Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

itte informieren sie die dame ihres büros (LGT) hier. ich werde morgen 13 uhr (dreizehn uhr) hier wieder mich melden. danke Worauf er mit folgender Mitteilung um 16.41 Uhr antwortete: Vorgabe des F. bleibt bestehen: Treffpunkt 18.00 Uhr, notfalls nur mit Teilunterlagen! Rufen sie F. unverzüglich an! Mir war von Anfang an klar, dass ich auch jetzt auf keinen Fall in den Wagen steigen würde. Ich hatte die dunkle Befürchtung, obwohl Hans- Adam das Gegenteil behauptete, dass ein Haftbefehl auf mich zu Hause wartete. Ich hatte Angst. Mir war das Risiko zu gross, um 18 Uhr zur LGT in Berlin zu gehen. Ich überlegte lange, was ich machen sollte. Unter Druck konnte ich erstaunlicher Weise gut funktionieren. Ich entschloss ihn nicht mehr anzurufen. Trotzdem wollte ich mit eigenen Augen sehen, ob überhaupt Hans-Adams Staatskarosse wieder in Berlin aufkreuzte. Ich studierte den Busfahrplan von Berlin und stieg in jenen Linienbus ein, der schnurgerade vor der LGT vorbeifuhr. Wahrhaftig, der dunkle Audi A8 war fast an derselben Stelle wie letzte Woche parkiert. Niemand war im Wagen. Ich duckte mich fest in den Bussitz und stieg erst an der allerletzten Haltestelle aus. Ich schlich mich nach Hause und setzte mich im Dunkeln ins Zimmer. Was nun, dachte ich. VADUZ 23. Januar 2003 (C) Spät am Nachmittag erreichte Hans-Adam auf Schloss Vaduz ein wichtiger Anruf der LGT Bank. Gerade hätte die IT-Abteilung von der Treuhand berichtet, dass sie den in den letzten Tagen geäusserten Verdacht als Tatsache bestätigen könnte: Kieber hätte die Daten NICHT! Kieber konnte sie nicht haben. Hans-Adam war ausser sich vor Freude und Hass zugleich. Ja, Ja nickten sie alle in der KKZ. Kieber hatte ja auch kein einziges Dokument als Beweis geliefert, wie es sonst so üblich ist, meinten alle. Jetzt zeigen wir dem Kieber mal so richtig, wer hier der Herr im Ländle ist, schwelgten sie im süssen Sieg. Sofort wurden die Regierung und die Justiz auf den neusten Stand gebracht. Alle Beteiligten ausser dem Professor waren in einem Rausch nach Rache. Ihre Brummschädel waren 260

verschwunden. Es wurde beschlossen, den Kieber zum Abschuss freizugeben. Auge und Auge, Zahn um Zahn. Und hier, liebe Leserinnen und Leser wird es wieder sehr interessant! Hans-Adam ordnete das Interpolbüro in Vaduz, dass in die Liechtensteiner Polizei integriert ist, an, eine Meldung an Interpol Wiesbaden und Madrid zu senden. Um 19.55 Uhr kam in Wiesbaden (BKA) und in Madrid eine offizielle Meldung / Warnung aus Vaduz an. Im Schreiben (in Englisch) wurden zuerst die allgemeinen Personendaten von Kieber genannt, dann folgende Punkte (mit allen Ausrufezeichen und Unterstreichungen) aufgelistet: SEHR DRINGEND ! ° Warnung: Kieber könnte bewaffnet sein! Er könnte geistesgestört sein! ° Kieber hat schon einen Haftbefehl im Schengen- System. ° Interpol Vaduz hat Hinweise, dass er sich in Berlin aufhalte. Sein genauer Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Er kommuniziere über öffentliche Telefonzellen und Internetcafés. ° Gemäss Information ist ein hohe Gewaltbereitschaft vorhanden. ° Kieber ist vermutlich bewaffnet! ° Kieber kann Flugzeuge und Helikopter fliegen. ° Foto von Kieber liegt bei. Fingerabdrücke folgen. Im Falle einer Verhaftung von Kieber, bitte Interpol Vaduz sofort verständigen. Vielen Dank für Ihre Kooperation. Anm.: Als ich das Original und andere damit zusammenhängende Dokumente ab dem Spätsommer 2003 zum ersten Mal lesen konnte oder als Kopie inoffiziell erhalten hatte, traf mich der berühmte Schlag. Was für ein Scheiss, dachte ich mir. Nie im Leben besass ich eine wirkliche Waffe. Geistesgestört war ich auch nicht. Und Gewalt ist nun wirklich nicht mein Ding. Richtig gemeldet war, dass ich einen Berufspilotenschein für Flugzeuge und einen Schein für Helikopter besass. Man bedachte, dass Vaduz sehr bewusst vermied, irgendeinen Zusammenhang mit Bankdaten oder der LGT zu erwähnen. Aber erst Jahre später, als ich diese Meldung diversen Polizei- und Justizbehörden im Ausland zeigen konnte, wurde mir klar, warum Liechtenstein 261

