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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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<strong>Der</strong> Bankdirektor wur<strong>de</strong> unterwiesen, beim nächsten Anruf von Kieber<br />

ganz klar zu machen, dass es das letzte Angebot von Hans-Adam sei,<br />

seinen Chauffeur samt eigenem Wagen nach Berlin zu schicken. Hans-<br />

Adam müsse gegenüber Kieber auf ein „hohes Po<strong>de</strong>st‚ gehoben wer<strong>de</strong>n.<br />

Es müsse eindringlich stärker an die Loyalität, Sicherheit und Diskretion<br />

von Kieber appelliert wer<strong>de</strong>n. <strong>Der</strong> Bankdirektor ver<strong>de</strong>utlichte, dass er in<br />

diesem Sinne schon mit Kieber gesprochen habe. Er wür<strong>de</strong> es ihm aber<br />

nochmals mitteilen. Nach reiflicher Überlegung entschloss man sich,<br />

dass es das Beste wäre, wenn Kieber mit Hans-Adam direkt re<strong>de</strong>n<br />

könnte.<br />

Von Experten liess sich Hans-Adam nur ungern instruieren. Er war<br />

schon immer sehr „Beratungs-Resistent‚. Man teilte ihm mit, dass es<br />

taktisch gelungen sei, Kieber klar zu machen, dass dies die letzte<br />

Möglichkeit sei. Hans-Adam wur<strong>de</strong> empfohlen, sich auf keinen Fall auf<br />

längere Diskussionen mit Kieber einzulassen. Er sollte klar zum<br />

Ausdruck bringen, dass dieser am sichersten im Diplomatenwagen sei<br />

und <strong>de</strong>r Chauffeur ihn wohlbehalten nach Vaduz bringen wür<strong>de</strong>.<br />

Einwän<strong>de</strong> von Kieber sollten übergangen wer<strong>de</strong>n. Kieber müsste <strong>de</strong>n<br />

Eindruck erhalten, dass es sich um einen „wichtigen Auftrag‚ von Hans-<br />

Adam han<strong>de</strong>le. Aus psychologischen Beweggrün<strong>de</strong>n könnte Hans-<br />

Adam auch erwägen, Kieber zu sagen, dass er es nicht nötig habe mit<br />

ihm zu diskutieren. Es wur<strong>de</strong> ihm auch empfohlen, das Telefon nicht<br />

gleich abzunehmen und Kieber ein zweites Mal anrufen zu lassen,<br />

sodass „psychologisch‚ Zeit gewonnen wer<strong>de</strong>n könne. Inzwischen hatte<br />

sich <strong>de</strong>r Bankdirektor wie<strong>de</strong>r bei Hans-Adam gemel<strong>de</strong>t und berichtet,<br />

dass Kieber ihn nicht mehr angerufen hatte. <strong>Der</strong> Bankdirektor versuchte<br />

Hans-Adam zu beruhigen, in<strong>de</strong>m er berichtete, dass er ganz sicher wäre,<br />

dass Kieber die <strong>Daten</strong> sicherlich aus <strong>de</strong>n Schliessfächern in Berlin<br />

rausholen und auch Hans-Adam anrufen wür<strong>de</strong>.<br />

BERLIN 14. Januar 2003 (vormittags)<br />

Ich schlürfte sicher min<strong>de</strong>stens fünf Kaffeetassen leer und hielt die<br />

Telefonzelle immer unter Beobachtung. Ich war nervös und auf einmal<br />

dachte ich, was ist, wenn das Telefon nicht funktioniert. Besser war es,<br />

das Telefon zu testen. Gesagt, getan. Das Telefon war OK, die Karten<br />

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