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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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warum ihm die gezeigte Schutz-ID nicht ausgehändigt wur<strong>de</strong>. Was sollte<br />

das alles, fragte sich <strong>de</strong>r Bankdirektor. Wie konnten sie nur glauben,<br />

dass Kieber jetzt nach Hause kommen wür<strong>de</strong>.<br />

Herr B. fuhr um 12.22 Uhr von Berlin ohne Kieber und vor allem ohne<br />

<strong>Daten</strong> Richtung Vaduz ab. Enttäuschung machte sich breit. Vielleicht um<br />

ihr eigenes Versagen zu schmälern, warfen die Vertreter <strong>de</strong>r LGT die<br />

Schlussfolgerung in die Run<strong>de</strong>, dass Kieber darum nicht in <strong>de</strong>n Wagen<br />

gestiegen sei, weil er in Wahrheit die <strong>Daten</strong> gar nicht hatte!<br />

Aha, interessante Hypothese, bemerkte <strong>de</strong>r Professor.<br />

Hans-Adam jedoch war sehr fuchsteufelswild, dass ihm bis heute<br />

niemand mit Sicherheit sagen konnte, ob nun Kieber die <strong>Daten</strong> hat o<strong>de</strong>r<br />

nicht. Selten hatte man ihn so fluchen hören. Offen wur<strong>de</strong> über<br />

unorthodoxe Massnahmen diskutiert. Weniger von Seiten <strong>de</strong>r Justiz und<br />

<strong>de</strong>r Polizei. Entschlossen aber von Seiten Hans-Adams, seiner<br />

Marionettenregierung und <strong>de</strong>r LGT, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Treuhand.<br />

Es sollte doch möglich sein, Kieber in Berlin aufzuspüren und<br />

überwachen zu lassen. Sobald er zu <strong>de</strong>n <strong>Daten</strong> gehen wür<strong>de</strong>, o<strong>de</strong>r man<br />

in Erfahrung gebracht hätte, wo sie sich befin<strong>de</strong>n fin<strong>de</strong>n, könnte man ihn<br />

samt <strong>de</strong>n <strong>Daten</strong> „nach Hause beför<strong>de</strong>rn‚.<br />

<strong>Der</strong> Professor hakte nach: Wie <strong>de</strong>nn? Mit Hilfe <strong>de</strong>r Deutschen? Ein<br />

Amts- o<strong>de</strong>r Rechtshilfegesuch? Interpol? Nein, nein – natürlich nicht,<br />

erwi<strong>de</strong>rten alle an<strong>de</strong>ren im Raum. Deutschland darf nichts, rein gar nichts<br />

erfahren, ver<strong>de</strong>utlichte Regierungschef Hasler. Kein Staat darf etwas<br />

davon erfahren. Nichts offizielles. Es gibt ja schliesslich private Firmen,<br />

die dann aushelfen, wenn <strong>de</strong>r Staat nicht kann. Es müsste doch sicher<br />

etwas in dieser Richtung in Berlin geben. <strong>Der</strong> Professor, die Justiz und<br />

die Polizei rieten von solchen Massnahmen dringend ab. Nicht<br />

vorzustellen, wenn dies dann an die Öffentlichkeit gelangen wür<strong>de</strong>. <strong>Der</strong><br />

Liechtensteiner Staat lässt einen eigenen Bürger in Berlin kidnappen und<br />

illegal „nach Hause bringen‚.<br />

Es zeigten sich die ersten Risse in <strong>de</strong>r durchs Schicksal<br />

zusammengewürfelten Gruppe in <strong>de</strong>r KKZ. <strong>Der</strong> Professor, die Justiz und<br />

die Polizei lehnten je<strong>de</strong> Gewaltanwendung kategorisch ab. Hans-Adam,<br />

die LGT und die Regierung konnten dies zwar nachvollziehen,<br />

jammerten aber, dass es hier um die Grun<strong>de</strong>xistenz gehe. Nicht nur sie<br />

son<strong>de</strong>rn auch viele tausend Kun<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>n Probleme bekommen.<br />

Wenn die <strong>Daten</strong> und die Art und Weise, wie wir hier Geschäfte tätigen<br />

ausländischen Behör<strong>de</strong>n im Detail bekannt gemacht wür<strong>de</strong>n, dann<br />

müssten wir hier dicht machen! <strong>Die</strong> Zukunft <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s stehe auf <strong>de</strong>m<br />

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