Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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VADUZ 19. Februar 2003 (1) Man fand die neuste Nachricht von Kieber, die er am morgen um 08.16 Uhr abgespeichert hatte. Kieber bedanke sich für die letzte Nachricht und war allgemein verärgert, dass die Schutz-ID ihm nicht für eine Zeit ausgeliehen würde. Er wäre frustriert und beklagte sich darüber, dass wenn man nur einen Bruchteil der Energie und Arbeitsstunden, die man jetzt in die Lösung des aktuellen Problems steckte, in seinen 101er und 140er Gerichtsfall investiert hätte, wäre es nie so weit gekommen. Er befände sich nun ist einer Situation, in der er nicht viele Optionen hätte. Er habe keine andere Wahl als sich um andere Papiere zu bemühen. Er wüsste zwar nicht wie und wo, aber er würde solange suchen, bis er sie finden würde. Es dauerte ihm alles zu lange. Er könnte ja unmöglich als H.K. hier auf eine Lösung warten. Er vermutete auch, dass Hans-Adam dies wohl so wollte. Damit er kriechend nach Hause zurückkehren würde. Kieber wäre sich im Klaren darüber, dass die in Vaduz den längeren Atmen hätten. Da er weiters vermutete, dass man nur Zeit gewinnen wollte, setze er eine Frist bis Ende Februar 2003, den 28.02.03. Sollte bis dann keine Lösung in Bezug auf eine temporäre Schutz-ID gefunden werden, dann gäbe es keinen Sinn weiterhin zu kommunizieren. Am Schluss seines Schreibens entschuldigte er sich dafür, dass er keine besseren Nachrichten übermitteln konnte. Man rätselte wie nach jeder Botschaft von Kieber, was er nun wieder damit meinte. Die im Raum Anwesenden blickten hoffnungsvoll in die Augen vom Professor. Wie üblich, wurde jeder einzelne nach dessen Mutmassungen gefragt. Kieber sei sicher noch in Berlin, sonst hätte er uns doch geschrieben, wenn er Deutschland verlassen hätte. Oder, Kieber sei schon in Verhandlungen mit den Amis und schreibe nur um selber Zeit zu gewinnen und um keinen Verdacht zu schöpfen. Oder, Kieber redet schon mit den Deutschen über die Daten. Hans-Adam beauftragte wiederum die KKZ herauszufinden, von wo aus Kieber diesmal die abgespeicherte Nachricht geschrieben hatte. Nach ca. 35 Minuten kam die Antwort zurück: Frankreich. Wo in Frankreich, fragte der Schlossherr. Leider wäre dies nicht zu ermitteln, wurde ihm gesagt. 300

Frankreich? Aha, in Frankreich, machte die Feststellung die Runde. Oh Gott, Frankreich! Dabei dachte Feuerstein laut über den sehr grossen Treuhandkunden aus Frankreich nach, der seit Jahren fast eine halbe Milliarde Euro in verschiedenen Stiftungen und anderen Gesellschaften gebunkert hatte. Ja, ja – meinte Hasler, wir haben keine Zeit um jetzt an einzelne Kunden zu denken. Wir müssen handeln, beendete er laut seine Gedanken. Der Professor regte an, dass man den Bankdirektor auf ein Treffen mit Kieber vorbereiten sollte. Nach Einholen des Einverständnisses von Hans-Adam, informierte man Kieber: Zwecks Lösungsfindung kontaktieren Sie heute um 1700 die Ihnen bekannte Kontaktperson unter der Nr. OT Entfernt AMSTERDAM 19. Februar 2003 (a) Ich verbrachte die meiste Zeit dieses Tages im Foyer des Hotels Victoria am Damrak, gegenüber dem Hauptbahnhof. Dort konnte ich mich in einem Klubsessel an ein grosses Fenster setzen und die vorbeiziehende Welt draussen beobachten. Oder in der Brasserie des Hotels, wo ich näher am Geschehen sitzen konnte. Knipsende Urlauber, andere Fussgänger wie Immigranten aus allen Herren Länder, Bettler, Drogenabhängige und die Taschendiebe. Alle zwei Stunden ging ich nachsehen, ob Vaduz endlich mit positiven Meldungen aufwartete. Je mehr ich versuchte, mich in deren Lage hineinzudenken, desto mehr kamen mir die Zweifel, ob es überhaupt Hans-Adam sei, mit dem ich im Netz „plauderte‚. Angriffslustig nachfragen, ja das wäre am Einfachsten, sagte ich zu mir. Es war mir natürlich klar, dass ich keine ehrliche Antwort erwarten konnte. Aber immerhin, besser als keine Antwort. Ich fand es auch zweckmässig, wenn ich Hans-Adam mit diversen Fragen beschäftigt halte. Beim dritten Internetbesuch entdeckte ich die jüngste Nachricht aus Vaduz. Sie wollten, dass ich den Bankdirektor direkt auf seinem Handy anrufe. Er war derjenige, den ich in meinem Schreiben als Vertrauensperson erwähnt hatte. Na endlich, schoss es mir durch den Kopf. Dieser Kurs war der einzige Richtige. Bei der Auswahl einer 301

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Gott, Frankreich! Dabei dachte Feuerstein laut über <strong>de</strong>n sehr grossen<br />

Treuhandkun<strong>de</strong>n aus Frankreich nach, <strong>de</strong>r seit Jahren fast eine halbe<br />

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Treffen mit Kieber vorbereiten sollte. Nach Einholen <strong>de</strong>s<br />

Einverständnisses von Hans-Adam, informierte man Kieber:<br />

Zwecks Lösungsfindung kontaktieren Sie heute um 1700 die<br />

Ihnen bekannte Kontaktperson unter <strong>de</strong>r Nr. OT Entfernt<br />

AMSTERDAM 19. Februar 2003 (a)<br />

Ich verbrachte die meiste Zeit dieses Tages im Foyer <strong>de</strong>s Hotels Victoria<br />

am Damrak, gegenüber <strong>de</strong>m Hauptbahnhof. Dort konnte ich mich in<br />

einem Klubsessel an ein grosses Fenster setzen und die vorbeiziehen<strong>de</strong><br />

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näher am Geschehen sitzen konnte. Knipsen<strong>de</strong> Urlauber, an<strong>de</strong>re<br />

Fussgänger wie Immigranten aus allen Herren Län<strong>de</strong>r, Bettler,<br />

Drogenabhängige und die Taschendiebe. Alle zwei Stun<strong>de</strong>n ging ich<br />

nachsehen, ob Vaduz endlich mit positiven Meldungen aufwartete. Je<br />

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kamen mir die Zweifel, ob es überhaupt Hans-Adam sei, mit <strong>de</strong>m ich im<br />

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Angriffslustig nachfragen, ja das wäre am Einfachsten, sagte ich zu mir.<br />

Es war mir natürlich klar, dass ich keine ehrliche Antwort erwarten<br />

konnte. Aber immerhin, besser als keine Antwort. Ich fand es auch<br />

zweckmässig, wenn ich Hans-Adam mit diversen Fragen beschäftigt<br />

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Beim dritten Internetbesuch ent<strong>de</strong>ckte ich die jüngste Nachricht aus<br />

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