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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Am nächsten Morgen, in <strong>de</strong>r Früh begann ich mit <strong>de</strong>r Zerstörung <strong>de</strong>s<br />

DLT-Ban<strong>de</strong>s. <strong>Die</strong>s war schwieriger als ich dachte. Ich öffnete das<br />

Gehäuse und fing an, das fette Band abzuspulen. Erstaunlich, wie lang<br />

so ein Band sein konnte. Hun<strong>de</strong>rte von Metern, min<strong>de</strong>stens. Alle paar<br />

Minuten schnitt ich das Band in <strong>de</strong>r Mitte durch und steckte <strong>de</strong>n<br />

Abschnitt in ein C5 Kuvert. Am En<strong>de</strong> hatte ich 18 fette solcher Kuverts.<br />

Mit meinem Velo fuhr ich in Richtung Amsterdam. An einem Kanal<br />

stoppte ich ausserhalb <strong>de</strong>r Sichtweite <strong>de</strong>r wenigen Hausboote. Ich<br />

entnahm die 18 Kuverts aus meiner Tragetasche und schichtete sie am<br />

Wegrand aufeinan<strong>de</strong>r. Ich zün<strong>de</strong>te die unterste Lage an und lies sie<br />

brennen. Dicker Rauch stieg empor und das Feuerchen stank sehr. Mit<br />

einem Holzstecken mischte ich die brennen<strong>de</strong>n Umschläge auf, sodass<br />

je<strong>de</strong>r Einzelne Feuer fing. Nach ca. fünf Minuten sah ich zwei<br />

Velofahrer, die aus Richtung Sü<strong>de</strong>n kamen. Noch waren sie weit weg.<br />

Schnell stampfte ich heftig auf das Lagerfeuer und löschte es. Dann<br />

sammelte ich die verschmolzene Ware ein und packte sie in einen<br />

Plastiksack. Auf einem <strong>de</strong>r grösseren Plätze in <strong>de</strong>r City schmiss ich <strong>de</strong>n<br />

Sack in einen Abfallcontainer. Vorher warf ich noch einen Blick in <strong>de</strong>n<br />

Sack. Nein, dachte ich, niemals wür<strong>de</strong> irgendjemand daraus<br />

irgendwelche <strong>Daten</strong> lesen können. Wie<strong>de</strong>r ein Problem weniger. Und<br />

mein Gepäck „leichter‚.<br />

Für <strong>de</strong>n Bankdirektor war <strong>de</strong>r Glanzpunkt <strong>de</strong>s nächsten Tags meine<br />

Meldung über die erfolgreiche Einäscherung <strong>de</strong>s DLT-Tapes. Er bestellte<br />

sich ein Taxi und ich wartete mit ihm auf <strong>de</strong>r Treppe vom Hoteleingang.<br />

Wir vereinbarten, dass ich mein neues Handy am 30.04. zwischen 12 und<br />

14 Uhr eingeschaltet lassen wür<strong>de</strong>. Sein Besuch mit <strong>de</strong>m Professor<br />

wür<strong>de</strong> am 12. und 13. Mai in Amsterdam erfolgen, sagte er zum<br />

Abschied.<br />

Gute Heimreise Herr Bankdirektor. Es wird alles Gut Herr Kieber.<br />

Ich blieb noch eine Stun<strong>de</strong> in Utrecht und wan<strong>de</strong>rte durch die Stadt,<br />

bevor ich mit <strong>de</strong>m Zug zurück nach Amsterdam fuhr. Ich war mir nicht<br />

sicher, ab man mir die Wahrheit gesagt hatte und mir nicht<br />

nachspioniert wur<strong>de</strong>. Ich blieb sehr wachsam. So gut es ging, versuchte<br />

ich meine Bewegungsmuster nicht zu wie<strong>de</strong>rholen.<br />

Da ich jetzt ein Handy hatte, wäre es <strong>de</strong>nen in Vaduz – Hans-Adam<br />

hatte immer die feste Überzeugung, dass mit Geld für ihn alles<br />

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