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Der Fürst. Der Dieb. Die Daten. - blog.börsennews.de

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Recht haben und Recht bekommen zwei fundamental verschie<strong>de</strong>ne<br />

Dinge sind.<br />

Wie im Delirium schwankte ich einerseits zwischen <strong>de</strong>r nackten Furcht,<br />

meine Folterer persönlich und leibhaftig wie<strong>de</strong>r zu sehen und <strong>de</strong>n<br />

daraus unbeschreiblichen Konsequenzen für mich und an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r<br />

euphorischen Freu<strong>de</strong> darüber, dass dies die Gelegenheit sein wür<strong>de</strong>, bei<br />

<strong>de</strong>r die STA endlich Helmut und seine Frau in die Mangel nehmen<br />

konnte. Nach zwei Tagessatzungen (nur in Anwesenheit <strong>de</strong>r<br />

Rechtsanwälte) im Februar und Mai 2000 wur<strong>de</strong> die Hauptverhandlung<br />

<strong>de</strong>r Zivilsache auf <strong>de</strong>n 20. Juni 2000 festgesetzt. <strong>Der</strong> RA von Helmut<br />

hatte die Information über das mögliche Erscheinen <strong>de</strong>s Ehepaares bis<br />

zur allerletzten Minute zurückbehalten. Ein Erscheinen von Helmut<br />

(o<strong>de</strong>r auch mir selber) war von Gesetztes wegen nicht zwingend<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, ich aber wollte unbedingt persönlich dort anwesend sein<br />

und mich nicht nur durch meinen RA vertreten lassen.<br />

Je näher <strong>de</strong>r Termin kam, umso aufgewühlter wur<strong>de</strong> ich. Nicht wegen<br />

<strong>de</strong>m Inhalt <strong>de</strong>s Zivilprozesses, da waren wir, mein RA und ich, uns zu<br />

1000 Prozent bombensicher, dass Helmut (als Kläger) diesen Prozess<br />

hochgradig verlieren wür<strong>de</strong>.<br />

Man muss es sich vorstellen: Es wür<strong>de</strong> das ERSTE Aufeinan<strong>de</strong>rtreffen<br />

von uns bei<strong>de</strong>n seit Argentinien sein. Mein monumental aufgestauter<br />

Hass auf meine Peiniger, mit <strong>de</strong>m ich seit April 1997 alleine leben<br />

musste, wür<strong>de</strong> auf seine Quelle treffen. Eben die Bei<strong>de</strong>n. Nicht dass ich<br />

die Mittäterschaft von Mariano & Co. vergessen hatte. Ich habe <strong>de</strong>r STA<br />

und <strong>de</strong>m UR über die Möglichkeit von Helmuts Erscheinen geschrieben<br />

und verlangt, dass sie eine Neuvernehmung von Helmut wegen seiner<br />

unzähligen Wi<strong>de</strong>rsprüche durchführten und ausser<strong>de</strong>m eine<br />

Erstvernehmung seiner Frau, <strong>de</strong>r Täterin Salud. Auch habe ich gebeten,<br />

dass die STA bitte eine Verhaftung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n wegen "Fluchtgefahr<br />

und/o<strong>de</strong>r Verdunkelung" wirklich, wirklich in Betracht ziehen sollte.<br />

<strong>Der</strong> Zivilprozess wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Landrichter Dr. Uwe Oehri zugewiesen. Ich<br />

kannte ihn nicht persönlich. Mein RA aber schon. LR Oehri ist ungefähr<br />

in meinem Alter. ER war im Land "berühmt", lei<strong>de</strong>r nicht dank<br />

"gerechter Urteile" – eher wegen <strong>de</strong>s Gegenteils: Es lagen schon damals<br />

einige Beschwer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Justiz über ihn vor. Es sei sehr parteiisch und<br />

seine richterliche Würdigung vorgebrachter Beweise oft abstrus. <strong>Die</strong>s<br />

kümmerte mich nicht gross, <strong>de</strong>nn ich hatte da keine Be<strong>de</strong>nken.<br />

Ich hatte viele unruhige Nächte vor <strong>de</strong>m wichtigen Termin. Ich hatte<br />

solche Angst. Angst vor mir selber! Angst, ich könnte mich nicht<br />

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