Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

Der Bankdirektor versuchte mir eine Heimreise schmackhaft zu machen, indem er sagte, dass, wenn ich nach Hause kommen würde, man mich bitten würde, mit dem Lampert zu reden. Ich sollte versuchen, ihm die Erpressung auszureden und herausfinden, wie viele Daten, vor allem wie viele Kopien er davon er habe und wo er sie versteckt haben könnte. Warum gerade ich, fragte ich. Schickt doch euren Top-Psycho hin. Der kann dies sicher tausendmal besser. Der Bankdirektor sagte, dass der Psychologe, intern "der Professor" gerufen, noch nicht persönlich mit dem Lampert gesprochen hätte. Warum nicht, war die logische Frage von mir. Weil man noch abwarten wollte. Einem Professor würde der Lampert nichts erzählen wollen, mir schon eher, sagte der Bankdirektor. Warum das, fragte ich und fuhr fort: Soll ich den einfach zu Lampert gehen und ihm sagen: „Hallo ich bin der Heinrich Kieber aus Mauren, ich habe auch tonnenweise Daten von einer „Bank‚ gestohlen, komme gerade von einer „Tour de Daten‚ in Berlin und Amsterdam zurück, habe die Sinnlosigkeit der Handlung erkannt und bin jetzt hier um dich vor einem grossen Fehler zu bewahren.‚ Ja ungefähr so, erwiderte der Bankdirektor. Einen Versuch wäre es Wert, meinte er. Aha, sagte ich, obwohl mir dies alles keinen Sinn mehr ergab. Sowieso, ich hätte genug andere Probleme, ich hatte keine Zeit oder Energie um der LLB zu helfen, sagte ich. Es wäre ja primär keine Hilfe für die LLB, sondern fürs ganze Land. Die LLB sei ja de facto eine Staatsbank, meinte der Bankdirektor. Was ich ja wusste. Hans-Adam würde auch froh sein, wenn ich meinen Anteil an der Lösung des LLB-Falls beitragen könnte. Mann oh Mann, dachte ich mir, sollten wir nicht zuerst unseren Fall lösen? Ich willigte ein, mich zuerst einmal mit dem Professor zu treffen. Dieser könnte also kommen, wenn er wollte. Ich bat den Bankdirektor aber mir vor einem solchen Treffen etwas mehr Hintergrundinformationen über die Persönlichkeit dieses Professors zu geben. Den Namen könnte er für sich behalten. Aber Angaben über die fachliche Kompetenz, das Herkunftsland und die Beziehung zur LGT und Hans-Adam würde ich schon gerne erhalten. Nach dem Spaziergang gingen wir zurück zu seinem Hotel und er lud mich zum Abendessen ein. Vorher musste er mir aber noch eine andere Bitte von Hans-Adam vortragen. Dieser habe ihn beauftragt, von mir eine schriftliche Erklärung zu bekommen, worin ich bestätige, dass ich 358

alle Datenträger vernichtet hätte. Der Bankdirektor würde gerne ein solches Schreiben morgen mit nach Hause nehmen. Ohlala, entfiel es mir da. Ich hätte aber mit der Zerstörung noch nicht begonnen, sagte ich wahrheitsgetreu. Das sei schon OK, erwiderte der Bankdirektor. Solange ich es vor meiner der Heimreise erledigen würde, sei dies kein Problem. Hans-Adam wolle einfach etwas in den Händen haben. Wenn ich dann die Datenträger vernichtet hätte, dann könnte ich eine neue persönliche Erklärung darüber für Hans-Adam ausfertigen und er würde dies ihm dann auch überreichen. Hans-Adam würde ja auch aktiv an Lösungswege arbeiten, sodass am Ende die Verbrecher vor ein Gericht gestellt werden können. Fair für Hans-Adam, sagte ich. Das Mindeste was ich momentan in dieser Situation für ihn tun könnte. Ich versprach ihm, ein solches Schreiben mit ihm morgen aufzusetzen. Nach dem Essen kam wieder eine neue Idee vom Bankdirektor. Um eine bessere Kontaktmöglichkeit zu haben, sodass die in Vaduz nicht immer auf meine Anrufe angewiesen waren, schlug der Bankdirektor vor, ich sollte mir doch eine holländische SIM-Karte für ein Handy kaufen. Dadurch könnte er mich telefonisch erreichen und mich auf dem laufenden Halten. Zuerst schüttelte ich vehement den Kopf. Auf gar keinen Fall. Ihr wollt dies nur, um mich lokalisieren zu können, johlte ich ihn an. Komm mir ja nicht mit dieser Tour, tobte ich. Manchmal könnte ich sehr fanatisch sein, brüllte er. Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, willigte ich ein, ein holländisches Handy samt Nummer zu kaufen. Allerdings würde ich es nur für einen kurzen Anruf von ihm zu exakt abgemachter Zeit einschalten. Er war damit einverstanden und offerierte, mir ein neues Handy samt SIM-Karte und Guthaben zu berappen. Wir suchten ein Geschäft auf und nach 15 Minuten war ich Besitzer eines neuen Telefons mit Prepaid-Nummer und einem 100 Euro Guthaben. Ich wollte nun nach Hause, nach „Rotterdam‚ gehen und versprach ihm, am nächsten Morgen um 11 Uhr wieder beim Hotel zu sein. Er bedankte sich für meine Einsicht und wünschte mir eine gute Nacht. Ich verschwand in den schwach beleuchteten Gassen von Amsterdam. Vorher schaltete ich mein neues Handy aus und entnahm die SIM-Karte sowie die Batterie. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Ich wusste, dass ich morgen in eine furchtbare Situation kommen würde, sollte ich die gewünschte 359

