Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

Erleichterung bei der Regierung noch nicht angekommen. Hans-Adam hatte hauptsächlich Angst um seine sprudelnde Geldquelle, seinem goldenen Esel, die LGT Gruppe. Die Regierung dagegen war in Panik, weil sie wussten, dass es mit dem „guten Ruf‚ Liechtensteins vorbei sei werde, da Kieber den Deutschen aufzeigen und beweisen könnte, wie man in Liechtenstein wirklich die heissen Finanzgeschäfte abwickelte. Zwischen 18:15 und 20:30 wurde wiederum eine KKZ Sitzung bezüglich der Daten einberufen. Anwesend war Herr Feuerstein und der Leiter der IT-Abteilung der LGT Treuhand. Fazit, Kommentare & Vermutungen am Ende der Sitzung: Es fehle der Datumskleber auf dem fotografierten DTL-Band (Tape). Kieber habe wohl leeres Band mitgenommen. Kieber habe gar keinen DVD-Brenner. Das Herauslassen der privaten Stiftungen der Mitglieder der Familie von Hans-Adam auf den Extra-Daten- Speicher sei gar nicht möglich. Anm.: Der IT-Abteilung war es äusserst peinlich, dass offenbar ein Tages-Back- Up-Tape (das Datensicherungsband) ihnen irgendwann im 2002 „abhanden“ gekommen war und sie all die Monate nichts davon gemerkt hatten. Hans- Adam und die Regierung mussten sich auf die Aussagen seitens der IT- Abteilung irgendwie verlassen können. Ich hatte ja KEINEN Beweis, wie zum Beispiel eine Kopie der Daten, im Brief an Hans-Adam beigelegt, da ich der Überzeugung war, dass dies nicht notwendig wäre. Meine Angaben im Brief waren ja deutlich genug. Die IT-Abteilung, blind davon „Kalt erwischt“ worden zu sein, driftete eher zur Meinung, dass ich die Daten nicht hätte. Sie versuchten fälschlicherweise mein Computerwissen klein zu reden und auch sonst unlogische Kommentare abzugeben: wie die mit dem DVD-Brenner. Sie konnten doch gar nicht wissen, ob ich einen habe oder nicht. Zudem war es in der Tat kein Problem einzelne Mandate für eine Kopie des DLT-Tapes wegzulassen. All dieses Verhalten seitens der IT-Abteilung (was ich menschlich nachvollziehen kann) würde aber folgenschwere Konsequenzen für alle an diesem nun sich entfaltenden Drama haben: Das Vertrauen von Hans-Adam und der Regierung in die IT-Abteilung der LGT Treuhand wurde in der Folge sehr stark strapaziert. Hans-Adam und seine Regierung mussten sich ja auf die den Aussagen der IT-Leute zu 100 % verlassen können. BERLIN 8. - 12. Januar 2003 Die Kälte und Berlin. Brrrrrr. Berlin, Berlin ! Ich weiss jetzt nicht mehr ob der Spruch des regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit „Berlin ist 204

pleite, aber sexy‚ schon damals galt. Dass die Deutsche Hauptstadt pleite war, konnte ich an allen Ecken sehen. Überall musste gespart werden. Die Stadtbusse sehen aus, als wären sie gerade von Hindukusch her angereist, so dreckig waren sie. Um gegen den Stress anzukämpfen wollte ich einmal schwimmen gehen; von der Handvoll öffentlicher Hallenschwimmbäder waren mehr als die Hälfte aus Kostengründen oder mangels Unterhalt geschlossen, der Rest hatte irreale Öffnungszeiten von 1-2 Stunden am Morgen und evt. 2 Stunden am Nachmittag. Und der Hundekot! Meine lieben Berliner, ich kenne keine Stadt der Welt, die – zumindest im Winter – soviel Hundekot auf den Bürgersteigen liegen hat wie Berlin. Da sind die Schweizer Hundebesitzer erstklassig. Die Berliner Leute selber, die sind wirklich nett. Der Berliner Menschenschlag ist sehr erfrischend. Ich habe mich im kleinen Zimmer eingerichtet und versuchte so wenig wie möglich mit der Daniela zu kommunizieren. Dies muss ihr wohl etwas suspekt vorgekommen sein. Als hätte ich nicht schon genug Action im Leben konnte sie mich überreden, mit ihr im nahen Park des Zoologischen Gartens spazieren zu gehen. Sie würde mir gerne die Sehenswürdigkeiten Berlins zeigen, sagte sie mir. Warm verpackt waren wir um die die Mittagszeit aufgebrochen. Daniela fragte mich „dicke‚ aus und naturgemäss konnte ich ihr nichts von meinem wirklichen Leben erzählen. Was immer ich ihr erzählt hatte, sie glaubte mir. So hatte ich jedenfalls gedacht. Sie hatte ursprünglich keine Skepsis mehr. Aber plötzlich, und da wurde ich hellhörig, erklärte sie mir, dass sie halt ein paar eher private Fragen stellen müsse. Sie hätte vor 2 Jahren einen Libanesen als Untermieter wie ich gehabt und sie schöpfte den Verdacht, dass er ihr über sein Leben eine Lügengeschichte auftische. Sie war sich sicher, dass er etwas mit Terrorismus zu tun hatte. Ich hörte ihr geduldig zu und hackte nach: Ja, und was dann? Sie schilderte mir, dass sie mit dem Berliner Verfassungsschutz in Kontakt getreten war und diese ihr zuerst nicht glaubten. Konnte ich nachvollziehen: etwas paranoid erschien sie mir ja auch. Auf jeden Fall hatte sie die Beamten solange bearbeitet, bis zwei davon zu ihr nach Hause kamen und den Libanesen besuchten, wobei sie sich als Mitarbeiter der Ausländerbehörde ausgegeben hatten. Der Libanese war kein Terrorist. Gut für ihn, dachte ich. Mist für mich! Was würde sein wenn die Daniela irgendwas über mich zusammen spinnt und das letzte was mir jetzt noch fehlen würde, war ein Besuch vom 205

