Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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in die angegebene Etage und schaute mich um. Alles OK. Ich entschloss mich, die CDs spätestens am Mittwoch, den 29.01. ohne Ankündigung bei der Botschaft abzugeben. Am Dienstag, den 28.01. fertigte ich zwei Briefe an, einen von Hand, einen brannte ich auf CD. H. Kieber, 28.01.2003 - An die Liechtensteinische Botschaft z. Hd. Frau Frenkel, Mohrenstrasse 42 - 10117 Berlin - Sehr geehrte Frau Frenkel. In der Beilage erhalten Sie einen Umschlag, der für unseren Fürsten, S.D. Hans-Adam der II. bestimmt ist. Es sind Datenträger im Umschlag. Ich bitte Sie, das Schloss in Vaduz oder die persönliche Handynummer S.D. 00423 xxx xx xx gleich anzurufen und mitzuteilen, dass ein Umschlag mit Daten S.D. abgegeben worden ist. Ich bitte Sie, die Weiterleitung an S.D. gemäss seinen Wünschen auszuführen. Wenn S.D. eine Abholung per Gesandten nicht wünscht, bitte ich auf jeden Fall den Umschlag mit Diplomatenpost nach EL zu versenden, da die Daten unverschlüsselt sind. Ich danke viel Ihnen vielmals und verbleibe mit freundlichen Grüssen H.K. Anschliessend brachte ich den Laptop zurück in den Banksafe. Am Mittwochmorgen packte ich die CDs in ein Kuvert und schrieb mit dickem Filzstift drauf: Bitte Aushändigen - Persönlich/Vertraulich. An S.D. Fürst Hans-Adam, Schloss Vaduz, 9490 Vaduz, F. Liechtenstein. Auf der Rückseite: H.Kieber. Dieses Kuvert verklebte ich mit breitem Paketklebeband und steckte es in ein grösseres Kuvert. Darauf notierte ich: FL-Botschaft, Frau Frenkel, Mohrenstr. 42, 10117 Berlin. Ich begab mich zu dieser Adresse und fuhr mit dem Lift hoch. Ich betrat das Büro und fragte nach Frau Frenkel. Sie kam und ich sagte ihr in wenigen Worten, dass ich den Auftrag hätte, dieses Paket hier abzugeben und sie zu bitten, das Fürstenhaus gleich anzurufen. Die würden auf ihren Anruf warten, täuschte ich vor. Vielen Dank und auf Wiedersehen. Sie wollte noch was fragen, aber ich war schon auf dem Sprung hinaus. Rauf, rein, runter, raus - alles innerhalb von 2 Minuten. Ich entfernte mich so schnell es ging von der Botschaft. Um ganz sicher zu gehen, dass Hans-Adam die Ware bekommen würde, ging ich in ein Internetcafé und schrieb von meinem eigenen Emailkonto aus aufs Schloss. Keine vielen Sätze. Ich vermerkte lediglich, dass gerade 270

Datenmaterial für Hans-Adam bei der FL-Botschaft in Berlin abgegeben worden war. Bitte, er solle sich gleich darum kümmern, da die Daten unverschlüsselt wären. Es hatte natürlich einen Grund, warum ich für diese Mitteilung nicht das gemeinsame Emailkonto auf catholic.org verwendet hatte. Ich wollte dieses mal Hans-Adam die technische Möglichkeit geben, nachzuprüfen, ob meine Email wirklich aus Berlin kam. Dank der IP-Adresse könnte er dies herausfinden. Mit der Zuversicht, dass der Ball wieder bei Hans-Adam lag, begab ich mich erleichtert auf den Heimweg. Unangenehme Nachrichten gab es aber dann bei Ankunft. Petra hatte ihrem eifersüchtigen Schatz erzählt, dass ich bei ihr in Untermiete war. Er sei sehr beunruhigt darüber und Petra bat mich darum, etwas anderes zu suchen. Was konnte ich da noch erwidern? Ich erreichte, dass ich noch bis zum Montag, den 03. Februar bleiben konnte. Ich war mir sicher, dass ich etwas anderes finden würde. VADUZ 25. – 30. Januar 2003 Mit einer Mischung aus Angespanntheit und Verdrängung ging man in Vaduz mangels neuer Nachrichten in der Causa Kieber dem gewohnten Gang der Dinge nach. The Show must go on! Hans-Adam und seine Familie waren in der Endphase des erbitterten Abstimmungskampfs über die neue Verfassung für Liechtenstein. Die Abstimmung war für März 2003 geplant. Eine neue Verfassung, die einseitig von ihm erwünscht wurde und von seinen eigenen Experten formuliert wurde, würde dem Hans-Adam noch nie da gewesene Macht verleihen. Insbesondere in Sachen Richterernennung, und -bestätigung, der Auflösung des Parlaments, dem Notrecht und anderen grundstaatlichen Pfeiler wurde heftig im Land gestritten. Hans-Adam hatte mehrfach damit gedroht, dass – falls er nicht die Mehrheit der Stimmen bekommen würde, er OZA- mit Sack und Pack (Familie und Bilder) nach Wien auswandern würde -OZE. Er sagte auch, OZA- dass sich das Ländle seiner Meinung nach, dann Microsoft nennen könnte -OZE. Den Namen „Liechtenstein‚ nehme er ja mit (nach Wien). 271

