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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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KAPITEL 13 Ein Essen für Sechs Euros<br />

Also gut, dachte ich mir. Wie wür<strong>de</strong> ich dieses Treffen überleben? Ich<br />

verbrachte die Tage damit, einen dafür geeigneten Platz in <strong>de</strong>r Stadt<br />

Amsterdam zu fin<strong>de</strong>n. Meine ursprüngliche I<strong>de</strong>e, das Treffen weit ins<br />

freie, flache Land hinaus zu verlegen, verwarf ich wie<strong>de</strong>r, da dies nur die<br />

Möglichkeit von „Überraschungen‚ seitens <strong>de</strong>r Gegner erhöhen wür<strong>de</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Anonymität <strong>de</strong>r Menschenmenge von Amsterdam war mir da lieber.<br />

Zu<strong>de</strong>m hoffte ich, dass mir niemand mitten in <strong>de</strong>r Stadt am helllichten<br />

Tag etwas antun wür<strong>de</strong>. Bevor es überhaupt zu einem direkten<br />

Wortwechsel zwischen mir und <strong>de</strong>m Bankdirektor kommen konnte,<br />

stand für mich fest, dass ich <strong>de</strong>rjenige sein müsste, <strong>de</strong>r ihn vorher für eine<br />

Zeitspanne von min<strong>de</strong>stens 30 Minuten im Auge behalten und<br />

beobachten musste und nicht umgekehrt.<br />

Dafür wollte ich ihn irgendwie ständig in Bewegung halten und dies<br />

auch noch mit einer an<strong>de</strong>ren Fortbewegungsart als die meine. Ihn in<br />

einen Bus o<strong>de</strong>r Taxi einsteigen und irgendwohin hinfahren zu lassen,<br />

kam daher nicht in Frage. Weil ich dann auch auf ein ähnliches<br />

Transportmittel hätte zugreifen müssen, um Schritt halten zu können.<br />

Ein Blick auf die Wasserkanäle vor meiner Nase brachte mich auf eine<br />

knifflige, aber machbare Lösung. Das war’s! Eine Kanalfahrt. Ich<br />

studierte die Grachtenrundfahrten mit <strong>de</strong>m Kanalbus sehr genau. Ab<br />

<strong>de</strong>m Hauptbahnhof, <strong>de</strong>m Central Station East fuhren in regelmässigen<br />

Abstän<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Rundfahrten ab. Ich kaufte mir ein Tagesticket<br />

und fuhr je<strong>de</strong> einzelne Strecke ab. Mit <strong>de</strong>r roten Linie kam man nach ca.<br />

60 Minuten an <strong>de</strong>r Endstation „Van Gogh Museum‚ an. Davor waren ein<br />

paar Haltestellen. <strong>Die</strong> Vorletzte hiess Leidseplain. Ich fuhr mit <strong>de</strong>m Boot<br />

zurück an <strong>de</strong>n Ausgangspunkt. Dem nächsten Boot zum Van Gogh<br />

Museum folgte ich auf <strong>de</strong>m Landweg zu Fuss und stoppte die Zeit bis<br />

zur Station Leidseplain: knapp 50 Minuten. I<strong>de</strong>al!<br />

Könnte klappen, rechnete ich mir aus. <strong>Der</strong> Fussweg führte über Strassen<br />

und Brücken. Oft in einer Richtung, was ein Fahrverbot für Autos<br />

be<strong>de</strong>utete, weil es entwe<strong>de</strong>r eine Einbahnstrasse o<strong>de</strong>r die Brücke zu<br />

schmal war. Und sowieso wäre man mit <strong>de</strong>m Auto schnell verloren, da<br />

man aufgrund <strong>de</strong>r Verkehrsführung in <strong>de</strong>r Stadt schon nach fünf<br />

Minuten das Boot und somit mich als begleiten<strong>de</strong>n Fussgänger aus <strong>de</strong>n<br />

Augen verlieren wür<strong>de</strong>. Es gäbe für eventuelle Schattenmänner nur zwei<br />

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