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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Das Wirtshaus war in einer überschaubaren Ecke <strong>de</strong>r Stadt. D. h. Es gab<br />

gute Ecken in <strong>de</strong>r Umgebung sodass ich das Restaurant vor eintreffen<br />

<strong>de</strong>s Bankdirektor eine Weile beobachten könnte.<br />

Es war 17.15 Uhr. Ich entschied, dass es am Besten wäre, wenn ich hier,<br />

schräg gegenüber <strong>de</strong>m Lokal auf <strong>de</strong>n Bankdirektor wartete. Dadurch<br />

konnte die Umgebung beobachten. Man wusste ja nie. Um 18 Uhr rief<br />

ich ihn an und gab die Adresse durch. Es war kühl gewor<strong>de</strong>n und wenn<br />

ich mich richtig erinnere, rieselte <strong>de</strong>r Regen ein wenig.<br />

<strong>Der</strong> Bankdirektor kam zu Fuss. <strong>Der</strong> Eingang versprach nicht so viel, aber<br />

im oberen Stock eröffnete sich ein prächtig <strong>de</strong>koriertes Gastlokal. Es<br />

waren ausser uns nur zwei, drei an<strong>de</strong>re Gäste anwesend. Wir setzten uns<br />

an einen Tisch am Fenster. Weit weg von <strong>de</strong>n An<strong>de</strong>ren. Es war die erste<br />

Gelegenheit, bei <strong>de</strong>r ich etwas gelöster mit <strong>de</strong>m Bankdirektor re<strong>de</strong>n<br />

konnte. Er erschien mir auch etwas entlasteter.<br />

Auf einmal fragte er mich, ob ich die Sicherheitsvorkehrungen immer<br />

aktiviert halte. Ich sagte, ja natürlich. Warum er dies wissen wollte,<br />

fragte ich zurück. Er sagte, man befürchtet in Vaduz, dass ein Unfall<br />

passieren könnte und die Fein<strong>de</strong> wegen eines Systemfehlers o<strong>de</strong>r so die<br />

<strong>Daten</strong> bekommen könnten. Aber nein, versicherte ich ihm, wenn einer<br />

hier Fehler manchen wür<strong>de</strong>, dann SIE.<br />

<strong>Der</strong> Bankdirektor erzählte mir auch von <strong>de</strong>n Geschäften zu Hause. Ich<br />

bin mir nicht mehr ganz sicher, aber er erwähnte entwe<strong>de</strong>r dass die LGT<br />

Gruppe <strong>de</strong>n Kauf <strong>de</strong>r altehrwürdigen Schweizer Treuhand Gesellschaft<br />

(die "STG", mit Sitz in Basel) schon gemacht hat o<strong>de</strong>r in Kürze<br />

abschliessen wür<strong>de</strong>. <strong>Der</strong> Preis war um die 200 MIO. CHF. Man sei in<br />

Vaduz sehr stolz, dieses Schweizer Haus kaufen zu können. Na ja,<br />

erwi<strong>de</strong>rte ich - wenn es sein muss.<br />

Nach <strong>de</strong>r Vorspeise und zwei Gläsern feinem Wein, wur<strong>de</strong> seine Zunge<br />

etwas lockerer. Ich fühlte mich wohl und nicht bedroht. Ich hatte ein<br />

Gefühl, dass nun alles gut gehen wür<strong>de</strong>. Bis er sich entschloss, quasi als<br />

einen Wink mit <strong>de</strong>m Zaunpfahl, mehr noch, als Zeichen <strong>de</strong>r<br />

Überlegenheit, mir mitzuteilen, dass Hans-Adam und seine Gehilfen<br />

je<strong>de</strong>rzeit die Macht und die Mittel dazu hätten, mich nach Liechtenstein<br />

bringen zu lassen.<br />

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