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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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schwarz auf weiss gelogen hatte. <strong>Die</strong> ausländischen Experten fan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />

Hintergedanken für solche massive Falschinformationen (bewaffnet,<br />

geistesgestört und gewaltbereit), kombiniert mit <strong>de</strong>m Hinweis, dass ich fliegen<br />

kann, sehr schnell: Mit <strong>de</strong>n Worten „bewaffnet, geistesgestört, hohe<br />

Gewaltbereitschaft“ sollte <strong>de</strong>r Eindruck beim BKA und in Madrid erweckt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass es sich hier um einen sehr gefährlichen Mann, ja fast um einen<br />

„Terroristen“ („kann Flugzeuge fliegen“) han<strong>de</strong>ln wür<strong>de</strong>.<br />

Man bestätigte mir, dass dieses offizielle Schreiben von Interpol Vaduz sehr<br />

unprofessionell und entgegen <strong>de</strong>n Vorschriften war. Für die Profis war schnell<br />

ersichtlich, dass man sich in Liechtenstein offenbar erhoffte, dass man quasi<br />

Kieber zuerst an- o<strong>de</strong>r besser erschiessen wür<strong>de</strong> und erst dann Fragen stellen<br />

wür<strong>de</strong>. Auch wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass Hans-Adam und seine Regierung das<br />

Interpolbüro in Vaduz für ihre individuellen, privaten Zwecke missbrauchten.<br />

Hans-Adam beschloss zusammen mit <strong>de</strong>r Regierung, dass man sich die<br />

günstige Gelegenheit nicht nehmen lassen wollte, <strong>de</strong>n Deutschen etwas<br />

mehr „unter die Arme‚ zu greifen. Man rief Kaiser, <strong>de</strong>r irgendwo im<br />

Grossraum Berlin im Auto sitzend auf weitere Instruktionen wartete, auf<br />

<strong>de</strong>m Autotelefon an. <strong>Die</strong> Lage hätte sich drastisch verän<strong>de</strong>rt. Er sollte<br />

sich kundig machen, wie die Telefonnummer einer <strong>de</strong>m LGT Büro nahe<br />

liegen<strong>de</strong>n Polizeistelle ist. Dann sollte er wie geplant um ca. 17.30 Uhr<br />

<strong>de</strong>n Wagen vor <strong>de</strong>r LGT Berlin parken und kurz vor 18.00 Uhr<br />

aussteigen, aber die Türen nicht abschliessen. Er sollte sich in ein<br />

Restaurant o<strong>de</strong>r Café setzen von wo aus er <strong>de</strong>n Wagen und die<br />

unmittelbare Umgebung gut beobachten könnte. Sollte er Kieber<br />

kommen sehen, so müsste er die Berliner Polizei unverzüglich anrufen<br />

und mitteilen, wo genau am Kurfürstendamm sich die international<br />

gesuchte Person mit Namen Kieber Heinrich aufhalte.<br />

Kaiser rief dann zehn Minuten später in Vaduz zurück und mel<strong>de</strong>te,<br />

dass er die nächstgelegene Polizeidienststelle gefun<strong>de</strong>n hätte, sie wäre<br />

sogar in <strong>de</strong>rselben Strasse. Am Kurfürstendamm Nr. 142. Also dann, er<br />

solle die Augen offen halten, wur<strong>de</strong> ihm zum Abschied gesagt. Aber<br />

Kieber war dann weit und breit nicht zu sehen. Kaiser wartete noch bis<br />

ca. 18.45 Uhr, immer <strong>de</strong>n Wagen beobachtend und die Nummer <strong>de</strong>r<br />

Polizei griffbereit.<br />

Um 19.00 Uhr rief er via Autotelefon auf <strong>de</strong>m Schloss an und vermel<strong>de</strong>te<br />

das Misslingen dieser Massnahme. Er durfte sich ein Hotel in Berlin<br />

suchen und sollte am nächsten Morgen in <strong>de</strong>r Früh wie<strong>de</strong>r nach Hause<br />

fahren.<br />

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