alle <strong>Daten</strong>träger vernichtet hätte. <strong>Der</strong> Bankdirektor wür<strong>de</strong> gerne ein<br />

solches Schreiben morgen mit nach Hause nehmen. Ohlala, entfiel es mir<br />

da. Ich hätte aber mit <strong>de</strong>r Zerstörung noch nicht begonnen, sagte ich<br />

wahrheitsgetreu. Das sei schon OK, erwi<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r Bankdirektor. Solange<br />

ich es vor meiner <strong>de</strong>r Heimreise erledigen wür<strong>de</strong>, sei dies kein Problem.<br />

Hans-Adam wolle einfach etwas in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n haben. Wenn ich dann<br />

die <strong>Daten</strong>träger vernichtet hätte, dann könnte ich eine neue persönliche<br />

Erklärung darüber für Hans-Adam ausfertigen und er wür<strong>de</strong> dies ihm<br />

dann auch überreichen. Hans-Adam wür<strong>de</strong> ja auch aktiv an<br />

Lösungswege arbeiten, sodass am En<strong>de</strong> die Verbrecher vor ein Gericht<br />

gestellt wer<strong>de</strong>n können. Fair für Hans-Adam, sagte ich. Das Min<strong>de</strong>ste<br />

was ich momentan in dieser Situation für ihn tun könnte. Ich versprach<br />

ihm, ein solches Schreiben mit ihm morgen aufzusetzen.<br />

Nach <strong>de</strong>m Essen kam wie<strong>de</strong>r eine neue I<strong>de</strong>e vom Bankdirektor. Um eine<br />

bessere Kontaktmöglichkeit zu haben, sodass die in Vaduz nicht immer<br />

auf meine Anrufe angewiesen waren, schlug <strong>de</strong>r Bankdirektor vor, ich<br />

sollte mir doch eine holländische SIM-Karte für ein Handy kaufen.<br />

Dadurch könnte er mich telefonisch erreichen und mich auf <strong>de</strong>m<br />

laufen<strong>de</strong>n Halten.<br />

Zuerst schüttelte ich vehement <strong>de</strong>n Kopf. Auf gar keinen Fall. Ihr wollt<br />

dies nur, um mich lokalisieren zu können, johlte ich ihn an. Komm mir ja<br />

nicht mit dieser Tour, tobte ich. Manchmal könnte ich sehr fanatisch sein,<br />

brüllte er. Nach<strong>de</strong>m wir uns wie<strong>de</strong>r beruhigt hatten, willigte ich ein, ein<br />

holländisches Handy samt Nummer zu kaufen. Allerdings wür<strong>de</strong> ich es<br />

nur für einen kurzen Anruf von ihm zu exakt abgemachter Zeit<br />

einschalten. Er war damit einverstan<strong>de</strong>n und offerierte, mir ein neues<br />

Handy samt SIM-Karte und Guthaben zu berappen. Wir suchten ein<br />

Geschäft auf und nach 15 Minuten war ich Besitzer eines neuen Telefons<br />

mit Prepaid-Nummer und einem 100 Euro Guthaben.<br />

Ich wollte nun nach Hause, nach „Rotterdam‚ gehen und versprach ihm,<br />

am nächsten Morgen um 11 Uhr wie<strong>de</strong>r beim Hotel zu sein. Er bedankte<br />

sich für meine Einsicht und wünschte mir eine gute Nacht. Ich<br />

verschwand in <strong>de</strong>n schwach beleuchteten Gassen von Amsterdam.<br />

Vorher schaltete ich mein neues Handy aus und entnahm die SIM-Karte<br />

sowie die Batterie.<br />

Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Ich wusste, dass ich morgen<br />

in eine furchtbare Situation kommen wür<strong>de</strong>, sollte ich die gewünschte<br />

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