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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Also GUT! Das zweite Telefonat mit Hans-Adam war überstan<strong>de</strong>n. Ich<br />

stand sicher noch 20 Minuten in <strong>de</strong>r Telefonzelle und wusste we<strong>de</strong>r ein<br />

noch aus. Wie konnten die in Vaduz nur glauben, dass ich, nach<strong>de</strong>m was<br />

ich alles in <strong>de</strong>n letzten fünf Jahren durchgemacht und erlebt hatte,<br />

wie<strong>de</strong>r nach Hause zurückkehren wür<strong>de</strong>? Vor allem, nach<strong>de</strong>m ich einen<br />

solchen Brief an Hans-Adam geschickt hatte. Offenbar hatten sie <strong>de</strong>n<br />

vollen Ernst <strong>de</strong>r Lage nicht begriffen. O<strong>de</strong>r doch? O<strong>de</strong>r nicht? Ich wer<strong>de</strong><br />

nicht, ich KANN nicht, ich darf nicht, NEIN, NEIN, NEIN. Wenn ich<br />

jetzt nach Hause gehen wür<strong>de</strong>, dann hätte sich nichts geän<strong>de</strong>rt. Und<br />

niemand gab mir eine Garantie, dass mir nichts angetan wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.<br />

Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass alles was sie mir gesagt hatten,<br />

nicht wahr sein könnte und sie nur mit mir „freundlich‚ re<strong>de</strong>n mussten,<br />

damit sie mich nach Hause locken konnten.<br />

Offenbar hatte Hans-Adam erkannt, dass es keine Sinn hatte, mir mit<br />

Drohungen zu kommen. Obwohl, <strong>de</strong>r Ausdruck von Hans-Adam am<br />

Telefon „Ich befehle Ihnen, in <strong>de</strong>n Wagen zu steigen‚ hatte schon ein<br />

seltsames Gefühl in mir hinterlassen. So hatte ich Hans-Adam noch nie<br />

re<strong>de</strong>n hören. Er „befiehlt‚ mir nach Hause zu kommen? So o<strong>de</strong>r so, ich<br />

kam zu <strong>de</strong>m Schluss, dass Hans-Adam und <strong>de</strong>r Bankdirektor mich nicht<br />

verstan<strong>de</strong>n hatten o<strong>de</strong>r verstehen wollten.<br />

Hans-Adam hatte ja am Telefon bestätigt, dass ich in <strong>de</strong>r Sache<br />

(Argentinien) Gerechtigkeit bekommen wür<strong>de</strong>. Gerechtigkeit im Fall<br />

Argentinien. Ich war erleichtert. Er hatte sich also <strong>de</strong>r Sache<br />

angenommen und erkannt, dass da vieles falsch gelaufen war in<br />

Liechtenstein.<br />

Anm.: Man darf nicht vergessen, dass ich nichts über ein KKZ und <strong>de</strong>ren<br />

Aktivitäten wusste. Ich dachte, dass zu diesem Zeitpunkt nur Hans-Adam in<br />

vollem Umfang und <strong>de</strong>r Bankdirektor im limitierten Umfang im Bil<strong>de</strong> waren.<br />

Mit schnellen Schritten machte ich mich auf und davon. Für die nächsten<br />

30 Minuten lief ich ziellos in Berlin-Mitte herum und versuchte mir einen<br />

Reim auf das Gespräch mit Hans-Adam zu machen. Ich war wie<br />

gespalten: Einerseits dachte ich, gut, steige ich in <strong>de</strong>n Wagen, dann<br />

wie<strong>de</strong>r: Nein – niemals. Nur ein Dummkopf wür<strong>de</strong> jetzt zurück nach<br />

Hause fahren. Solange ich nicht heimkehren wür<strong>de</strong>, solange wür<strong>de</strong>n sie<br />

mit mir re<strong>de</strong>n müssen. Sie hatten keine an<strong>de</strong>re Wahl. O<strong>de</strong>r? Mal sehen.<br />

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