10.12.2012 Aufrufe

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

eherrschen und wür<strong>de</strong> etwas Dummes tun, wenn ich die Folterer sehen<br />

wür<strong>de</strong>. Man konnte ja nicht feststellen, ich konnte ja nicht feststellen,<br />

dass ich das ganze Thema "Folter in Argentinien" mit <strong>de</strong>r Zeit hätte<br />

verarbeiten können. Nein, je<strong>de</strong>n Tag seit April 1997, je<strong>de</strong>s mal wenn ich<br />

aufstehe, sehe ich die vielen Narben und <strong>de</strong>nke an das furchtbar<br />

Erlittene. Ich entschied mich <strong>de</strong>m Gericht einen Brief zu schreiben, um<br />

auf diese ausseror<strong>de</strong>ntlichen Umstän<strong>de</strong> hinzuweisen. Zuerst wollte ich<br />

<strong>de</strong>m LR Oehri, als Einzelrichter in dieser Sache, schreiben. Nach<br />

Absprache mit meinem RA, kam ich zum Schluss, dass es nicht<br />

angebracht wäre, wenn ich als Beklagter <strong>de</strong>m zugeteilten Richter direkt<br />

anschreiben wür<strong>de</strong>. So richtete ich <strong>de</strong>n Brief an Dr. B. Marxer, <strong>de</strong>n<br />

Lan<strong>de</strong>sgerichtspräsi<strong>de</strong>nten. Er war mit <strong>de</strong>m 101er Fall vertraut, da sich<br />

dieser aussergewöhnliche Fall im kleinen Liechtenstein, vor allem in<br />

Justizkreisen schon lange herumgesprochen hatte. Ich schil<strong>de</strong>rte meine<br />

Ängste vor einem Zusammentreffen und dass ich einfach ausserstan<strong>de</strong><br />

sei, zu garantieren, dass ich nicht ausflippe. Daher hatte ich ihn um die<br />

Anordnung von Vorsichtsmassnahmen (z.B. Polizei o<strong>de</strong>r<br />

Schutzpersonal) gebeten. Er bedankte sich für mein Schreiben per<br />

Telefon und sagte, dass er alles tun wer<strong>de</strong>, um eine mögliche<br />

Konfrontation zu entschärfen, bzw. meinen Stress zu mil<strong>de</strong>rn.<br />

Was habe ich mir in <strong>de</strong>n Tagen vor <strong>de</strong>m grossen Tag alles ausgedacht.<br />

Ich wusste, ich musste mich beherrschen. Ich wollte keine<br />

Gesetzwidrigkeit machen und auch nichts, was <strong>de</strong>n Bemühungen <strong>de</strong>r<br />

STA o<strong>de</strong>r UR im 101er zuwi<strong>de</strong>rlaufen wür<strong>de</strong>. Ich wusste, ich durfte<br />

unter keinen Umstän<strong>de</strong>n "Hand an Helmut o<strong>de</strong>r seiner Frau legen".<br />

Zuerst dachte ich mir eine raffinierte Falle für Helmut aus. Nein, keine<br />

fliegen<strong>de</strong>n Kugeln. Mit Hilfe <strong>de</strong>s katholischen Pfarrers von Vaduz wollte<br />

ich ihn während einer Sitzung mit <strong>de</strong>m Pfarrer in ein heimlich<br />

aufgezeichnetes Schuldgeständnis locken. Wobei ich zum Schein auf ein<br />

fiktives "Versöhnungsangebot" eingehen wür<strong>de</strong>. So verzweifelt war ich,<br />

ihn zur Strecke zu bringen. Ich verwarf diesen Plan, weil mir bewusst<br />

wur<strong>de</strong>, dass ich aus Zorn mich nicht hätte beherrschen können. Und<br />

zu<strong>de</strong>m Helmut ein ganz gerissener Delinquent ist. Dann hatte ich die<br />

I<strong>de</strong>e mit <strong>de</strong>m Blut. Blut, das ich ohne Probleme vom "Onkel Herbert"<br />

(<strong>de</strong>r Besitzer <strong>de</strong>r Malbuner Spezialitäten) hätte organisieren könnte. Ich<br />

ging sogar so weit, dass ich bei einer Jurastu<strong>de</strong>ntin, die beim LG Vaduz<br />

das Praktikum absolvierte, nachfragte, ob ein Kübel davon, gemäss StGB<br />

eine grobe Tat wäre. Sie konnte mir keine klären<strong>de</strong> Antwort geben. Ich<br />

126

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!