Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de
Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de
Festnahme im Hotelzimmer vom Bankdirektor organisieren, indem man dort auf die beiden wartete. Man sei sich zu 1000 Prozent sicher, dass Kieber, zurück in Vaduz, voll kooperativ wäre und sofort mitteilen würde, ob er noch evt. Kopien, z.B. in Berlin gelassen hätte oder schon mit fremden Staaten gesprochen hätte. Sollte sich Kieber immer noch unbelehrbar zeigen, so könnte man ihn mit der Auslieferung nach Spanien drohen. Egal, das Spanien dies nie verlangt hatte. Da das ganze Konzept ohne die Mitarbeit und ohne Absprache mit dem Bankdirektor erstellt worden war, lehnte dieser es kategorisch ab, Komplize einer solch illegalen Aktion zu werden, wäre sie auch noch so gerechtfertigt. Hans-Adam und Alois gefielen diese Zukunftspläne auch nicht. Der Skandal wäre unvorstellbar, erinnerten sie die Anwesenden, wenn es später an die Öffentlichkeit kommen würde. Sie schimpften auch mit den Erfindern des Konzepts: Was wäre, wenn Kieber sich vehement gegen einen gewaltsamen Zugriffsversuch wehren würde? Wollte man ihn halb totschlagen? Nein, auf keinen Fall. Auch daran hätten sie gedacht, sagte Feuerstein. Es gäbe hochwirksame Beruhigungsmittel in Spritzenform, die innerhalb von Sekunden ihre volle Wirkung entfalten würden. Kieber hätte gar keine Chance, da er keine eigene Kraft mehr hätte, sich zu wehren. Die Dosierung könnte so abgestimmt werden, dass er erst wieder nach zwei, drei oder vier Stunden zu sich kommen würde. Die Methode sei medizinisch abgesichert und Kieber würde keine bleibenden Schäden davontragen. Spuren der Droge würden zwar im Blut noch lange nachweisbar sein, aber der Plan sehe ja nicht vor, dass Kieber die Gelegenheit für eine „Beschwerde‚ oder Arztvisite habe. Dem Professor wurde es zu viel. Er verabschiedete sich von der Runde und sagte, dass er frische Luft atmen gehen müsste. Wenn sie Glück hätten, dann käme er vielleicht wieder zurück. Dem Bankdirektor wurde auch ganz bange. Da fiel ihm etwas ein, was einem Banker normalerweise beim Aufstehen immer als erstes in den Sinn kommt: das liebe Geld. Moment mal, sagte er, warum das Geld nicht dem Kieber anbieten, anstelle es dubiosen Gestalten (‚die Gruppe starker Männer‚) nachzuwerfen. Geld gegen Daten, das könnte die Lösung sein. Man wäre ja heilfroh, wenn dem so wäre, erwiderte Hans-Adam. Aber darum geht es Kieber 306
doch gar nicht. Er hat nie ein Wort davon gesagt. Hier haben wir es leider nicht mit einem klassischen Fall zu tun, fasste Hasler, fast schon wehmütig, zusammen. Der Liechtensteiner Weg, wo Geld alle Wunden heilt, funktioniert eben nicht immer, erwiderte der Bankdirektor. Trotzdem, lasst es uns versuchen, ermunterte das Staatsoberhaupt. Von einem chaotischen Tag blieben dann nur noch folgende kurze Zeilen für Kieber übrig: Die in ihrem gestrigen Mail von 10:33 angedeuteten alternativen Lösungsvarianten werden nur in persönlichem Treffen mit Vertrauensperson besprochen. FL-ID-Variante definitiv nicht möglich. Manchmal kann aber Geld Probleme lösen. Besprechung dieser Variante mit Vertrauensperson persönlich und nicht über Internet und Telefon. AMSTERDAM 20. Februar 2003 Ich wusste es. Ich wusste es! Früher oder später – wie immer bei solchen Leuten – bildeten sie sich ein, mit Geld alle Probleme lösen zu können. Tja, in meinem Fall hatten sie falsch gedacht. Sie begriffen es immer noch nicht. Ich war eher erbost, dass sie mir Geld offerierten, anstatt ihre