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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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sie sich in drei separaten Schliessfächern befän<strong>de</strong>n. Was <strong>de</strong>r<br />

Bankdirektor nicht wusste war, dass ich unter enormem Zeitdruck stand,<br />

da ich noch vor 10 Uhr bei <strong>de</strong>r neuen Vermieterin Petra aufkreuzten<br />

musste.<br />

Ich musste schnell nach<strong>de</strong>nken. Ich unterbrach <strong>de</strong>n Bankdirektor in<br />

seiner langen Re<strong>de</strong> und sagte, dass ich in zehn Minuten wie<strong>de</strong>r anrufen<br />

wür<strong>de</strong>. Als ich ihn wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Leitung hatte, erzählte er mir, dass er<br />

inzwischen wie<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Hans-Adam telefoniert hätte und ich Hans-<br />

Adam um 10 Uhr o<strong>de</strong>r 10.15 Uhr anrufen sollte. Zum Schluss flehte mich<br />

<strong>de</strong>r Bankdirektor nachdrücklich an, in <strong>de</strong>n fürstlichen Wagen<br />

einzusteigen. Ich könne diesbezüglich nichts versprechen, erwi<strong>de</strong>rte ich.<br />

Ich wür<strong>de</strong> aber dort sein, beteuerte ich. Er bat mich ihn um 09:00 Uhr<br />

wie<strong>de</strong>r anzurufen. Was ich nicht tat. Weil keine Zeit dazu vorhan<strong>de</strong>n<br />

war.<br />

Ich ging zur Wohnung von Petra. Sie war eine sehr hübsche Frau, so um<br />

die Mitte Zwanzig. Sie zeigte mir das Zimmer und ich tat so, als ob ich<br />

alles genau inspizieren wür<strong>de</strong>, obwohl es für mich sowieso schon vor<br />

Eintritt klar war, dass ich es nehmen wür<strong>de</strong>, ja nehmen musste. Sie gab<br />

mir auch schon gleich die Schlüssel, nach<strong>de</strong>m ich die Miete für 4 Wochen<br />

bezahlt hatte.<br />

Sie arbeitete als Innen<strong>de</strong>korateurin beim französischen E<strong>de</strong>lkaufhaus<br />

Lafayette in <strong>de</strong>r Friedrichstrasse. Mein Zimmer war klein im Ausmass,<br />

aber mit hoher Decke. Eine nackte Matratze ohne Bettgestell lag auf <strong>de</strong>m<br />

Bo<strong>de</strong>n. Daneben eine Kommo<strong>de</strong> und einen Stuhl. Frische Bettwäsche<br />

hatte Petra säuberlich gefaltet aufs Bett gelegt. Ba<strong>de</strong>zimmer und Küche<br />

wür<strong>de</strong>n gemeinsam benutzt wer<strong>de</strong>n. Sie erwähnte aber noch, dass ihr<br />

Freund, ein Elsässer (<strong>de</strong>r irgendwo an<strong>de</strong>rs in Deutschland lebte und an<br />

einer Uni studierte) sehr eifersüchtig sein könne. Sie habe ihm nicht<br />

gesagt, dass sie evt. einen Mann als Untermieter nehmen wür<strong>de</strong>. Es<br />

könnte also sein, dass ihr Freund dies gar nicht mochte. Ist schon OK,<br />

erwi<strong>de</strong>rte ich ihr, erst mal einziehen und dann wer<strong>de</strong>n wir schon sehen.<br />

Sie solle ihn täuschen und einfach behaupten, dass ich wäre eine Frau,<br />

scherzte ich. Dann hätte ihr Freund sicherlich keine Be<strong>de</strong>nken mehr. Sie<br />

verabschie<strong>de</strong>te sich und ich war wie ein Wirbelwind zurück in die<br />

Ansbacherstrasse gedüst, die paar Stockwerke in Riesenschritten hinauf<br />

gesprungen.<br />

Daniela war zu Hause. Ich hatte etwas von „Flugzeug geht in 90<br />

Minuten‚ gemurmelt, mir meine zwei Koffer geschnappt, ihr die<br />

Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt, sie auf die Wange geküsst<br />

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