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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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täglich zur Arbeit nach „Osnabrück‚ pen<strong>de</strong>lte. Für ein paar Euro könnte<br />

man mit ihm mitfahren. Super, sagte ich. Wann geht es los, fragte ich. Er<br />

fuhr sehr, sehr früh jeweils von zu Hause ab. Ich gab ihm meine Adresse<br />

und er sagte, dass er am nächsten Tag (es muss so um die 05.30 Uhr o<strong>de</strong>r<br />

06.00 Uhr gewesen sein) abholen wür<strong>de</strong>. Ich ahnte ja nichts von <strong>de</strong>m was<br />

kommen sollte.<br />

Pünktlich wie eine Schweizer Uhr und eingeklei<strong>de</strong>t wie für einen Trip<br />

auf einen Schweizer Gletscher, stand ich in <strong>de</strong>r Kälte am Strassenrand<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Haus wo ich wohnte. Er, ich erinnere mich nicht mehr<br />

an seinen Namen, nennen wir ihn mal ‚Bruno‚, stoppte vor meiner<br />

Nase. Ich war ja auch <strong>de</strong>r einzige Mensch weit und breit, <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r<br />

Strasse zu dieser ungemütlichen Zeit stand. Ich fragte ihn, ob er <strong>de</strong>r<br />

Bruno sei, er bejahte dies. Ich stieg in seinen Wagen ein. Ich glaube mich<br />

zu erinnern, dass es ein <strong>de</strong>utsches Fabrikat war. Ein VW Passat Kombi<br />

o<strong>de</strong>r ein Opel Kombi. Dunkle Farbe, evt. Grau o<strong>de</strong>r Blau. <strong>Die</strong> Fahrt muss<br />

zwischen 30 und 50 Minuten gewesen sein. Wir plau<strong>de</strong>rten so daher und<br />

er fragte mich, woher aus <strong>de</strong>r Schweiz ich komme. Ich erzählte von<br />

Zürich und dass ich auf Besuch in Münster sei und mir die Stadt<br />

Osnabrück anschauen möchte. Was er <strong>de</strong>n so mache, fragte ich.<br />

Er erzählte, dass er seit Jahren bei <strong>de</strong>r Polizei arbeitete. Er habe einen<br />

guten Rang erreichen können.<br />

Polizei? Polizei! Flink hatte ich das Gefühl, als wür<strong>de</strong>n mich ein<br />

Hirnschlag und ein Herzinfarkt gleichzeitig treffen. Zum Glück war es<br />

drinnen so dunkel wie draussen. Sonst hätte er gesehen, wie mein Blut<br />

das Gesicht verliess und tsunamihaft runter in die Beine entkam. Nicht<br />

zu vergessen, die vielen Schweissperlen auf meiner Stirn.<br />

Ehrlich, ich glaubte, dass ich voll in eine Falle gelaufen war. Ich weiss, es<br />

mag für euch Leser absurd klingen, aber es war Krieg zwischen mir und<br />

Hans-Adam. Ich wusste ja, dass er seine Variante 2 aktiviert hatte.<br />

Vielleicht wussten sie, dass ich in Münster war. Tausend Gedanken<br />

schossen durch mein fast blutleeres Hirn. Aber es war doch ich <strong>de</strong>r<br />

Bruno zuerst kontaktiert hatte, erinnerte ich mich blitzartig. Nicht<br />

umgekehrt. Er konnte mich also nicht kennen.<br />

Und er erzählte mir von seiner Familie, seinen Kin<strong>de</strong>rn und sogar seiner<br />

Arbeit. Hatte etwas zu tun mit Grenzschutz, eventuell mobilem<br />

Grenzschutz. Wir re<strong>de</strong>ten über Verbrecher, Schmuggler, Drogen und die<br />

kläglichen Löhne bei <strong>de</strong>r Polizei. Mein lieber Vater, dachte ich mir, da<br />

fährt <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Polizist in seinem Wagen mit einem falschen<br />

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