eigenen (Justiz-)Fehler einzugestehen und zu korrigieren. Dann wieder konnte ich sehen, dass es eben der einfachste Weg für sie war. Ich wollte aber kein Geld. Nie und nimmer. Ich war auf das Ziel fixiert, die Verbrecher Roegele & Co. hinter Gitter zu bringen. Koste was es wolle. Ich blieb in meiner Antwort ehrlich und versuchte meine gefühlte Wut nicht zum Ausdruck zu bringen. Was mir gegen Ende nicht so gut gelang. Mit der unbehaglichen Gewissheit, dass meine Zeilen ein paar neue Wutanfälle in der Heimat auslösen würden, schrieb ich folgendes und drückte dann die Speichertaste: Tja - da bin ich aber überrascht worden! Wenn man all meine Unterlagen gelesen hat, dann weiss man, dass ich NIE um GELD gebeten habe. Ist dies ein Versuch mich in einen Gelderpresser zu wandeln? Damit es später besser in die ‚Geschichte‚ passt: sollte die Katastrophe eintreten?!? Ich bin kein Erpresser. 307
- Seite 256 und 257: Chauffeur mit dem Staatswagen am n
- Seite 258 und 259: Es war ja dieselbe Nummer, die ich
- Seite 260 und 261: itte informieren sie die dame ihres
- Seite 262 und 263: schwarz auf weiss gelogen hatte. Di
- Seite 264 und 265: sie mir aus der bandbreite der Mand
- Seite 266 und 267: Gewisse Mitglieder des KKZ, im Deli
- Seite 268 und 269: auch kein leichtes Leben hatten. Na
- Seite 270 und 271: in die angegebene Etage und schaute
- Seite 272 und 273: Die Befürworter und Gegner waren i
- Seite 274 und 275: KAPITEL 10 Heinrich! Mir graut’s
- Seite 276 und 277: flüchtig einen Blick auf die heiss
- Seite 278 und 279: iskant. Frankreich? Nein, nicht mei
- Seite 280 und 281: Frage hin, ob sein Auto gross genug
- Seite 282 und 283: suchte ich den Sexladen auf, sodass
- Seite 284 und 285: KAPITEL 11 Die Polizei, dein Freund
- Seite 286 und 287: täglich zur Arbeit nach „Osnabr
- Seite 288 und 289: Fahrgeld, nicht entgegennehmen. Tou
- Seite 290 und 291: lieferte ihn beim Portier im Schlos
- Seite 292 und 293: OZA- in Absprache mit allen Beteili
- Seite 294 und 295: Auch am 06.02. stellte die LGT Treu
- Seite 296 und 297: KAPITEL 12 Holländischer Käse AMS
- Seite 298 und 299: Die alte Aktienbörse ist sogar noc
- Seite 300 und 301: VADUZ 19. Februar 2003 (1) Man fand
- Seite 302 und 303: Vertrauensperson war ich sehr vorsi
- Seite 304 und 305: Danke für die Nachricht. Es wurden
- Seite 308 und 309: Die Verurteilung der Folterer wäre
- Seite 310 und 311: sicher verstehen. Das Treffen finde
- Seite 312 und 313: estätigte, dass mehrere hundert B
- Seite 314 und 315: aufzunehmen oder einen so genannten
- Seite 316 und 317: Ausdruck gebracht, kein Komplize ei
- Seite 318 und 319: KAPITEL 13 Ein Essen für Sechs Eur
- Seite 320 und 321: ist unser Treffen damit zu Ende und
- Seite 322 und 323: Telefon erklären wollte, wohin er
- Seite 324 und 325: würde. Das Boot legte ab. Es war e
- Seite 326 und 327: versorgt seien. Frech antwortete ic
- Seite 328 und 329: auch, ich war quer durch Europa ohn
- Seite 330 und 331: gesagt: "Nicht-Handeln ist auch ein
- Seite 332 und 333: Das Wirtshaus war in einer übersch
- Seite 334 und 335: Handy nicht abgehört wird. Er schw
- Seite 336 und 337: Vermutlich würde es aber mehrere G
- Seite 338 und 339: sagte ich. Er hätte sich für drei
- Seite 340 und 341: Ich sagte auch, dass sobald die Ank
- Seite 342 und 343: Stadhouderskade zu treffen. Ich ver
- Seite 344 und 345: Dies sind die Originaldokumente jen
- Seite 346 und 347: Hans-Adam wurde wunschgemäss über
- Seite 348 und 349: Der Bankdirektor erkundigte sich, o
