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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Stück mit voller Achtsamkeit war nicht drin. Stapelweise holten wir die<br />

Kun<strong>de</strong>nakten in <strong>de</strong>n kleinen Büros <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nberater ab und führten<br />

strenges Protokoll über was, von wem, wann und warum weggetragen<br />

wur<strong>de</strong>. Je<strong>de</strong>r Akt gelangte in die so genannte AVOR, die<br />

Arbeitsvorbereitung. Dort wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Akt von allen Büro-, Heft- und<br />

sonstigen Klammern befreit um dann stapelweise – wenn es geht ohne<br />

ein Blatt zu verlieren – in <strong>de</strong>n Scanner gefüttert zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Problem bestand darin, und dies war auch ein Hauptfaktor <strong>de</strong>r sich<br />

anbahnen<strong>de</strong>n massiven Zeitverzögerung, dass sich im Leben einer<br />

Stiftung unzählige verschie<strong>de</strong>ne Arten von Belegen, Briefen und auch<br />

Grusskarten (<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n) o<strong>de</strong>r sonstiges ansammeln. <strong>Der</strong> mo<strong>de</strong>rne<br />

Scanner hasst alles was nicht die Norm ist. Viele Dokumente waren sehr<br />

alt o<strong>de</strong>r für die AVOR äusserst knifflig. Aber mit ausreichend<br />

Gründlichkeit und Frohsinn schafften wir es tagein, tagaus.<br />

Wir sassen "da unten" im Keller und die Creme <strong>de</strong> la Creme <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>nberater plus <strong>de</strong>ren Sachbearbeiterinnen "oben". Über <strong>de</strong>n ganzen<br />

Zeitraum <strong>de</strong>s Projekts wur<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n Personaleingängen <strong>de</strong>r Treuhand<br />

externes Sicherheitspersonal postiert, das uns jeweils beim Eintreten<br />

o<strong>de</strong>r Verlassen <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s kontrollierte; d.h. in unseren Taschen<br />

nachschauten ob wir evt. Kun<strong>de</strong>ndossiers mitlaufen lassen. Wir konnten<br />

darüber nur lachen. Das letzte was wir nach stun<strong>de</strong>nlangem<br />

Aktenwälzen noch machen wollten, war sicher nicht die Arbeit auch<br />

noch nach Hause zu nehmen.<br />

<strong>Die</strong> Arbeit war für mich an und für sich sehr interessant. <strong>Der</strong> Hauptteil<br />

meiner Verantwortung lag darin sicherzustellen, dass die nun<br />

eingescannten Dokumente 1. im Computersystem "zusammen blieben",<br />

also nicht geteilt wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Weiten <strong>de</strong>r "Bits und Bytes"<br />

verloren gingen, 2. <strong>de</strong>r richtigen (original) Mandatsnummer zugeteilt<br />

wur<strong>de</strong>n und 3. – das Wichtigste – gemäss <strong>de</strong>m BAK vollständig in<strong>de</strong>xiert<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Um diese dritte Stufe überhaupt fachgemäss auszuführen, musste ich<br />

und meine dafür geschulten Teammitglie<strong>de</strong>r ALLE einzelnen<br />

Dokumente durchlesen und dann entsprechend <strong>de</strong>m BAK-In<strong>de</strong>x<br />

abschliessend unter <strong>de</strong>r Mandatsnummer elektronisch speichern.<br />

<strong>Die</strong> LGT Treuhand hatte Kun<strong>de</strong>n aus aller Welt. Deutsch, Englisch,<br />

Französisch, Spanisch und Italienisch waren die üblichen Sprachen, in<br />

<strong>de</strong>r die LGT Treuhand mit ihren Kun<strong>de</strong>n kommunizierte. Daher war es<br />

i<strong>de</strong>al wenn wir diese Sprachen mehr o<strong>de</strong>r weniger beherrschten. Es gab<br />

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