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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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malte mir das Bild aus, wo ich vor <strong>de</strong>m Gerichtsgebäu<strong>de</strong> auf die Folterer<br />

lauerte und ihnen dort einen Kübel voll warmem Schweineblut ins<br />

Gesicht schleu<strong>de</strong>rte. O<strong>de</strong>r ein an<strong>de</strong>rer Traum: Ich stopfe die stark<br />

blutverschmierten kurzen blauen Jeanshosen <strong>de</strong>n Zwei in <strong>de</strong>n Hals, bis<br />

nichts mehr davon ersichtlich ist. Ein Traum! Es ist jene Hose, die ich im<br />

Kerker anhatte und seit <strong>de</strong>m Umzug ins Eckzimmer auf <strong>de</strong>r Farm in<br />

meiner Tasche ausgetrocknet aufbewahrte. Nach Ankunft in<br />

Liechtenstein habe ich sie in einen Plastiksack <strong>de</strong>r COOP La<strong>de</strong>nkette<br />

ungewaschen umgepackt und mit Klebeband luftdicht verschlossen. Es<br />

ist, wie meine Narben, ein Symbol für meine Gefangenschaft und das<br />

Erlittene. Ja, und ich habe sie heute noch, fast 12 Jahre später, bei mir,<br />

verstaut tief unten in einer Box. Nie mehr geöffnet seit April 1997. Wer<br />

weiss, eines Tages kann ich sie doch noch <strong>de</strong>n Tätern "zum Frass<br />

vorlegen".<br />

Also, zurück zum Showdown beim LG Vaduz. Ich war überpünktlich<br />

vor Ort und wartete draussen auf meinen RA. Helmuts RA kam kurz<br />

darauf und dann< er und sie, arm in arm. Mein Herz drohte zu<br />

explodieren und ich konnte nicht mehr atmen. Mein RA versuchte so gut<br />

es ihm gelang, mich abzulenken. Wie noch nie im Leben beherrschte ich<br />

mich. Ständig dachte und sagte ich zu mir: "Warte ab Heinrich, die STA<br />

wird bald in Aktion treten, du wirst <strong>de</strong>ine Gerechtigkeit erhalten". Das<br />

ging gut, bis Frau Salut einen bissigen Spruch losliess, aber erst dann, als<br />

sie sicher war, dass es niemand ausser uns hören wür<strong>de</strong> und zu<strong>de</strong>m<br />

sprach sie natürlich auf Spanisch: "Wir hätten dich gleich im Kerker<br />

umlegen sollen". Ich antwortete auf Spanisch: "Du Hure". Und sie<br />

spuckte mich 3 Mal an, wobei sie kein einziges Mal traf, da ich mit<br />

raschen Kopfbewegungen <strong>de</strong>r Spucke ausweichen konnte.<br />

<strong>Die</strong> Sicherheitslösung <strong>de</strong>s Gerichtspräsi<strong>de</strong>nten bestand aus zwei<br />

Lan<strong>de</strong>spolizisten, uniformiert und normal bewaffnet. Ich sah sie vor <strong>de</strong>m<br />

Gerichtssaal im Gang stehen. Ich kannte sie flüchtig, wir sind ja ein<br />

kleines Land. Ich war felsenfest überzeugt, dass nun endlich die STA die<br />

Hän<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Sack genommen hatte und eine Verhaftung <strong>de</strong>r Bei<strong>de</strong>n<br />

nach <strong>de</strong>r Verhandlung angeordnet hatte. Ich und mein RA sassen am<br />

grossen U-förmigen Tisch gegenüber von Helmut und seinem RA. <strong>Der</strong><br />

Richter mit Sekretärin zwischen uns allen, rechts von mir. <strong>Die</strong> Bei<strong>de</strong>n<br />

Polizisten hinter Helmut. Zu unserem Erstaunen, erlaubte es <strong>de</strong>r LR<br />

Oehri <strong>de</strong>r Frau von Helmut in <strong>de</strong>n Saal zu kommen und ca. drei Meter<br />

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