ein Idiot son<strong>de</strong>rn auch hoch<br />

kriminell. <strong>Der</strong> Professor sagte, dass Lampert sehr geschockt über die<br />

Verhaftung gewesen wäre, da ihm ein solches mögliches En<strong>de</strong> in seiner<br />

Planung sichtbar nicht in <strong>de</strong>n Sinn kam. Ja, sonst wäre er nicht in seinem<br />

Haus und im Ländle geblieben, sagte ich kopfnickend. Im Gefängnis<br />

wür<strong>de</strong> Lampert wie ein wil<strong>de</strong>r Stier wüten.<br />

Warum er <strong>de</strong>n nicht mit ihm re<strong>de</strong>, fragte ich <strong>de</strong>n Professor. <strong>Der</strong> Lampert<br />

wolle mit nieman<strong>de</strong>n ausser Hans-Adam o<strong>de</strong>r seinem Sohn re<strong>de</strong>n,<br />

bekam ich als Antwort und ich dachte wie klein die Welt war: alle<br />

wollen nur mit <strong>de</strong>m blauen Blut re<strong>de</strong>n. Ständig wür<strong>de</strong> Lampert die<br />

Drohung aussprechen, dass er die <strong>Daten</strong> <strong>de</strong>n ausländischen Behör<strong>de</strong>n<br />

verraten wür<strong>de</strong>. Hat er die <strong>Daten</strong> wirklich, fragte ich. Ja, man hätte ein<br />

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