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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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<strong>Die</strong>s sind die Originaldokumente jener Mandate, <strong>de</strong>ren Vermögen<br />

politischen Parteien o<strong>de</strong>r Körperschaften davon gehören, so wie ich sie<br />

unter Punkt „VI‚. im Brief vom 7.1.03 beschrieben hatte, sagte ich.<br />

Er kannte alle „politischen Mandate‚ und wusste auf Anhieb um welche<br />

"Gruppe" es sich han<strong>de</strong>lte.<br />

<strong>Die</strong> Kun<strong>de</strong>ndatenspeichersysteme von Treuhand und Bank sind zwar<br />

getrennt. Da er aber selber mehrere Jahre bei <strong>de</strong>r Treuhand gearbeitet<br />

hatte, wun<strong>de</strong>rte es mich nicht, dass er die Kun<strong>de</strong>n und die Hintergrün<strong>de</strong><br />

zumin<strong>de</strong>st <strong>de</strong>r heiklen, politischen Mandate im Detail kannte.<br />

Trotz <strong>de</strong>r hohen Nummer von fast 4000 Mandaten. Ich übergab sie ihm<br />

mit <strong>de</strong>r Bitte, diese <strong>de</strong>m Hans-Adam persönlich zu geben. Er blätterte sie<br />

durch und schüttelte mehrmals <strong>de</strong>n Kopf. Er legte sie vorsichtig zu <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Papieren im Koffer und zog <strong>de</strong>n Reissverschluss zu.<br />

Als wür<strong>de</strong> er sich selber belehren wollen, meinte er, dass die LGT diese<br />

Mandate gar nie hätten annehmen dürfen. Nicht auszu<strong>de</strong>nken, wenn<br />

diese Mandate <strong>de</strong>r Öffentlichkeit bekannt wür<strong>de</strong>n.<br />

Wir wun<strong>de</strong>rten uns gemeinsam, was für Motive die Auftraggeber dieser<br />

Mandate hatten, Konten in Liechtenstein zu eröffnen und so viele<br />

Millionen zu horten. Aus Steuergrün<strong>de</strong>n sicher nicht. Besser keine<br />

Fragen dazu stellen, schlossen wir das Thema ab.<br />

Er müsse jetzt kurz nach Vaduz telefonieren, sagte er mir. OK, ich wür<strong>de</strong><br />

im Terrace Café <strong>de</strong>s Hotels auf ihn warten, erwi<strong>de</strong>rte ich. Als er 15<br />

Minuten später zu mir kam, war seine Freu<strong>de</strong> über meine Lieferung fast<br />

schon verflogen. Er richtete ein Dankeschön von Hans-Adam aus. <strong>Die</strong>ser<br />

wür<strong>de</strong> es hoch schätzen, dass ich mich Kooperative zeigen wür<strong>de</strong> und<br />

die Loyalität ihm gegenüber aufrechterhalten wür<strong>de</strong>.<br />

Hans-Adam wür<strong>de</strong> fragen, wann er die an<strong>de</strong>re Hälfte <strong>de</strong>r<br />

Originalpapiere bekommen könnte. <strong>Der</strong> Bankdirektor erzählte weiter,<br />

dass <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sführer gerne heute noch hören wür<strong>de</strong>, dass ich einen <strong>de</strong>r<br />

<strong>Daten</strong>speicher vernichtet hätte. <strong>Die</strong>s darum, weil er sich Sorgen machen<br />

wür<strong>de</strong>, falls mir etwas gestohlen wür<strong>de</strong>. Zum hun<strong>de</strong>rtsten Male<br />

versicherte ich <strong>de</strong>m Bankdirektor, dass nichts passieren könne. <strong>Die</strong><br />

<strong>Daten</strong> seien in einem Safe aufbewahrt, behauptete ich.<br />

Er fragte mich, ob ich schon einen Heimreisetermin im Kopf hätte. Ich<br />

sagte ihm, dass ich vieles im Kopf hätte, aber lei<strong>de</strong>r noch keinen solchen<br />

Termin. Zuerst müssten wir doch abwarten, zu welchem Schluss die<br />

Rechtsexperten in Sachen Anklage gegen Helmut Roegele & Co.<br />

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