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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Ich unterwies ihn, bitte in Zukunft mich <strong>de</strong>swegen nicht mehr zu fragen,<br />

er solle dies als gegeben annehmen. Für je<strong>de</strong>s Treffen.<br />

Da wir nun schon mal da waren, wollten wir was für die Bildung tun<br />

und besuchten <strong>de</strong>n Dom. Wie lasen uns durch die vielen Hinweistafeln<br />

durch und waren beson<strong>de</strong>rs von <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n eingelassenen<br />

Schrifttafeln beeindruckt. <strong>Der</strong> Dom wur<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m 13. und 16<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt gebaut. Wir konnten lernen, dass Kaiser Heinrich <strong>de</strong>r V.<br />

(Heiliges Römisches Reich, Schwiegersohn von Heinrich I. von England)<br />

im Jahr 1125 in Utrecht starb. Na dann wollen wir mal hoffen, dass ein<br />

an<strong>de</strong>res Geschlecht, welches das Heilige Römische Reich überleben<br />

konnte (die „‚von Liechtenstein‚), nicht dafür sorgen wür<strong>de</strong>, das im<br />

Jahre 2003 ein an<strong>de</strong>rer Heinrich – nämlich <strong>de</strong>r Heinrich Kieber - hier in<br />

Utrecht seinen Tod fin<strong>de</strong>n sollte, betete ich laut vor.<br />

Wir lachten bei<strong>de</strong>n darüber.<br />

Nun aber zum Business, sagte <strong>de</strong>r Bankdirektor. Als Zeichen <strong>de</strong>s Guten<br />

Willens mir gegenüber, so wur<strong>de</strong> mir erklärt, hätte sich Hans-Adam<br />

diskret an vertrauenswürdige Staatsrechtler ausserhalb von<br />

Liechtenstein gewandt. <strong>Die</strong>se sollen prüfen, wie man in <strong>de</strong>m<br />

festgefahrenen Strafverfahren gegen Helmut Roegele & Co. am Besten<br />

vorgehen sollte.<br />

Hans-Adam wür<strong>de</strong> die Kosten dafür persönlich übernehmen. Er konnte<br />

mir die Freu<strong>de</strong> buchstäblich von <strong>de</strong>n Augen ablesen. Ohne die mir<br />

unbekannten Aka<strong>de</strong>miker (die erwähnten Staatsrechtler) düpieren zu<br />

wollen, sagte ich, wäre es doch am Einfachsten, wenn die STA <strong>de</strong>n Fall<br />

wie<strong>de</strong>r öffnen und dann die Anklage erstellen wür<strong>de</strong>. Dazu bräuchte<br />

Hans-Adam nur ein paar Telefonate zu führen. Und er müsste wegen<br />

mir nicht einmal irgen<strong>de</strong>in Gesetz brechen o<strong>de</strong>r erwürgen.<br />

<strong>Die</strong> Liechtensteiner Strafprozessordnung sieht eine solche Möglichkeit<br />

explizit für das Staatsoberhaupt vor. Deswegen hatte ich ihm ja, nebst<br />

<strong>de</strong>r Tatsache, dass er <strong>de</strong>r Besitzer <strong>de</strong>r LGT war, Anfang Januar 2003 <strong>de</strong>n<br />

Brief geschrieben. Schon mit diesen wenigen Schritten, wäre ich Hans-<br />

Adam auf immer und ewig dankbar, versicherte ich. <strong>Die</strong> Untersuchung<br />

war seit langem fertig, je<strong>de</strong>r halbwegs zum Denken fähige STA sollte es<br />

zustan<strong>de</strong> bringen, binnen kürzester Zeit eine Anklageschrift beim<br />

Kriminalgericht in Vaduz einzureichen, betonte ich.<br />

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