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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Er legt grossen Wert darauf, dies mit seiner Grossfamilie pünktlich und<br />

gemeinsam einzunehmen. Ich rief also vor <strong>de</strong>m Mittagessen an, nannte<br />

meinen Namen und fragte, ob ich mit Hans-Adam sprechen konnte. Ich<br />

hörte, wie die Sekretärin auffallend perplex über meinen Anruf war.<br />

Nach kurzer Wartezeit stellte sie mich zu Hans-Adam durch. Er war<br />

erstaunlicher Weise nicht all zu böse; d.h. er war sehr besorgt über die<br />

Geschichte. Ich sagte ihm schnell, dass ich nicht allzu lange telefonieren<br />

möchte, da ich nicht wusste, ob vielleicht eine Fangschaltung installiert<br />

wur<strong>de</strong>. Ich erwähnte, dass ich in Deutschland war. Darauf hin konnte<br />

ich nur ein starkes Seufzen hören. Er sagte mir, dass keine Fangschaltung<br />

da sei und wir aber vorsichtig sein müssten, was wir am Telefon hier<br />

besprechen: Man wisse ja nie, wer mithöre. Ich war eher erstaunt, solches<br />

von ihm zu hören. Er sagte mir, dass ich gemäss <strong>de</strong>n Angaben in meinem<br />

Brief vorgehen sollte und er die Pässe ausgestellt hatte.<br />

Er fragte mich 3 mal ob ich die <strong>Daten</strong> gut versteckt hätte, was ich<br />

postwen<strong>de</strong>nd 3 mal bejahte. Er sagte auch, dass ich nicht mehr aufs<br />

Schloss anrufen solle. Mir wür<strong>de</strong> später eine an<strong>de</strong>re Möglichkeit zum<br />

Telefonieren mitgeteilt wer<strong>de</strong>n. Dann könne ich mit ihm sicher re<strong>de</strong>n. Ich<br />

solle aber vorsichtig sein und nicht über die <strong>Daten</strong> re<strong>de</strong>n, vielleicht<br />

wür<strong>de</strong> ja jemand mithören. Er sagte weiters, dass letztmöglich jemand<br />

mithören wür<strong>de</strong>; eine Person, die ich im Brief erwähnt hätte. Man kann<br />

sich heute nicht auf alle Verlassen, sagte er zum Schluss. Ich begriff diese<br />

Gere<strong>de</strong> über „Mithören‚ nicht ganz; aber eben: Ich war froh, dass er<br />

überhaupt mit mir sprach und ich glaubte, dies sei <strong>de</strong>r Anfang einer<br />

Lösung und nicht <strong>de</strong>r Anfang vom En<strong>de</strong>. Das ganze Gespräch dauerte<br />

nur 2-3 Minuten. Ich fuhr auf Umwegen mit Bus und Bahn wie<strong>de</strong>r nach<br />

Hause. Daniela war nicht da, was mir sehr gelegen kam. Ich packte<br />

meine sieben Sachen zusammen, um schneller bereit zu sein, sollte ich<br />

am nächsten Tag ausziehen.<br />

Ungeduldig stampfte ich zwischen <strong>de</strong>n Telefonkabinen auf <strong>de</strong>m<br />

Wittenbergerplatz hin und her, um die Zeit bis 14 Uhr totzuschlagen.<br />

Dann wür<strong>de</strong> ich nämlich die LGT in Frankfurt anrufen, um zu erfahren,<br />

ob ein Kuvert für mich da wäre. Wenn ja, dann wür<strong>de</strong> ich <strong>de</strong>n Auftrag<br />

geben, das Kuvert an meine neue, private Postfachadresse in Berlin zu<br />

sen<strong>de</strong>n. Sollte dies klappen, wür<strong>de</strong> ich zuerst das Gebäu<strong>de</strong>, wo mein<br />

Berliner Postfach im Erdgeschoss liegt, für ein paar Tage ausgiebig<br />

beobachten und dann zu einer Zeit, wo ich sicher sein könnte, dass<br />

eigentlich niemand unterwegs war, also zwischen 3 und 4 Uhr in <strong>de</strong>r<br />

Nacht, mein Fach leeren kommen.<br />

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