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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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VADUZ April 2003 (1)<br />

Jetzt waren es schon bald ganze drei Monate seit Kieber Liechtenstein<br />

mit <strong>de</strong>n <strong>Daten</strong> verlassen hatte. Und immer noch keine Heimreise von<br />

ihm in Sicht. <strong>Die</strong> Restgruppe <strong>de</strong>s KKZ, Hans-Adam, sein Sohn Alois,<br />

Regierungschef Hasler, Piske, Feuerstein und <strong>de</strong>r Bankdirektor waren<br />

mit <strong>de</strong>r Situation gar und gar nicht zufrie<strong>de</strong>n. Guter Rat in Form einer<br />

besten Lösung <strong>de</strong>s Problems war einfach nicht zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Obwohl sich <strong>de</strong>r Professor die allergrösste Mühe gab, die Restgruppe in<br />

regelrechten Marathonsitzungen o<strong>de</strong>r in einzelnen Gesprächen davon zu<br />

überzeugen, dass man von <strong>de</strong>r fixen I<strong>de</strong>e ein Problem lösen zu müssen,<br />

wegkommen sollte. Natürlich war es aus Sicht Liechtenstein ein<br />

massives Problem. <strong>Der</strong> Professor erklärte ihnen aber, dass es vorerst eine<br />

Bedrohung sei und es erst dann ein massives Problem wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>,<br />

wenn Kieber die <strong>Daten</strong>bombe zün<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Man müsse daran arbeiten<br />

und darauf aufbauen, was einem mit Kieber verbin<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong> und nicht<br />

was sie trennen wür<strong>de</strong>. Kieber sei noch immer extrem misstrauisch. <strong>Der</strong><br />

Professor sagte, dass es zwar gegenseitigen Sympathie und Vertrauen<br />

zwischen Kieber und <strong>de</strong>m Bankdirektor gebe, dass Kieber schlussendlich<br />

aber eher dazu neigen wür<strong>de</strong>, die (angeblichen) guten Handlungen, die<br />

in Vaduz für ihn gestartet wor<strong>de</strong>n seien, nicht zu glauben. Besser wäre<br />

es, wenn eine völlig neutrale Person, d.h. neutral aus <strong>de</strong>r Sicht von<br />

Kieber, mit ihm re<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Er hatte dabei an sich selbst gedacht.<br />

Hasler und Feuerstein konnten erst nach intensiven Gesprächen mit <strong>de</strong>m<br />

Professor endgültig von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e, Gewalt anzuwen<strong>de</strong>n, Abschied<br />

nehmen. Ziel sei es Kieber nach Vaduz zu bringen und dann hätte man<br />

ja immer noch die Gelegenheit ihm ein schönes Dankeschön<br />

auszudrücken.<br />

<strong>Der</strong> Professor hatte wie<strong>de</strong>rum mehrfach darauf hingewiesen, dass man<br />

<strong>de</strong>m Kieber nichts Versprechen soll, was man von vornherein nicht<br />

einhalten wür<strong>de</strong>. Wie so oft in Liechtenstein, spürte auch dieser<br />

ausländische Experte, dass sich die Herrschen<strong>de</strong>n im Ländle nicht gerne<br />

vorschreiben lassen, wie man auf heimischen Bo<strong>de</strong>n zu agieren ge<strong>de</strong>nke.<br />

Unbestritten, man brauchte <strong>de</strong>n Professor um Kieber und die <strong>Daten</strong> nach<br />

Liechtenstein zu bringen. Einmal zu Hause angekommen, wür<strong>de</strong>n die<br />

I<strong>de</strong>en und Ratschläge vom Professor allenfalls zur Kenntnis genommen.<br />

In diesem Punkt sah man bei Hans-Adam, Alois, Hasler und Feuerstein<br />

keinen Spielraum. Nach jeweiligen solchen offenen Gedankenspiele war<br />

<strong>de</strong>r Professor beunruhigt. Trotz seiner guten Entlohnung stellte er mehr<br />

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