Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

Schatzkammer im Rundturm im Beisein von Hans-Adam, Alois, Hasler, Hoch und dem Beamten. Zuerst inspizierten sie die elektrische Anlage gleich rechts neben dem Eingang. Alles schien normal zu sein. Gemäss den Angaben von Kieber sollte sich im Blickwinkel eines ideellen Selbstbildnisses des Malers Gerard DOU ein Hinweis verstecken, woraus Hans-Adam das LOGIN-Wort und auch das Passwort erraten könnte. Das Bild wurde schnell gefunden. Der Metallrahmen Nr. 49/50 auch. Hans-Adam und Alois waren schockiert: ein 4 cm x 1 cm langer Kleber war dort angebracht, worauf „Mexico 67‚ stand. Hans-Adam, brachte kein Wort mehr heraus. So war es sein Sohn Alois, dem sofort das Wort „Hochzeitsreise‚ einfiel. Ja genau, erwiderte Hans-Adam, im Jahre 1967 waren er und seine Frau Marie auf ihrer Hochzeitsreise in Mexiko. Somit hatten sie nun das LOGIN-Wort „mexico67‚ und das Passwort „hochzeitsreise‚. Langsam begriffen alle im Raum, dass Kieber sehr wohl alles äusserst penibel geplant haben musste. Anm.: Auch der Hinweis auf den Maler Gerard DOU war speziell von mir ausgesucht worden. Die Verbindung zwischen dem Leben des Maler Gerard Dou, diesem Bild und des sich abspielenden Dramas erkannten weder Hans- Adam noch seine Truppe nicht. Sicherlich, es war nicht von soooo grosser Bedeutung. Dou gilt als Begründer der Leidenden Feinmalerei – Leiden mussten hier in dem aktuellen Drama alle. Aber das besondere für mich im Bild von Dou im Besitzt von Hans-Adam war, dass Dou sich selber als Musiker zeichnete und damit seinen wahren Beruf (Maler) verschleierte. Diese Kunst der “Verschleierung, der „Täuschung“ gefiel mir sehr als Metamorphose. Sie alle liefen die Treppe hoch ins Freie und runter zum kleinen „Bürokomplex‚, die an die Schlossaussenmauer grenzenden Räumlichkeiten, die Hans-Adam als seine Geschäftszimmer benutzt. Die Sekretärin loggte sich auf www.catholic.org ein. Mit Hilfe des Punkt "X." aus dem Brief von Kieber fanden sie seine erste Mitteilung, gespeichert im Entwurf-Ordner. Die im Raum nicht anwesenden Mitglieder des KKZ wurden später über den Stand der Dinge informiert. Grundsätzlich waren alle etwas erleichtert, da sie jetzt schon mal eine Woche Zeit gewinnen konnten und der Professor kam auch zu dem analytischen Schluss, dass Kieber vor Ende Januar 2003 nichts unternehmen würde. 246

BERLIN 16. – 20. Januar 2003 Ich hatte mir eine Verschnaufpause gegönnt, die ich dringend benötigte. Obwohl ich eigentlich im totalen Stresszustand war, fühlte ich mich sicherer hier in Berlin als in Liechtenstein. Was mich antrieb war der „beruhigende‚ Gedanke, dass im Unterschied zu den vorhergegangenen sechs Jahren Liechtenstein nun gezwungen war, etwas zu tun. Diese Tatsache alleine war schon eine Tröstung für mich. Obwohl ich wusste, dass sie mir auch Böses antun konnten, war dies mir „scheiss egal‚. Hauptsache war - sie machten irgendwas. Meine Vermieterin Petra war sehr angenehm. Ich stellte sehr schnell fest, dass meine Sachen bei ihr nicht in Gefahr waren. Jeweils fürs Wochenende fuhr sie ins Elsass zu ihrem Freund und ich hatte die ganze Wohnung für mich allein. Ich durfte sie sogar einmal bei ihrer Arbeit im Luxuskaufhaus Lafayette besuchen. Meine Situation war schon paradox. Ich war, wie immer, freundlich und lächelnd. Niemand hätte im Traum erraten, dass sich fürchterliches mit mir, um mich und wegen mir abspielte. Ich vermied in die Nähe der LGT Berlin oder in die Ansbacherstrasse zu gehen. Man wusste ja nie, ob die von der LGT oder andere Ausschau nach mir hielten. Und meiner früheren Vermieterin Daniela wollte ich auch nicht wieder über den Weg laufen. Mit dem Bus, der Bahn oder zu Fuss entdeckte ich andere schöne Teile der Grossstadt. Mit der Zeit lernte ich die Berliner Strassen und Besonderheiten gut kennen. Den Kiez, die grossen geschichtsträchtigen Plätze, die Museen, das Brandenburger Tor, der Berliner Schlag. Ab und zu besuchte ich ein Internetcafé, um mich abzulenken. Ich durchforschte die Schweizer Medienlandschaft, um zu beobachten, ob irgendwas bis zur Presse durchgesickert war. Nur ein Mal die Woche besuchte ich meine Bank. Dort wo ich die Daten im Safe hatte. Ich notierte mir den ausgewählten Weg dorthin jedes Mal genau, um später denselben Weg nie mehr zu nehmen. Um eventuelle Verfolger zu verwirren, begab ich mich täglich in eine andere Bank(Filiale) irgendwo in Berlin, wartete in der Schlange vor dem Schalter bis ich an der Reihe war, stellte dann triviale Fragen und versuchte nachher, wann immer es die Räumlichkeiten erlaubten, mich in eine Ecke zu stellen, die man von aussen nicht einsehen konnte. So 247

