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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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<strong>de</strong>n <strong>Daten</strong> auf <strong>de</strong>m DLT-Tape, <strong>de</strong>n CDs o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n externen<br />

Harddisks eventuell scha<strong>de</strong>n könnten. <strong>Die</strong>se Bank kam also nicht in<br />

Frage. Meine Erhebungen ergaben, dass die Berliner Sparkasse noch<br />

ältere Filialen hatte, wo noch altehrwürdige Tresorräume verwen<strong>de</strong>t<br />

wür<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r 7. Filiale wur<strong>de</strong> ich fündig. <strong>Die</strong> 6. gefun<strong>de</strong>ne Filiale<br />

wäre auch i<strong>de</strong>al gewesen, aber um ein Konto zu eröffnen, musste ich<br />

meine Liechtensteiner I<strong>de</strong>ntitätskarte vorlegen, worin meine alte Adresse<br />

aus Liechtenstein notiert stand. Ich hatte keine Angst, <strong>de</strong>n Namen<br />

Heinrich Kieber zu verwen<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Berliner Sparkasse hätte ja keinen<br />

Grund gehabt, ausgerechnet mich bei <strong>de</strong>n irgendwelchen Behör<strong>de</strong>n, z.B.<br />

<strong>de</strong>r Polizei „zu mel<strong>de</strong>n‚. Ein Rest von Bankgeheimnis war doch wohl in<br />

Deutschland noch vorhan<strong>de</strong>n. O<strong>de</strong>r? <strong>Die</strong> Bank aber for<strong>de</strong>rte von mir<br />

eine Wohnsitzbestätigung aus Berlin, da ich <strong>de</strong>nen ja geschil<strong>de</strong>rt hatte,<br />

dass ich gera<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Schweiz hierher gezogen wäre. Vorher könne<br />

man mir kein Konto und Schliessfach anbieten, sagten sie mir. Ich<br />

verabschie<strong>de</strong>te mich mit <strong>de</strong>r Lüge, dass ich mir eine solche<br />

Wohnsitzbestätigung holen wür<strong>de</strong> und morgen wie<strong>de</strong>r kommen wür<strong>de</strong>.<br />

Freundlich begleitete man mich bis zur Türe. Ich musste unbedingt eine<br />

Lösung für eine Berliner Adresse fin<strong>de</strong>n.<br />

Eine Internetsuche ergab, dass es eine kleine Firma in Berlin Wedding<br />

gab, die eine Art ‚Postfächer‚ an Private vermietete. Ich fuhr per Taxi an<br />

die angegebene Adresse. Ein älteres Ehepaar führte das Geschäft in<br />

einem kleinen, ehemaligen Quartierla<strong>de</strong>n. Sie hatten ca. 50<br />

Postschliessfächer, die man von Aussen her Tag und Nacht erreichen<br />

konnte. Ich mietet mir ein Fach und bezahlte die Gebühr bis En<strong>de</strong> März<br />

'03 im Voraus in Bar. Eine halbe Stun<strong>de</strong> später stand ich vor <strong>de</strong>r<br />

ausgewählten Filiale Nr. 7. <strong>Die</strong>ses Mal klappte es mit meinem Reisepass.<br />

Im Gegensatz zum Deutschen Pass, stand im Liechtensteinischen Pass<br />

KEINE Wohnadresse. Ich erklärte dies <strong>de</strong>m braven Bankangestellten und<br />

gab die Geschäftsadresse <strong>de</strong>r privaten Postfachfirma als meine<br />

Wohnhausadresse und die zweistellige Zahl meines neuen Postfachs als<br />

meine Wohnungsnummer aus. Es bedurfte geschickter<br />

Überredungskunst um ihn von meiner neuen, unechten Wohnadresse zu<br />

überzeugen. Ich konnte ja schlecht die Adresse von Daniela verwen<strong>de</strong>n.<br />

Da ich ja nur ein einfaches Sparkonto, von wo nur die Miete für das<br />

Tresorfach abgebucht wür<strong>de</strong>, also keine Karte für die Geldautomaten<br />

o<strong>de</strong>r ähnlichem haben wollte, klappte es mit <strong>de</strong>m Kontoeröffnung.<br />

Zu<strong>de</strong>m wusste ich, dass diese Art von Konto keinen Postversand<br />

generierte. D.h. zumin<strong>de</strong>st nicht bis Jahresen<strong>de</strong>. Und mein Plan sah nicht<br />

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