pleite, aber sexy‚ schon damals galt. Dass die Deutsche Hauptstadt<br />

pleite war, konnte ich an allen Ecken sehen. Überall musste gespart<br />

wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Stadtbusse sehen aus, als wären sie gera<strong>de</strong> von Hindukusch<br />

her angereist, so dreckig waren sie. Um gegen <strong>de</strong>n Stress anzukämpfen<br />

wollte ich einmal schwimmen gehen; von <strong>de</strong>r Handvoll öffentlicher<br />

Hallenschwimmbä<strong>de</strong>r waren mehr als die Hälfte aus Kostengrün<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r mangels Unterhalt geschlossen, <strong>de</strong>r Rest hatte irreale<br />

Öffnungszeiten von 1-2 Stun<strong>de</strong>n am Morgen und evt. 2 Stun<strong>de</strong>n am<br />

Nachmittag. Und <strong>de</strong>r Hun<strong>de</strong>kot! Meine lieben Berliner, ich kenne keine<br />

Stadt <strong>de</strong>r Welt, die – zumin<strong>de</strong>st im Winter – soviel Hun<strong>de</strong>kot auf <strong>de</strong>n<br />

Bürgersteigen liegen hat wie Berlin. Da sind die Schweizer<br />

Hun<strong>de</strong>besitzer erstklassig.<br />

<strong>Die</strong> Berliner Leute selber, die sind wirklich nett. <strong>Der</strong> Berliner<br />

Menschenschlag ist sehr erfrischend. Ich habe mich im kleinen Zimmer<br />

eingerichtet und versuchte so wenig wie möglich mit <strong>de</strong>r Daniela zu<br />

kommunizieren. <strong>Die</strong>s muss ihr wohl etwas suspekt vorgekommen sein.<br />

Als hätte ich nicht schon genug Action im Leben konnte sie mich<br />

überre<strong>de</strong>n, mit ihr im nahen Park <strong>de</strong>s Zoologischen Gartens spazieren zu<br />

gehen. Sie wür<strong>de</strong> mir gerne die Sehenswürdigkeiten Berlins zeigen,<br />

sagte sie mir.<br />

Warm verpackt waren wir um die die Mittagszeit aufgebrochen. Daniela<br />

fragte mich „dicke‚ aus und naturgemäss konnte ich ihr nichts von<br />

meinem wirklichen Leben erzählen. Was immer ich ihr erzählt hatte, sie<br />

glaubte mir. So hatte ich je<strong>de</strong>nfalls gedacht. Sie hatte ursprünglich keine<br />

Skepsis mehr. Aber plötzlich, und da wur<strong>de</strong> ich hellhörig, erklärte sie<br />

mir, dass sie halt ein paar eher private Fragen stellen müsse. Sie hätte vor<br />

2 Jahren einen Libanesen als Untermieter wie ich gehabt und sie schöpfte<br />

<strong>de</strong>n Verdacht, dass er ihr über sein Leben eine Lügengeschichte<br />

auftische. Sie war sich sicher, dass er etwas mit Terrorismus zu tun hatte.<br />

Ich hörte ihr geduldig zu und hackte nach: Ja, und was dann? Sie<br />

schil<strong>de</strong>rte mir, dass sie mit <strong>de</strong>m Berliner Verfassungsschutz in Kontakt<br />

getreten war und diese ihr zuerst nicht glaubten. Konnte ich<br />

nachvollziehen: etwas paranoid erschien sie mir ja auch.<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall hatte sie die Beamten solange bearbeitet, bis zwei davon<br />

zu ihr nach Hause kamen und <strong>de</strong>n Libanesen besuchten, wobei sie sich<br />

als Mitarbeiter <strong>de</strong>r Auslän<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong> ausgegeben hatten. <strong>Der</strong> Libanese<br />

war kein Terrorist. Gut für ihn, dachte ich. Mist für mich! Was wür<strong>de</strong><br />

sein wenn die Daniela irgendwas über mich zusammen spinnt und das<br />

letzte was mir jetzt noch fehlen wür<strong>de</strong>, war ein Besuch vom<br />

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