Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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10.12.2012 Aufrufe

von mir, an der Wand, mit Gesicht zum Richter, Platz zunehmen. Warum? Sie war ja nicht die Klägerin sondern eine Zeugin von Helmut. Zeugen werden nur dann in den Saal gerufen, wenn deren Aussage dran ist. Aber nein, der LR Oehri, obwohl er ja über diese ausserordentlichen , vermutlich ganz seltene Konstellation, in der ich mich mit den "Klägern" befand, Bescheid wusste, erlaubt es ihr, die ganze Zeit im Saal präsent zu sein. LR Oehri, trotz Proteste seitens meines RA, erlaubte es sogar, dass Helmut, wenn er sich in seiner Aussage gerade widersprochen hatte, auf Spanisch bei seiner Frau nachfragen konnte, wie es "denn genau" gewesen war und er dann – auf Deutsch – die "korrigierte" Antwort dem LR gab. Es war grausam! Dir Frau von Helmut versuchte mich aus der Fassung zu bringen, indem sie mich wie eine Irre ständig anstarrte. Der LR Oehri hat meinen Antrag auf Zuziehung der Gerichtsunterlagen des Argentinienfall (101er) nur sehr widerwillig, und mit massiver Verzögerung beantwortet. Er war an einer Vollzulassung nicht interessiert. Obwohl ja der Zivilprozess nur daraus resultierte, dass die Erpressung von Helmut (zumindest) finanziell keinen Erfolg hatte. Der LR war zum Schrecken von mir und meinem Rechtsanwalts seit Prozessbeginn sehr auf Seiten von Helmut; er wollte meine Beweise und Argumentation in der Verhandlung nie fertig anhören und unterbrach ständig meinen RA und auch mich, als ich meine Antworten auf seine Fragen und die des RA von Helmut gab. Auch wurden praktisch alle meine Anträge auf Beweisaufnahme von ihm abgelehnt. In einem Liechtensteiner Zivilprozess ist ein Einzelrichter wie Oehri praktisch narrenfrei, was er als Beweise "würdigen" möchte oder eben nicht. Für mich war die Anwesenheit der Folterer unerträglich. Mir wurde sehr heiss und ich bekam von dem Gesprochenen schnell nicht mehr viel mit. Mein Anwalt machte sich grosse Sorgen. Den LR Oehri interessierte das einen feuchten Scheissdreck. Er genoss es augenscheinlich die ganze Tragödie, die sich vor seinen Augen abspielte. Ich brachte fast kein Wort aus mir heraus – und das will was heissen! Nach mehreren Stunden war die Tortur vorüber. Ich musste mich so brutal unter Kontrolle halten. Ich wartete auf das, was jetzt geschehen wird. Ich merkte schon, dass das Verbrecherehepaar wegen der zwei Polizisten stark irritiert war. Sie fragten sich auf Spanisch, warum die Polizisten hier seien. Ich hoffte so sehr, dass jetzt die STA im Gerichtskorridor auftauchen würde und den beiden, oder zumindest Helmut, einen Haftbefehl unter die Nase reiben würde, um ihn 128

anschliessend abzuführen. Aber nichts geschah, auch mein Anwalt staunte darüber, dass beide einfach so aus dem Gebäude laufen konnten, ohne dass irgendjemand sie anhielt, geschweige denn ansprach. Ich steigerte mich in einen Wutanfall hinein und mein RA hatte wirklich Mühe mich zu beruhigen. Wir werden ja später im Akt lesen können, ob die STA sie zur Einvernahme vorgeladen hat, sagte er mir. Am selben Tag habe ich herausgefunden, dass sie nicht in Liechtenstein, ja nicht einmal in der nahen Schweiz übernachtet hatten. Sie hatten Angst (vor einer Verhaftung oder Ähnlichem) und hatten sich ein Hotel in Feldkirch, in Österreich gebucht. Bevor ich selber abklären konnte, ob die STA nun endlich die erforderliche Neu- bzw. Ersteinvernahmen der Täter vollbracht hatte, kontaktierte mich die STA via Telefon. Man konnte keine Einvernahme "organisieren", aber sie würden dies zuverlässig nachholen. Ich verstand nichts mehr. Auf meinen Verweis hin, dass, wenn Helmut von der ihm ja bald zu präsentierenden Anklage der STA wegen Argentinien erfahren würde, er nie wieder in Liechtenstein auftauchen würde, sagte man mir, dass die STA dann eben einen internationalen Haftbefehle gegen ihn ausstellen würde und die Auslieferung beantragen würde. Das ergibt doch keinen Sinn, widersprach ich. Deren Antwort: Lassen Sie uns unsere Arbeit so machen, wie wir es für richtig halten. Es kam zur zweiten Verhandlung am 19.10.2000 und später auch einer Streitverhandlung im April 2001, immer noch vor dem LR Oehri. Und jedes Mal haben Helmut und seine Frau mich mit bissigen Randbemerkungen zur Weissglut gebracht. Ich habe nach aussen hin nicht mehr darauf reagiert. Ich musste still sitzen, obwohl ich auf glühenden Kohlen sass. Vor jeder Verhandlung informierte ich wiederum schriftlich die STA und den UR und hatte abermals gebeten, die Gelegenheit zu nutzten, endlich aktiv zu werden und eine Überführung der Täter in Untersuchungshaft anordnen. Da ansonsten beide wieder ins Ausland verschwinden würden und deren Auslieferung langwierig und komplex sein würde. Alle Beteiligten merkten sofort, dass die persönliche Anwesenheit meiner Foltere während der Gerichtsverhandlungen mich absolut starr und aktionslos machte. LR Oehri brachte es ausserdem fertig, dass eine der längsten Verhandlungen sogar ohne meinen RA stattfinden konnte. Er hatte seine Amtsgewalt geschickt genutzt, um 129

