Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

erreichbar war – möglich geworden, mich mit Hilfe der SIM-Karte geographisch zu lokalisieren. Ich musste also aufpassen, dass ich innerhalb Amsterdams immer mein Handy ein- und ausschalten würde, um meinen Standort in Monnikendam nicht preiszugeben. Ratsam war es auch, die SIM-Karte und die Batterie aus dem Gehäuse zu entfernen. Technisch ist es möglich, trotz ausgeschaltetem Handy den Standort zu identifizieren. Man kann bei den hohen Finanz-Herren aus Vaduz nie vorsichtig genug sein. Auch musste ich für jeden angekündigten Anruf einen anderen, neuen Standort innerhalb Amsterdams suchen. Nur dadurch konnte ich vermeiden, dass ab dem zweiten Anruf eine Leibwache von Hans-Adam auf mich wartete. Ich protokollierte ab jetzt jeden „verbrauchten‚ Standort in meinem Taschenkalender (ein früheres Geschenk der LGT an Angestellte). Am nächsten Tag, dem 30.04., war viel los in der Stadt. Massenhaft Menschen unterwegs. Es war der Geburtstag der Königin Beatrix. Wenn ich mich nicht irre, hatte es aus Kübeln geregnet. Ich stand unter einer Markise eines Cafés in der Haarlemstraat und setzte mein Handy um genau 12 Uhr in Betrieb. Rein theoretisch hätte der Bankdirektor auch um 13:59 anrufen können und hätte somit eine Stunde und 58 Minuten Zeit gehabt, mit Hilfe von bezahlten Spezialisten meine Position in Amsterdam auf ein paar Meter genau zu finden. Dies war mir klar. Aber ich hatte keine Probleme damit, da ich nur mein Zimmer in Monnikendam vor einem Zugriff schützen wollte. Ich musste aber nicht lange warten. Schon nach zehn Minuten rief er an. Er sagte, er würde mit dem Professor nächste Woche, am 12. Mai um 10 Uhr auf mich warten. Ich sollte so nett sein und die restlichen Papierdokumente mitbringen, sofern ich dies ohne Gefährdung machen könnte. Ich fragte nach Details zum Professor. Er sagte, dass er mir den Namen am Telefon aus Sicherheitsgründen nicht nennen könnte. Sicherheitsgründe? Ist der Mann in Gefahr, fragte ich erstaunt. Nein, erwiderte er, aber Hans-Adam will nicht, dass die ganze Welt erfährt, dass der Professor in seinen Diensten steht. Aha, OK, sagte ich. Es folgten ein paar Details: ungefähres Alter, er komme aus dem deutschsprachigen Raum und sei in jenem oder diesem Feld ein Experte. Mir genügten die paar Hinweise. Wenn die Angaben stimmen sollten, dann müsste ich in der Lage sein, den Professor zu identifizieren. 368

Zum Abschluss ermahnte ich den Bankdirektor nur alleine mit dem Professor zu kommen. Und nicht, dass sich der Professor als weisser südafrikanischer Söldner entpuppt. Er schwöre es, hörte ich von ihm. Wir vereinbarten, dass ich das Handy am 7., 8. + 9. Mai jeweils zwischen 12 – 14 Uhr eingeschaltet halte. Er würde nicht unbedingt anrufen, aber wenn etwas in Sachen Reise sich ändern sollte, dann könnte er mir es sagen. Ich war damit einverstanden. 369

erreichbar war – möglich gewor<strong>de</strong>n, mich mit Hilfe <strong>de</strong>r SIM-Karte<br />

geographisch zu lokalisieren. Ich musste also aufpassen, dass ich<br />

innerhalb Amsterdams immer mein Handy ein- und ausschalten wür<strong>de</strong>,<br />

um meinen Standort in Monnikendam nicht preiszugeben. Ratsam war<br />

es auch, die SIM-Karte und die Batterie aus <strong>de</strong>m Gehäuse zu entfernen.<br />

Technisch ist es möglich, trotz ausgeschaltetem Handy <strong>de</strong>n Standort zu<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren. Man kann bei <strong>de</strong>n hohen Finanz-Herren aus Vaduz nie<br />

vorsichtig genug sein. Auch musste ich für je<strong>de</strong>n angekündigten Anruf<br />

einen an<strong>de</strong>ren, neuen Standort innerhalb Amsterdams suchen. Nur<br />

dadurch konnte ich vermei<strong>de</strong>n, dass ab <strong>de</strong>m zweiten Anruf eine<br />

Leibwache von Hans-Adam auf mich wartete. Ich protokollierte ab jetzt<br />

je<strong>de</strong>n „verbrauchten‚ Standort in meinem Taschenkalen<strong>de</strong>r (ein früheres<br />

Geschenk <strong>de</strong>r LGT an Angestellte).<br />

Am nächsten Tag, <strong>de</strong>m 30.04., war viel los in <strong>de</strong>r Stadt. Massenhaft<br />

Menschen unterwegs. Es war <strong>de</strong>r Geburtstag <strong>de</strong>r Königin Beatrix. Wenn<br />

ich mich nicht irre, hatte es aus Kübeln geregnet. Ich stand unter einer<br />

Markise eines Cafés in <strong>de</strong>r Haarlemstraat und setzte mein Handy um<br />

genau 12 Uhr in Betrieb.<br />

Rein theoretisch hätte <strong>de</strong>r Bankdirektor auch um 13:59 anrufen können<br />

und hätte somit eine Stun<strong>de</strong> und 58 Minuten Zeit gehabt, mit Hilfe von<br />

bezahlten Spezialisten meine Position in Amsterdam auf ein paar Meter<br />

genau zu fin<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong>s war mir klar. Aber ich hatte keine Probleme<br />

damit, da ich nur mein Zimmer in Monnikendam vor einem Zugriff<br />

schützen wollte.<br />

Ich musste aber nicht lange warten. Schon nach zehn Minuten rief er an.<br />

Er sagte, er wür<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Professor nächste Woche, am 12. Mai um 10<br />

Uhr auf mich warten. Ich sollte so nett sein und die restlichen<br />

Papierdokumente mitbringen, sofern ich dies ohne Gefährdung machen<br />

könnte.<br />

Ich fragte nach Details zum Professor. Er sagte, dass er mir <strong>de</strong>n Namen<br />

am Telefon aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n nicht nennen könnte.<br />

Sicherheitsgrün<strong>de</strong>? Ist <strong>de</strong>r Mann in Gefahr, fragte ich erstaunt. Nein,<br />

erwi<strong>de</strong>rte er, aber Hans-Adam will nicht, dass die ganze Welt erfährt,<br />

dass <strong>de</strong>r Professor in seinen <strong>Die</strong>nsten steht. Aha, OK, sagte ich. Es<br />

folgten ein paar Details: ungefähres Alter, er komme aus <strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>utschsprachigen Raum und sei in jenem o<strong>de</strong>r diesem Feld ein Experte.<br />

Mir genügten die paar Hinweise. Wenn die Angaben stimmen sollten,<br />

dann müsste ich in <strong>de</strong>r Lage sein, <strong>de</strong>n Professor zu i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />

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