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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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versorgt seien. Frech antwortete ich, dass ich auf die <strong>Daten</strong> besser<br />

aufpassen kann, als die in Vaduz.<br />

Ja, klagte er, man habe in Vaduz we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Verlust <strong>de</strong>s DLT-Tapes noch<br />

das Fehlen von irgendwelchen Originalpapieren bemerkt. Ich fragte<br />

nach, warum man offenbar sofort zu <strong>de</strong>n Bullen gerannt sei. Ich hätte<br />

doch darum gebeten, alles zu vermei<strong>de</strong>n, was dazu führen wür<strong>de</strong>, dass<br />

die Öffentlichkeit davon erfährt.<br />

Ja eben, sagte er, Hans-Adam war halt <strong>de</strong>r Meinung, das heisst, er wur<strong>de</strong><br />

im Glauben gelassen, dass ich die <strong>Daten</strong> nicht hätte und nur bluffen<br />

wür<strong>de</strong>. Ich schlug meine Hän<strong>de</strong> über <strong>de</strong>m Kopf zusammen. Warum,<br />

warum um Himmels Willen hätte ich Hans-Adam einen solch<br />

gewaltigen Brief zusen<strong>de</strong>n sollen, wenn ich nur alles vortäuschen<br />

wür<strong>de</strong>?<br />

Ich sagte auch, dass man in Vaduz froh sein sollte, dass, nach<strong>de</strong>m es mir<br />

niemand direkt sagen wollte o<strong>de</strong>r konnte, ich selber es gemerkte hätte.<br />

Aber auch nur, weil mir <strong>de</strong>r Satz von Hans-Adam „die <strong>Daten</strong>, die Sie<br />

glauben zu haben‚ im Hinterkopf hängen geblieben war. Sonst wäre heute<br />

vielleicht alles ganz an<strong>de</strong>rs, betonte ich. Ich fragte ihn, warum es mir<br />

niemand einfach ins Gesicht sagen konnte.<br />

Er hatte eine plausible Erklärung dafür. Da man nach einigem Hin und<br />

Her davon überzeugt war, dass ich die <strong>Daten</strong> NICHT hatte, nicht haben<br />

konnte und die logische Konsequenz daraus war, dass ich selber dies<br />

wusste, war es überflüssig und sinnlos bei mir nach <strong>de</strong>n <strong>Daten</strong> zu fragen.<br />

Einleuchtend, sagte ich und ergänzte, na dann wollen wir mal Hans-<br />

Adam loben, dass er einen Kommentar dazu am Telefon abgegeben<br />

hatte, sonst wäre ich nie darauf gekommen.<br />

<strong>Der</strong> Bankdirektor wollte über die vier CD-ROMs re<strong>de</strong>n. Kein Problem,<br />

sagte ich. Er wun<strong>de</strong>rte sich, dass ich soviel Aufwand wegen einer<br />

Neuerstellung <strong>de</strong>s <strong>Daten</strong>aufbaus (die Art und Weise wie ich die<br />

Mandate auf <strong>de</strong>n neuen <strong>Daten</strong>trägern strukturiert hatte) betrieben hatte.<br />

Er wüsste doch, dass ich sehr gründlich arbeite, erwi<strong>de</strong>rte ich.<br />

Er fragte, ob er Recht in <strong>de</strong>r Annahme hätte, dass ich mehr <strong>Daten</strong> als die<br />

auf die vier CD-ROMs gebrannten Informationen hätte. Ich zuckte nur<br />

mit <strong>de</strong>n Schultern, weil mir die Frage zu dumm war. Was für an<strong>de</strong>re<br />

<strong>Daten</strong> ich <strong>de</strong>nn hätte, wolle Hans-Adam wissen. Den Rest vom Backup-<br />

Tape, sagte ich wahrheitsgemäss.<br />

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