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Worauf er mit folgen<strong>de</strong>r Mitteilung um 16.41 Uhr antwortete:<br />

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mit Teilunterlagen! Rufen sie F. unverzüglich an!<br />

Mir war von Anfang an klar, dass ich auch jetzt auf keinen Fall in <strong>de</strong>n<br />

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Adam das Gegenteil behauptete, dass ein Haftbefehl auf mich zu Hause<br />

wartete. Ich hatte Angst. Mir war das Risiko zu gross, um 18 Uhr zur<br />

LGT in Berlin zu gehen. Ich überlegte lange, was ich machen sollte.<br />

Unter Druck konnte ich erstaunlicher Weise gut funktionieren. Ich<br />

entschloss ihn nicht mehr anzurufen. Trotz<strong>de</strong>m wollte ich mit eigenen<br />

Augen sehen, ob überhaupt Hans-Adams Staatskarosse wie<strong>de</strong>r in Berlin<br />

aufkreuzte.<br />

Ich studierte <strong>de</strong>n Busfahrplan von Berlin und stieg in jenen Linienbus<br />

ein, <strong>de</strong>r schnurgera<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>r LGT vorbeifuhr. Wahrhaftig, <strong>de</strong>r dunkle<br />

Audi A8 war fast an <strong>de</strong>rselben Stelle wie letzte Woche parkiert.<br />

Niemand war im Wagen. Ich duckte mich fest in <strong>de</strong>n Bussitz und stieg<br />

erst an <strong>de</strong>r allerletzten Haltestelle aus. Ich schlich mich nach Hause und<br />

setzte mich im Dunkeln ins Zimmer. Was nun, dachte ich.<br />

VADUZ 23. Januar 2003 (C)<br />

Spät am Nachmittag erreichte Hans-Adam auf Schloss Vaduz ein<br />

wichtiger Anruf <strong>de</strong>r LGT Bank. Gera<strong>de</strong> hätte die IT-Abteilung von <strong>de</strong>r<br />

Treuhand berichtet, dass sie <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n letzten Tagen geäusserten<br />

Verdacht als Tatsache bestätigen könnte: Kieber hätte die <strong>Daten</strong> NICHT!<br />

Kieber konnte sie nicht haben. Hans-Adam war ausser sich vor Freu<strong>de</strong><br />

und Hass zugleich.<br />

Ja, Ja nickten sie alle in <strong>de</strong>r KKZ. Kieber hatte ja auch kein einziges<br />

Dokument als Beweis geliefert, wie es sonst so üblich ist, meinten alle.<br />

Jetzt zeigen wir <strong>de</strong>m Kieber mal so richtig, wer hier <strong>de</strong>r Herr im Ländle<br />

ist, schwelgten sie im süssen Sieg. Sofort wur<strong>de</strong>n die Regierung und die<br />

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