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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Ihrem Tod En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 80er hielt ich schriftlich Kontakt mit ihr. Ich<br />

vergesse nie die grosse Freu<strong>de</strong> die sie hatte, als ich ihr in meinen<br />

Teenagerjahren selbst gemachten Apfelstru<strong>de</strong>l im Winter im Schnee zu<br />

Fuss über <strong>de</strong>n <strong>Fürst</strong>enweg von Schaan ins Schloss brachte. Sie hatte so<br />

ein grosses Herz. Als ich einmal Anfang 1983 in Zürich stran<strong>de</strong>te, rief ich<br />

sie an. Sie sagte, sie sei in zwei Tagen in Zürich und ich solle auf <strong>de</strong>r<br />

Rückseite <strong>de</strong>s HB Zürichs, beim (heutigen) Lan<strong>de</strong>smuseum am<br />

Nachmittag auf sie warten. Und wahrhaftig, <strong>Fürst</strong>in Gina kam<br />

angefahren. Mit ihrem VW Jetta und wie immer voller Freun<strong>de</strong> am<br />

Leben. Ich konnte bei Bekannten von ihr in Schaan eine Weile bleiben,<br />

bis ich dann eine kaufmännische Ausbildung anfing und eine eigene<br />

Wohnung hatte. Hans-Adam kannte ich auch aus jener Zeit persönlich.<br />

Unbestritten war ich ein starker Anhänger <strong>de</strong>r Monarchie. Das machte<br />

das alles nicht einfacher.<br />

Bis anhin ging alles gut. Niemand bei <strong>de</strong>r LGT Treuhand hatte <strong>de</strong>n<br />

<strong><strong>Die</strong>b</strong>stahl <strong>de</strong>s <strong>Daten</strong>ban<strong>de</strong>s bemerkt. Während <strong>de</strong>r Vorweihnachtszeit<br />

habe ich auch einige meiner ehemaligen Arbeitskollegen <strong>de</strong>r LTV im<br />

Dorf getroffen o<strong>de</strong>r sie kamen mich im Spital besuchen. Erst mit <strong>de</strong>r<br />

unwi<strong>de</strong>rrufbaren Aufgabe <strong>de</strong>s dicken Briefes am Schalter bei <strong>de</strong>r Post in<br />

Mauren wür<strong>de</strong> das Unheil seinen Lauf nehmen. Je<strong>de</strong> Sekun<strong>de</strong> bis zu<br />

diesem Zeitpunkt hätte ich <strong>de</strong>n Lauf <strong>de</strong>r Dinge anhalten können.<br />

<strong>Der</strong> Transport <strong>de</strong>s Kerkermo<strong>de</strong>lls zum Schloss hatte ich zwar schon<br />

organisiert und bezahlt. Aber selbst wenn ich dies nicht hätte stoppen<br />

können, wäre in jenem Paket nichts was mir hätte Ärger einbringen<br />

können. Langsam und schleppend war ich an <strong>de</strong>r Bushaltestelle<br />

"Gemein<strong>de</strong>verwaltung" in Mauren ausgestiegen. Ich zog die Koffer<br />

hinter mir her hoch zum Friedhof. Am Grab meines Vater hielt in inne<br />

und nahm Abschied von ihm. Ich war mir relativ sicher, dass ich nie<br />

wie<strong>de</strong>r nach Liechtenstein o<strong>de</strong>r an sein Grab zurückkommen könnte.<br />

Zumin<strong>de</strong>st für einige Jahre nicht mehr. Vom Friedhof aus, hinten bei <strong>de</strong>n<br />

Gräbern, kann man eine Steintreppe hinunter Richtung Post laufen. Dort<br />

angekommen, ich glaube es war zwischen 11 und 12 Uhr, bezahlte ich<br />

die Gebühr von ca. CHF 25,- für die eingeschriebene Express-Lieferung<br />

zu Hans-Adam auf sein Schloss Vaduz.<br />

Er wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>n dicken Umschlag noch am selben Tag erhalten.<br />

Es war schon seltsam: Ich fühlte gleichzeitig eine ungeheuere Traurigkeit<br />

und auch Erleichterung darüber, dass <strong>de</strong>r Argentinienfall wie<strong>de</strong>r oben<br />

auf <strong>de</strong>m Stapel lan<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Ich hatte noch einen zweiten Brief<br />

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