Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...
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36 Anhang Patient 10 (Frau K)
Patient 11 (Herr L) Anhang Patient 11 (Herr L) Interviewbedingungen: Das Interview mit Herrn L fand am 08. 04. 2004 in der Wohnung des Interviewers zwischen 9.00 und 9.40 Uhr statt. Kontaktherstellung: Prof. Csef hat den Kontakt zu Herrn L hergestellt und ihn an den Interviewer vermittelt. Gesprächsbedingungen: Der Patient scheint trotz seiner Zustimmung zum Interview vor und während des Interviews sehr nervös zu sein, was sich in seinem zappeligen Verhalten zeigt. Bereits bei der Begrüßung sagt Herr L, dass er den Termin nicht wahrgenommen hätte, wenn ihm gesagt worden wäre, dass er in den vierten Stock laufen müsse, da ihn derartige Treppenaufstiege anstrengen würden, weil sein Herz dann so schnell schlage. Nach Auffassung des Interviewers liegt bereits hier ein Indiz vor, dass der Gesprächstermin Herrn L aus der Ruhe bringt. Auch die Aussage des Patienten, er habe wenig Zeit und möchte das Interview so schnell wie möglich hinter sich bringen, weist auf Nervosität und Unbehagen hin. Anfänglich versucht der Patient auch tatsächlich, die Punkte des Leitfadens so schnell wie möglich abzuhaken, eine Entspannung des Patienten stellt sich jedoch nach einigen Minuten ein. Aufgrund der großen Ähnlichkeit der Biographien von Interviewer und Patient findet nach der Befragung ein kurzes Nachgespräch statt, in dem der Interviewer Herrn L mitteilt, dass auch er an einer Herzneurose leide. Dieser Sachverhalt führt zur endgültigen Entkrampfung des Pa- tienten, der in diesem Zusammenhang den Wunsch äußert, ein weiteres Treffen privater Art zu arrangieren. Anamnese: Herr L ist zum Zeitpunkt des Interviews 29 Jahre alt und betreibt an der Universität Würzburg das Studium der Rechtswissenschaften. Der Patient hat mehrere Geschwister und ist Sohn geschiedener Eltern. Die Angstkarriere des Patienten beginnt im Jahre 2003 mit einer gefährlichen Viruserkrankung, die zu ausgeprägtem Schon- und Vermeidungsverhalten führt und dafür sorgt, dass Herr L das Vertrauen in seinen Körper beziehungsweise dessen Funktionen verliert. 1
- Seite 722 und 723: 20 Anhang Patient 9 (Herr J) J: und
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- Seite 750 und 751: K: das war eine ganz wichtige Aussa
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Interviewbedingungen: Das Interview mit Herrn L fand <strong>am</strong> 08. 04. 2004 in der Wohnung des<br />
Interviewers zwischen 9.00 und 9.40 Uhr statt.<br />
Kontaktherstellung: Prof. Csef hat den Kontakt zu Herrn L hergestellt und ihn an den Interviewer<br />
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Gesprächsbedingungen: Der Patient scheint trotz seiner Zustimmung zum Interview vor und<br />
während des Interviews sehr nervös zu sein, was sich in seinem zappeligen Verhalten zeigt.<br />
Bereits bei der Begrüßung sagt Herr L, dass er den Termin nicht wahrgenommen hätte, wenn<br />
ihm gesagt worden wäre, dass er in den vierten Stock laufen müsse, da ihn derartige<br />
Treppenaufstiege anstrengen würden, weil sein Herz dann so schnell schlage. Nach Auffassung<br />
des Interviewers liegt bereits hier ein Indiz vor, dass der Gesprächstermin Herrn L aus der Ruhe<br />
bringt. Auch die Aussage des Patienten, er habe wenig Zeit und möchte das Interview so schnell<br />
wie möglich hinter sich bringen, weist auf Nervosität und Unbehagen hin.<br />
Anfänglich versucht der Patient auch tatsächlich, die Punkte des Leitfadens so schnell wie<br />
möglich abzuhaken, eine Entspannung des Patienten stellt sich jedoch nach einigen Minuten<br />
ein.<br />
Aufgrund der großen Ähnlichkeit der Biographien von Interviewer und Patient findet nach der<br />
Befragung ein kurzes Nachgespräch statt, in dem der Interviewer Herrn L mitteilt, dass auch er<br />
an einer Herzneurose leide. Dieser Sachverhalt führt zur endgültigen Entkr<strong>am</strong>pfung des Pa-<br />
tienten, der in diesem Zus<strong>am</strong>menhang den Wunsch äußert, ein weiteres Treffen privater Art zu<br />
arrangieren.<br />
An<strong>am</strong>nese: Herr L ist zum Zeitpunkt des Interviews 29 Jahre alt und betreibt an der Universität<br />
Würzburg das Studium der Rechtswissenschaften.<br />
Der Patient hat mehrere Geschwister und ist Sohn geschiedener Eltern. Die Angstkarriere des<br />
Patienten beginnt im Jahre 2003 mit einer gefährlichen Viruserkrankung, die zu ausgeprägtem<br />
Schon- und Vermeidungsverhalten führt und dafür sorgt, dass Herr L das Vertrauen in seinen<br />
Körper beziehungsweise dessen Funktionen verliert.<br />
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