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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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wür<strong>de</strong>n eventuelle Beobachter <strong>de</strong>nken, ich sei in <strong>de</strong>n Tresorraum <strong>de</strong>r<br />

Bank gegangen. Verwirrung war, ist und bleibt immer Trumpf.<br />

Ich war stets übervorsichtig und beobachtete was um mich herum<br />

geschah. Ich beobachtete vor allem die parkierten o<strong>de</strong>r langsam<br />

fahren<strong>de</strong>n Wagen. Nie war etwas Beson<strong>de</strong>res zu bemerken. Dann aber<br />

löste ein Auto einen Blitzgedanken bei mir aus. Ein alter VW LT<br />

Transporter in orange-gelber Farbe. Viele Schweizer Dörfer und<br />

Gemein<strong>de</strong>n fuhren genau so einen als Kommunalwagen<br />

(Werkshofwagen). <strong>Der</strong> Wagen hatte ein Berliner Kennzeichen. Was mich<br />

nun sehr stutzig machte, war die Tatsache, dass ich genau diesen<br />

Wagentyp mit <strong>de</strong>r ungewöhnlichen Farbe schon früher am selben Tag<br />

gesehen und anscheinend im Unterbewusststein registriert hatte. Und<br />

zwar in Wedding. Nun befand ich mich aber in Dahlem. Nicht das ich<br />

behaupte übernatürliche Fähigkeiten zu besitzen o<strong>de</strong>r „James Bond‚ zu<br />

sein, <strong>de</strong>finitiv nicht. Aber <strong>de</strong>r Zufall, dass in <strong>de</strong>r Millionenstadt Berlin<br />

innerhalb von wenigen Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rselbe auffällige Wagen genau dort<br />

war, wo ich mich befand, kann keiner sein.<br />

Dahlem und Wedding sind ein gutes Stück voneinan<strong>de</strong>r entfernt. Ich<br />

liess mir nichts anmerken und anstelle in die nächste zufällig<br />

ausgewählte Bank zu gehen, begab ich mich auf die an<strong>de</strong>re Strassenseite.<br />

<strong>Der</strong> VW war in einer Seitenstrasse geparkt. Niemand war im Wagen.<br />

Sofern ich dies erkennen konnte. Ich stellte mich vor einen La<strong>de</strong>n und<br />

drehte mein Gesicht zum Schaufenster. In <strong>de</strong>r Glasspiegelung konnte ich<br />

einen fetten Mann sehen, <strong>de</strong>r die Beifahrertüre öffnete, einstieg und<br />

dann in meine Richtung schaute.<br />

Unerwartet rannte ein kreuzdumm geklei<strong>de</strong>ter Jogger sehr nahe an<br />

meinem Körper vorbei. Er drehte sich um und schaute mich an. Ich<br />

dachte, was für ein Idiot, bei bald Minustemperaturen hier mitten in<br />

Berlin so geklei<strong>de</strong>t joggen zu gehen. Als <strong>de</strong>r Jogger nicht aufhören<br />

wollte, mich anzugucken und ich halt „zurückstarrte‚, wusste ich, dass<br />

hier etwas faul war. Spontan, ohne gross vorher nachzu<strong>de</strong>nken, rannte<br />

ich einfach los, auf ihn zu. Er erschrak und blieb wie versteinert stehen.<br />

Ich fragte ihn, ob er wisse wie spät es sei und er erwi<strong>de</strong>rte, dass er keine<br />

Uhr habe. OK, sagte ich. Schönen Tag noch. <strong>Der</strong> Jogger lief schnurgera<strong>de</strong><br />

auf <strong>de</strong>n VW Transporter zu und stieg hinten ein.<br />

Dem Dialekt nach zu beurteilen, war es ein Berliner. Mit weit geöffnetem<br />

Mund beobachtete ich dann wie ein weiterer, etwas älterer Mann aus<br />

einem Hauseingang trat und auch im Wagen verschwand. Verdammt<br />

noch mal – fluchte ich. Hans-Adam lässt mich beschatten und man hatte<br />

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