BERLIN 16. – 20. Januar 2003<br />

Ich hatte mir eine Verschnaufpause gegönnt, die ich dringend benötigte.<br />

Obwohl ich eigentlich im totalen Stresszustand war, fühlte ich mich<br />

sicherer hier in Berlin als in Liechtenstein. Was mich antrieb war <strong>de</strong>r<br />

„beruhigen<strong>de</strong>‚ Gedanke, dass im Unterschied zu <strong>de</strong>n vorhergegangenen<br />

sechs Jahren Liechtenstein nun gezwungen war, etwas zu tun. <strong>Die</strong>se<br />

Tatsache alleine war schon eine Tröstung für mich. Obwohl ich wusste,<br />

dass sie mir auch Böses antun konnten, war dies mir „scheiss egal‚.<br />

Hauptsache war - sie machten irgendwas.<br />

Meine Vermieterin Petra war sehr angenehm. Ich stellte sehr schnell fest,<br />

dass meine Sachen bei ihr nicht in Gefahr waren. Jeweils fürs<br />

Wochenen<strong>de</strong> fuhr sie ins Elsass zu ihrem Freund und ich hatte die ganze<br />

Wohnung für mich allein. Ich durfte sie sogar einmal bei ihrer Arbeit im<br />

Luxuskaufhaus Lafayette besuchen. Meine Situation war schon paradox.<br />

Ich war, wie immer, freundlich und lächelnd. Niemand hätte im Traum<br />

erraten, dass sich fürchterliches mit mir, um mich und wegen mir<br />

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Ich vermied in die Nähe <strong>de</strong>r LGT Berlin o<strong>de</strong>r in die Ansbacherstrasse zu<br />

gehen. Man wusste ja nie, ob die von <strong>de</strong>r LGT o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Ausschau<br />

nach mir hielten. Und meiner früheren Vermieterin Daniela wollte ich<br />

auch nicht wie<strong>de</strong>r über <strong>de</strong>n Weg laufen. Mit <strong>de</strong>m Bus, <strong>de</strong>r Bahn o<strong>de</strong>r zu<br />

Fuss ent<strong>de</strong>ckte ich an<strong>de</strong>re schöne Teile <strong>de</strong>r Grossstadt.<br />

Mit <strong>de</strong>r Zeit lernte ich die Berliner Strassen und Beson<strong>de</strong>rheiten gut<br />

kennen. Den Kiez, die grossen geschichtsträchtigen Plätze, die Museen,<br />

das Bran<strong>de</strong>nburger Tor, <strong>de</strong>r Berliner Schlag. Ab und zu besuchte ich ein<br />

Internetcafé, um mich abzulenken. Ich durchforschte die Schweizer<br />

Medienlandschaft, um zu beobachten, ob irgendwas bis zur Presse<br />

durchgesickert war.<br />

Nur ein Mal die Woche besuchte ich meine Bank. Dort wo ich die <strong>Daten</strong><br />

im Safe hatte. Ich notierte mir <strong>de</strong>n ausgewählten Weg dorthin je<strong>de</strong>s Mal<br />

genau, um später <strong>de</strong>nselben Weg nie mehr zu nehmen. Um eventuelle<br />

Verfolger zu verwirren, begab ich mich täglich in eine an<strong>de</strong>re<br />

Bank(Filiale) irgendwo in Berlin, wartete in <strong>de</strong>r Schlange vor <strong>de</strong>m<br />

Schalter bis ich an <strong>de</strong>r Reihe war, stellte dann triviale Fragen und<br />

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