Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...
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88 Psychosomatische Erkrankungen, Psychosomatik und Psychosomatische Medizin – ein Überblick Lerntheoretische Theorien einmal entstandene psychosomatische Störung (...) Reize produziert (...), die ihrerseits ... Reak- tionen bedingen (...), die nun wieder die psychosomatische Reaktion reaktivieren (...) oder intensivieren - und so weiter.“ 349 349 Franke 1981, S. 45
Psychosomatische Erkrankungen, Psychosomatik und Psychosomatische Medizin – ein Überblick Sozialätiologische Theorien 1.4.5 Sozialätiologische Theorien Unter sozialätiologischen Theorien psychosomatischer Erkrankungen versteht man jene Kon- strukte, die vorwiegend soziale Bedingungen und Faktoren als krankheitsverursachend ein- schätzen. Als Abschluss dieses ersten Kapitels soll daher in Ergänzungsabsicht in kurzer Dar- stellung Schaefers sozialphysiologischer Ansatz als Beispiel derartiger Modelle vorgestellt wer- den. Nach Schaefer befasst sich Sozialphysiologie danach „... mit der Frage, auf welche Weise soziale Zustände und Prozesse in Form physiologisch analysierbarer Mechanismen auf den Menschen einwirken. Sie geht dabei von der Annahme aus, daß beim Menschen als Zoon politikon ge- sellschaftliche Verhaltensweisen genetisch determiniert sind und zusätzliche gesellschaftliche Verhaltensmuster im Sozialisationsprozeß erworben werden. Werden nun diese Verhaltens- muster gestört, so resultiert abweichendes, krankes Verhalten (...).“ 350 Unter ‚sozialen Faktoren‘ versteht Schaefer hierbei einmal die aus Menschen bestehende soziale Umwelt des Individuums, andererseits aber auch die veränderte Umwelt physisch-technischer Art; dazu zählen beispielsweise Faktoren wie etwa Luftverschmutzung oder Lärm. 351 Diese Faktoren haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Menschen: - „Technosomatische Wirkungen: Das sind solche, »welche die Leiblichkeit des Individuums verändern, ohne sich dabei bewußter oder bewußtseinsfähiger Funktionen zu bedienen«. 352 Sie laufen in der vegetativen Sphäre ab ohne Auswirkungen auf psychische Reaktionen zu haben. Auf technosomatischen Wirkungen beruhen zum Beispiel Berufskrankheiten wie Staublunge ... . - Soziosomatische Wirkungen: Diese bewirken »eine Beeinflussung des Verhaltens, ohne daß dabei erkennbare Emotionen ausgelöst oder Reflexionen über Verhalten aufgestellt wer- den«. 353 ... . Hierher gehören gesellschaftliche Erscheinungen wie Eßgewohnheiten, Rauchen, Erziehungsprinzipien. 350 vgl. Schaefer 1975, 1976, zitiert nach Franke 1981, S. 46 351 vgl. Schaefer 1975, 1976, zitiert nach Franke 1981, S. 46 352 Schaefer 1975, zitiert nach Franke 1981, S. 46 353 Schaefer 1975, zitiert nach Franke 1981, S. 46 89
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