- Seite 350 und 351: Hause, man brauche ihn auch dort. S
- Seite 352 und 353: Wort von dem, was man mir gesagt ha
- Seite 354 und 355: als einmal die Frage, ob den Worten
Festnahme im Hotelzimmer vom Bankdirektor organisieren, in<strong>de</strong>m man<br />
dort auf die bei<strong>de</strong>n wartete. Man sei sich zu 1000 Prozent sicher, dass<br />
Kieber, zurück in Vaduz, voll kooperativ wäre und sofort mitteilen<br />
wür<strong>de</strong>, ob er noch evt. Kopien, z.B. in Berlin gelassen hätte o<strong>de</strong>r schon<br />
mit frem<strong>de</strong>n Staaten gesprochen hätte. Sollte sich Kieber immer noch<br />
unbelehrbar zeigen, so könnte man ihn mit <strong>de</strong>r Auslieferung nach<br />
Spanien drohen. Egal, das Spanien dies nie verlangt hatte.<br />
Da das ganze Konzept ohne die Mitarbeit und ohne Absprache mit <strong>de</strong>m<br />
Bankdirektor erstellt wor<strong>de</strong>n war, lehnte dieser es kategorisch ab,<br />
Komplize einer solch illegalen Aktion zu wer<strong>de</strong>n, wäre sie auch noch so<br />
gerechtfertigt. Hans-Adam und Alois gefielen diese Zukunftspläne auch<br />
nicht.<br />
<strong>Der</strong> Skandal wäre unvorstellbar, erinnerten sie die Anwesen<strong>de</strong>n, wenn<br />
es später an die Öffentlichkeit kommen wür<strong>de</strong>. Sie schimpften auch mit<br />
<strong>de</strong>n Erfin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Konzepts: Was wäre, wenn Kieber sich vehement<br />
gegen einen gewaltsamen Zugriffsversuch wehren wür<strong>de</strong>? Wollte man<br />
ihn halb totschlagen? Nein, auf keinen Fall. Auch daran hätten sie<br />
gedacht, sagte Feuerstein. Es gäbe hochwirksame Beruhigungsmittel in<br />
Spritzenform, die innerhalb von Sekun<strong>de</strong>n ihre volle Wirkung entfalten<br />
wür<strong>de</strong>n. Kieber hätte gar keine Chance, da er keine eigene Kraft mehr<br />
hätte, sich zu wehren. <strong>Die</strong> Dosierung könnte so abgestimmt wer<strong>de</strong>n,<br />
dass er erst wie<strong>de</strong>r nach zwei, drei o<strong>de</strong>r vier Stun<strong>de</strong>n zu sich kommen<br />
wür<strong>de</strong>. <strong>Die</strong> Metho<strong>de</strong> sei medizinisch abgesichert und Kieber wür<strong>de</strong><br />
keine bleiben<strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>n davontragen. Spuren <strong>de</strong>r Droge wür<strong>de</strong>n zwar<br />
im Blut noch lange nachweisbar sein, aber <strong>de</strong>r Plan sehe ja nicht vor,<br />
dass Kieber die Gelegenheit für eine „Beschwer<strong>de</strong>‚ o<strong>de</strong>r Arztvisite habe.<br />
Dem Professor wur<strong>de</strong> es zu viel. Er verabschie<strong>de</strong>te sich von <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong><br />
und sagte, dass er frische Luft atmen gehen müsste. Wenn sie Glück<br />
hätten, dann käme er vielleicht wie<strong>de</strong>r zurück.<br />
Dem Bankdirektor wur<strong>de</strong> auch ganz bange. Da fiel ihm etwas ein, was<br />
einem Banker normalerweise beim Aufstehen immer als erstes in <strong>de</strong>n<br />
Sinn kommt: das liebe Geld. Moment mal, sagte er, warum das Geld<br />
nicht <strong>de</strong>m Kieber anbieten, anstelle es dubiosen Gestalten (‚die Gruppe<br />
starker Männer‚) nachzuwerfen.<br />
Geld gegen <strong>Daten</strong>, das könnte die Lösung sein. Man wäre ja heilfroh,<br />
wenn <strong>de</strong>m so wäre, erwi<strong>de</strong>rte Hans-Adam. Aber darum geht es Kieber<br />
306