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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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am Verbrechen Beteiligten zur gerechten Strafe zu führen. Koste es was<br />

es wolle! Koste es was es wolle!<br />

So fasste und formulierte ich einen Plan und entschied mich als letzten<br />

Strohhalm bei Hans-Adam um Hilfe zu bitten. Mit <strong>de</strong>n <strong>Daten</strong>, so war<br />

mir voll bewusst, hatte ich ein Machtinstrument in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n, womit<br />

ich sie alle zwingen konnte, mir endlich zuzuhören.<br />

Es waren äusserst schwierige und verrückte Wochen für mich. Ich<br />

musste viele Entscheidungen treffen: Was soll mit <strong>de</strong>m <strong>Daten</strong>band<br />

geschehen? Was mit <strong>de</strong>n kiloschweren Originaldokumente? Wohin<br />

damit ? Soll ich es nutzten? Wie? Wann?<br />

Gesundheit: Wird die Operation gut verlaufen? Neue Wohnung: Noch<br />

nichts gefun<strong>de</strong>n. Wohin umziehen?<br />

<strong>Daten</strong>? Welche <strong>Daten</strong>? Ach ja, bis anhin habe ich Euch noch nicht<br />

geschil<strong>de</strong>rt, dass ich in <strong>de</strong>n Besitz aller Kun<strong>de</strong>ndaten <strong>de</strong>r LGT Treuhand<br />

gelangt war. Wie bei so vielem in meinem Leben spielte <strong>de</strong>r Zufall<br />

wie<strong>de</strong>r eine grosse Rolle. <strong>Die</strong> nächsten paar Kapiteln in meinem Buch<br />

wer<strong>de</strong>n für Klarheit schaffen.<br />

Zufällig las ich zu jener Zeit auch irgendwo einen Spruch von KANT:<br />

"Er for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Einzelnen auf, sich immer wie<strong>de</strong>r zu fragen, wie weit die<br />

eigene Freiheit – auch die zum Bösen – gehen darf, ohne die Freiheit <strong>de</strong>r<br />

An<strong>de</strong>ren zu beschädigen". Wie greifbar ich dies auf meine Situation<br />

beziehen konnte, war schon "beängstigend und faszinierend".<br />

Bezeichnen<strong>de</strong>rweise dachte ich dabei nicht nur an meine ehemaligen<br />

Arbeitskollegen, die ja nichts dafür konnten. Nein, ich dachte auch an<br />

die tausen<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Leben ich aus <strong>de</strong>n Aktenvermerken<br />

kannte. Ich konnte mir gut vorstellen, was die über die finanziellen<br />

Konsequenzen hinausgehen<strong>de</strong>n Auswirkungen sein könnten.<br />

Trotz <strong>de</strong>r inneren Hektik ging ich ins Spital Vaduz und wur<strong>de</strong><br />

erfolgreich operiert und am 22.12.02 entlassen. <strong>Die</strong> Vollnarkose war eine<br />

neue Erfahrung und meine grösste Angst dabei war, dass ich im<br />

Aufwachzimmer meinen "Plan" ausplappern wür<strong>de</strong>. Mit <strong>de</strong>n neuen<br />

Eigentümern <strong>de</strong>r Wohnung konnte ich vereinbaren, dass ich alles sauber<br />

gereinigt erst am 06. Januar 2003 übergeben musste. Ich verkaufte mein<br />

Auto, verschenkte meine Möbel, löste <strong>de</strong>n ganzen Haushalt auf, löschte<br />

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