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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Ich stichelte <strong>de</strong>n Bankdirektor und sagte, dass ich jetzt versprechen<br />

wür<strong>de</strong>, am 31.04.03 zu Hause zu sein. Netter Versuch, sagte er nur. Er<br />

wüsste jetzt ganz genau, dass es noch eine Weile dauern wür<strong>de</strong>, bis ich<br />

nach Hause kehren wür<strong>de</strong>.<br />

Er war mit <strong>de</strong>m Erreichten zufrie<strong>de</strong>n und wollte nochmals von mir<br />

bestätigt haben, dass ich mit <strong>de</strong>r <strong>Daten</strong>trägervernichtung anfangen<br />

wür<strong>de</strong>. Wann er die an<strong>de</strong>re Hälfte <strong>de</strong>r Papierdaten mitnehmen wolle,<br />

fragte ich ihn zum Abschluss. <strong>Die</strong>s hätte Zeit, erwi<strong>de</strong>rte er. <strong>Die</strong>smal<br />

könne er sie nicht mitnehmen, da er nach Ankunft in <strong>de</strong>r Schweiz ein<br />

paar Sitzungen habe, wo er die <strong>Daten</strong> auf keinen Fall bei sich tragen<br />

wolle. Ich schlug vor, die Papiere doch bei <strong>de</strong>r LGT in Zürich zu<br />

<strong>de</strong>ponieren, bis er dann nach Vaduz fahren wür<strong>de</strong>. Geht gar nicht, sagte<br />

er. Da niemand von <strong>de</strong>r LGT Schweiz etwas wüsste und man alles<br />

geheim halten wür<strong>de</strong>. Auf Grund geschäftlicher Verpflichtungen wür<strong>de</strong><br />

er mit mir die nächsten zwei Wochen nicht telefonieren können. Er sei<br />

aber wie<strong>de</strong>r am 24. und 25. April für mich da. Er hätte schon ein Zimmer<br />

im Luxushotel „Karl V.‚ in Utrecht, am Geertebolwerk 1 gebucht. Ich<br />

müsste dann nicht so weit von Rotterdam anreisen, bemerkte er. Zu<strong>de</strong>m<br />

wür<strong>de</strong>n die nächsten zwei Wochen in Vaduz genutzt wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n<br />

Professor auf <strong>de</strong>n Besuch einzustimmen und die angefangenen Arbeiten<br />

in Sachen Anklage gegen Roegele & Co. weiterzuführen.<br />

Ich war mit <strong>de</strong>m Ergebnis dieses Treffens auch sehr zufrie<strong>de</strong>n.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re war ich froh, dass man in Vaduz einige <strong>de</strong>r eigenen Fehler<br />

erkannt und zugegeben hatte und mir nun helfen wür<strong>de</strong>. Obwohl ich<br />

zuerst mit <strong>de</strong>r <strong>Daten</strong>bombe hatte drohen müssen. Während dieser Tage<br />

in Amsterdam war ich eigentlich in Hochstimmung. Nicht weil ich in <strong>de</strong>r<br />

Lage war, Drohungen auszusprechen o<strong>de</strong>r sonst wie Druck auszuüben.<br />

Nein, mich überkam ein unbeschreibliches Glücksgefühl, weil man mir<br />

sagte, dass man mir helfen wür<strong>de</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Tatsache, dass ich nichts vom meiner Masterkopie in <strong>de</strong>r Schweiz<br />

erzählt hatte, verdrängte ich. Es störte mich auch nicht gross. Ich könnte<br />

diese <strong>Daten</strong>bombe ganz einfach auslöschen, in<strong>de</strong>m ich sie einfach später<br />

vernichtete. Irgendwann sollte ich ja wie<strong>de</strong>r in die Schweiz reisen<br />

können.<br />

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