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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Das Total <strong>de</strong>r <strong>Daten</strong> auf <strong>de</strong>n vier CDs erreichte dann genau 1,590<br />

Gigabyte. Ich hätte diese vier CDs auch aus Sicherheitsgrün<strong>de</strong>n<br />

verschlüsseln können, entschied mich aber dagegen, da ich vermei<strong>de</strong>n<br />

wollte, dass noch mehr Zeit verloren ging und unvorhergesehene<br />

Störungen erst gar nicht aufkommen konnten.<br />

Nicht, dass ich an <strong>de</strong>r Fähigkeit <strong>de</strong>r IT-Abteilung <strong>de</strong>r LGT gezweifelt<br />

hätte, verschlüsselte <strong>Daten</strong> mittels mitgelieferter<br />

Entschlüsselungssoftware lesbar zu machen. Aber die Tatsache, dass sie<br />

meine Entwendung <strong>de</strong>s DLT-Tapes und somit <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r <strong>Daten</strong><br />

offenbar kategorisch abgelehnt hatten, musste ich in meinem Denken<br />

und Han<strong>de</strong>ln berücksichtigen. Zu<strong>de</strong>m hatte ich ja vor, die <strong>Daten</strong> auf <strong>de</strong>n<br />

CDs zusammen mit Instruktionen Hans-Adam zukommen zu lassen,<br />

sodass er mittels einem seiner Computer im Schloss die Dateien ohne<br />

Probleme öffnen könnte.<br />

Das grösste Problem für mich war, die CDs sicher bei Hans-Adam<br />

abzuliefern, ohne die <strong>Daten</strong> und natürlich mich selbst in Gefahr zu<br />

bringen. Am Besten wäre es, wenn ich von meinem Plan überhaupt<br />

nichts im Voraus erzählte. Viele Möglichkeiten hatte ich ja nicht. Nach<br />

Vaduz zu reisen? Logischerweise NIE. Jemand von dort nach Berlin zu<br />

beor<strong>de</strong>rn? Keine gesun<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e. Hatte sich ja gezeigt. Per Einschreiben die<br />

Ware versen<strong>de</strong>n? Zu grosses Risiko, da das Paket verloren gehen könnte.<br />

Zu<strong>de</strong>m wür<strong>de</strong> eine solche Sendung über <strong>de</strong>n Schweizer Zoll gehen, was<br />

auch nicht wünschenswert war.<br />

Schliesslich fand ich eine Lösung. Das kleine Liechtenstein hatte ja eine<br />

eigene Botschaft in Berlin. Und zwar eingeglie<strong>de</strong>rt in eine<br />

Rechtsanwaltskanzlei o<strong>de</strong>r ähnlichem. In <strong>de</strong>r Mohrenstrasse 42, in Berlin<br />

– 10117. Ich war mir ganz sicher, dass die von <strong>de</strong>r Botschaft nichts von<br />

<strong>de</strong>m Drama <strong>de</strong>r vergangenen 14 Tage wussten. Ich erinnerte mich, wer<br />

<strong>de</strong>r nicht residieren<strong>de</strong> Botschafter von Liechtenstein in Deutschland war.<br />

Er wohnte noch im Ländle. Erst viele Monate später, als Liechtenstein<br />

eine Villa in bester Lage in Berlin kaufte, sie<strong>de</strong>lte er um. Ich rief die<br />

Botschaft an und mel<strong>de</strong>te mich unter <strong>de</strong>m Namen Sebastian. Eine Frau<br />

Namens Frenkel gab mir die Öffnungszeiten bekannt und ich bedankte<br />

mich brav. Bevor ich dort aufkreuzen wollte, musste ich die Umgebung<br />

genau inspizieren. Es war ein nicht gera<strong>de</strong> schönes Bürogebäu<strong>de</strong>,<br />

obwohl relative neu. Eine kleine Tafel informierte die Passanten, dass<br />

hier die Botschaft Liechtensteins angesie<strong>de</strong>lt war. Ich fuhr mit <strong>de</strong>m Lift<br />

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