<strong>Daten</strong>material für Hans-Adam bei <strong>de</strong>r FL-Botschaft in Berlin abgegeben<br />

wor<strong>de</strong>n war.<br />

Bitte, er solle sich gleich darum kümmern, da die <strong>Daten</strong> unverschlüsselt<br />

wären. Es hatte natürlich einen Grund, warum ich für diese Mitteilung<br />

nicht das gemeinsame Emailkonto auf catholic.org verwen<strong>de</strong>t hatte. Ich<br />

wollte dieses mal Hans-Adam die technische Möglichkeit geben,<br />

nachzuprüfen, ob meine Email wirklich aus Berlin kam.<br />

Dank <strong>de</strong>r IP-Adresse könnte er dies herausfin<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r Zuversicht,<br />

dass <strong>de</strong>r Ball wie<strong>de</strong>r bei Hans-Adam lag, begab ich mich erleichtert auf<br />

<strong>de</strong>n Heimweg.<br />

Unangenehme Nachrichten gab es aber dann bei Ankunft. Petra hatte<br />

ihrem eifersüchtigen Schatz erzählt, dass ich bei ihr in Untermiete war.<br />

Er sei sehr beunruhigt darüber und Petra bat mich darum, etwas an<strong>de</strong>res<br />

zu suchen. Was konnte ich da noch erwi<strong>de</strong>rn? Ich erreichte, dass ich<br />

noch bis zum Montag, <strong>de</strong>n 03. Februar bleiben konnte. Ich war mir<br />

sicher, dass ich etwas an<strong>de</strong>res fin<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.<br />

VADUZ 25. – 30. Januar 2003<br />

Mit einer Mischung aus Angespanntheit und Verdrängung ging man in<br />

Vaduz mangels neuer Nachrichten in <strong>de</strong>r Causa Kieber <strong>de</strong>m gewohnten<br />

Gang <strong>de</strong>r Dinge nach. The Show must go on! Hans-Adam und seine<br />

Familie waren in <strong>de</strong>r Endphase <strong>de</strong>s erbitterten Abstimmungskampfs<br />

über die neue Verfassung für Liechtenstein. <strong>Die</strong> Abstimmung war für<br />

März 2003 geplant. Eine neue Verfassung, die einseitig von ihm<br />

erwünscht wur<strong>de</strong> und von seinen eigenen Experten formuliert wur<strong>de</strong>,<br />

wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Hans-Adam noch nie da gewesene Macht verleihen.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re in Sachen Richterernennung, und -bestätigung, <strong>de</strong>r<br />

Auflösung <strong>de</strong>s Parlaments, <strong>de</strong>m Notrecht und an<strong>de</strong>ren grundstaatlichen<br />

Pfeiler wur<strong>de</strong> heftig im Land gestritten.<br />

Hans-Adam hatte mehrfach damit gedroht, dass – falls er nicht die<br />

Mehrheit <strong>de</strong>r Stimmen bekommen wür<strong>de</strong>, er OZA- mit Sack und Pack<br />

(Familie und Bil<strong>de</strong>r) nach Wien auswan<strong>de</strong>rn wür<strong>de</strong> -OZE. Er sagte auch,<br />

OZA- dass sich das Ländle seiner Meinung nach, dann Microsoft nennen<br />

könnte -OZE. Den Namen „Liechtenstein‚ nehme er ja mit (nach Wien).<br />

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