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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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aufgezeigt bekommen wür<strong>de</strong>. Also, wenn es <strong>de</strong>r Sache dienlich sein<br />

wür<strong>de</strong>, dann bin ich damit einverstan<strong>de</strong>n. Aber ich müsse mehr über<br />

diesen Professor erfahren, sagte ich.<br />

Später erzählte er mir, dass die LGT grossen Erfolg mit Neukun<strong>de</strong>n habe<br />

und die Eröffnung <strong>de</strong>r einzelnen Büros in Deutschland gemäss Plan<br />

stattfin<strong>de</strong>. Glücklicherweise hätte niemand von <strong>de</strong>r LGT Frankfurt und<br />

Berlin etwas von unserer Tragödie gemerkt, fügte er an. Ich war sehr<br />

froh darüber. <strong>Der</strong> Bankdirektor erwähnte nochmals, dass ich in einer<br />

ausseror<strong>de</strong>ntlichen Lage sei. Wür<strong>de</strong> ich nach Hause zurückkehren ohne<br />

dass jemand zu Scha<strong>de</strong>n kommt, und wür<strong>de</strong> ich einige <strong>de</strong>r Bedingungen<br />

von Hans-Adam erfüllen, dann könne ich mein Leben neu beginnen.<br />

Bedingungen? Welche Bedingungen, fragte ich. Es wären da noch ein<br />

paar mehr Bedingungen, die ich aber besser vom Professor erklärt haben<br />

sollte. <strong>Der</strong> Professor, so, so. Es wür<strong>de</strong>n hoffentlich keine unerfüllbaren<br />

Bedingungen sein, fragte ich. Nein, nein. Solange ich mich benehme und<br />

<strong>de</strong>m Hans-Adam und Liechtenstein helfen wür<strong>de</strong>, dass so etwas nicht<br />

nochmals passieren könnte, müsste ich nichts befürchten. Mir war jetzt<br />

gar nicht klar, was ich davon halten soll. Mir blieb aber nichts an<strong>de</strong>res<br />

übrig, als <strong>de</strong>n Besuch vom Professor abzuwarten. <strong>Die</strong>ser sollte ja ein<br />

Genie sein.<br />

Ich wusste was <strong>de</strong>n Bankdirektor seit seinem ersten Besuch auf <strong>de</strong>n<br />

Nägeln brennt. Damals und bei je<strong>de</strong>m späteren Besuch fragte er mir<br />

Löcher in <strong>de</strong>n Bauch, wie es mir gelang, a) eine Back-Up-Tape zu<br />

entwen<strong>de</strong>n und b) dies so durchzuziehen, ohne dass die EDV-Abteilung<br />

<strong>de</strong>n Verlust bemerkt hatte. Ich hatte ihm schon beim ersten Besuch<br />

gesagt, dass ich mit <strong>de</strong>n Details erst rausrücken wür<strong>de</strong>, wenn dieses<br />

Drama ein glückliches En<strong>de</strong> genommen hätte. Es hätte keinen Sinn, Zeit<br />

für Detailfragen zu verschwen<strong>de</strong>n. Ein paar Geheimnisse müsste ich<br />

vorerst schon noch behalten, sagte ich zu ihm. Er konterte immer wie<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>rselben Aussage, dass es wichtig sei, jetzt zu Erfahren wo offenbar<br />

die Sicherheitslücke sei.<br />

Ich hatte darauf auch immer wie<strong>de</strong>r dieselbe Antwort. Ich gehe davon<br />

aus, dass man seit Februar 2003 a) die <strong>Daten</strong> auf <strong>de</strong>m Back-Up-Tape<br />

verschlüsselt und b) sicherlich je<strong>de</strong>s Back-Up-Tape keine Sekun<strong>de</strong> aus<br />

<strong>de</strong>n „Augen lässt‚. Um ihn zu beruhigen, versprach ich ihm bald die<br />

Details offen zu legen. Da es schon spät war, offerierte er mir ein Zimmer<br />

im Hotel Karl V. Ich lehnte ab und sagte, ich könne ihn am nächsten Tag,<br />

um 11 Uhr wie<strong>de</strong>r besuchen kommen. Ja, das wäre Prima, erwi<strong>de</strong>rte er.<br />

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