anschliessend abzuführen. Aber nichts geschah, auch mein Anwalt<br />

staunte darüber, dass bei<strong>de</strong> einfach so aus <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> laufen konnten,<br />

ohne dass irgendjemand sie anhielt, geschweige <strong>de</strong>nn ansprach. Ich<br />

steigerte mich in einen Wutanfall hinein und mein RA hatte wirklich<br />

Mühe mich zu beruhigen. Wir wer<strong>de</strong>n ja später im Akt lesen können, ob<br />

die STA sie zur Einvernahme vorgela<strong>de</strong>n hat, sagte er mir. Am selben<br />

Tag habe ich herausgefun<strong>de</strong>n, dass sie nicht in Liechtenstein, ja nicht<br />

einmal in <strong>de</strong>r nahen Schweiz übernachtet hatten. Sie hatten Angst (vor<br />

einer Verhaftung o<strong>de</strong>r Ähnlichem) und hatten sich ein Hotel in<br />

Feldkirch, in Österreich gebucht.<br />

Bevor ich selber abklären konnte, ob die STA nun endlich die<br />

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kontaktierte mich die STA via Telefon. Man konnte keine Einvernahme<br />

"organisieren", aber sie wür<strong>de</strong>n dies zuverlässig nachholen. Ich verstand<br />

nichts mehr. Auf meinen Verweis hin, dass, wenn Helmut von <strong>de</strong>r ihm ja<br />

bald zu präsentieren<strong>de</strong>n Anklage <strong>de</strong>r STA wegen Argentinien erfahren<br />

wür<strong>de</strong>, er nie wie<strong>de</strong>r in Liechtenstein auftauchen wür<strong>de</strong>, sagte man mir,<br />

dass die STA dann eben einen internationalen Haftbefehle gegen ihn<br />

ausstellen wür<strong>de</strong> und die Auslieferung beantragen wür<strong>de</strong>. Das ergibt<br />

doch keinen Sinn, wi<strong>de</strong>rsprach ich. <strong>Der</strong>en Antwort: Lassen Sie uns<br />

unsere Arbeit so machen, wie wir es für richtig halten.<br />

Es kam zur zweiten Verhandlung am 19.10.2000 und später auch einer<br />

Streitverhandlung im April 2001, immer noch vor <strong>de</strong>m LR Oehri. Und<br />

je<strong>de</strong>s Mal haben Helmut und seine Frau mich mit bissigen<br />

Randbemerkungen zur Weissglut gebracht. Ich habe nach aussen hin<br />

nicht mehr darauf reagiert. Ich musste still sitzen, obwohl ich auf<br />

glühen<strong>de</strong>n Kohlen sass.<br />

Vor je<strong>de</strong>r Verhandlung informierte ich wie<strong>de</strong>rum schriftlich die STA<br />

und <strong>de</strong>n UR und hatte abermals gebeten, die Gelegenheit zu nutzten,<br />

endlich aktiv zu wer<strong>de</strong>n und eine Überführung <strong>de</strong>r Täter in<br />

Untersuchungshaft anordnen. Da ansonsten bei<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r ins Ausland<br />

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sein wür<strong>de</strong>. Alle Beteiligten merkten sofort, dass die persönliche<br />

Anwesenheit meiner Foltere während <strong>de</strong>r Gerichtsverhandlungen mich<br />

absolut starr und aktionslos machte. LR Oehri brachte es ausser<strong>de</strong>m<br />

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