Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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16 Anhang Patient 8 (Frau H) H: wie gesagt und wenn ich gewollt habe war ich immer zu müde: ich war immer müde müde I: hm müde: das ganze Leben war Müdigkeit, gearbeitet und dann am Abend müde, und der Sonntag: war für mich der schönste Tag, am Sonntag da konnte ich mich nach dem Essen nachdem ich gespült hatte einmal hinlegen: das und dann habe ich mal Kreuzworträtsel gemacht ich habe früher so furchtbar gerne gelesen ich war ja auf dem Gymnasium und äh ///// ich habe mich die ganze Woche auf den Sonntag gefreut: H: weil ich da mal und dann Ruhe: kein Radio null und gar nichts! I: hm H: und da habe ich mich jedes jeden wie gesagt so: auf den Sonntag gefreut das glauben Sie nicht: I: hm mein Kreuzworträtsel habe ich gemacht und dann war halt die Zeit da konnte ich dann war derartig viel Arbeit da da konnte ich keine Rätsel mehr lösen (Frau H lacht) H: und dann habe ich wieder angefangen und denke ich `mein Gott bist du so blöd geworden? du I: hm bringst ja gar nichts mehr zusammen, jetzt wird es aber höchste Zeit dass du die grauen Gehirn- zellen wieder animierst!´ H: und das fiel mir ja so: schwer: Kreuzworträtsel zu machen und dann war für mich praktisch äh I: hm der Start wieder damit anzufangen! H: da habe ich dann Angst bekommen `mein Gott darin bist du ja schon schon´ - - I: nicht mehr so fit? H: nicht mehr so fit, und jetzt geht es wieder, ich habe natürlich wie wie Wortfindungs- schwierigkeiten weiß ich was es ist aber ich brauche dann eine Weile und ich denke das trainiert: ja dann auch das Hirn! I: ja klar! H: so sehe ich das: und das lasse ich mir jetzt nicht nehmen jeden Sonntag wenn die Arbeit fertig I: hm ist lege ich mich hin auf die Couch ins Wohnzimmer und dann habe ich meine zwei Stunden totale Ruhe H: mit den Rätseln und da will ich nichts hören und nichts sehen das weiß auch mein Mann dann I: hm geht er alleine spazieren und ich ruhe aus und wenn wir vielleicht den Betrieb nicht mehr haben

Anhang Patient 8 (Frau H) H: dann kann ich vielleicht einen Sonntag auch einmal hinaus, ich kann mir das einmal unter der Woche gönnen dass ich mir das auch gönnen kann! I: hm ähm wie ist es denn jetzt: mit dem sozialen Umfeld oder dem Freundeskreis im Moment ist das immer noch so? H: ich habe gar nichts, wir haben Russlandaussiedler da also in der Nähe und die haben sich da ein I: hm kleines Haus gekauft und das muss ich noch sagen das Haus das sie sich gekauft haben äh da war (Versprecher) eine Frau gewohnt und das war immer unser seelischer Mülleimer, mit dieser: Frau habe ich immer Kontakt gehabt und das ist mir auch furchtbar schwer gefallen die ist äh gestorben mittlerweile H: das war wie meine Mutter praktisch sie ist zu mir gekommen ich bin zu ihr gekommen also es I: hm ist nicht so dass ich nur mit meinem Mann Kontakt hatte, mit dieser Frau äh hatten wir immer Kontakt und auch im im Ort selbst war ich auch beliebt wenn jemand kam oder wenn jemand Sorgen gehabt hat dann sind die auch zu mir gekommen und und ich habe sie getröstet und so oder ich war immer da für jeden! H: und - - - also so Kontakt habe ich schon wieder Russlandaussiedlerin die jetzt in das Haus ist, I: hm die hat auch Probleme die hat eine behinderte Tochter äh und äh die anderen Kinder Sie wissen ja auch was das Problem mit den Russlandaussiedlern ist die trinken so und einer ist jetzt auch in Diebstahl verwickelt da kommt der halt auch und weint sich aus und da muss ich es halt auch trösten H: und und äh also - - äh so habe ich dann und mit meiner anderen Nachbarin habe ich überall Kontakt; I: und diese Krankheit oder diese Anfälle die wirken da: oder haben doch einmal mindestens ein- H: nein! schränkend gewirkt ja? oder habe ich Sie da falsch verstanden dass Sie halt gesagt haben ich bin ich habe Angst irgendwie was weiß ich einen Herzinfarkt zu bekommen oder plötzlich tot umzufallen und deswegen: ähm habe ich keine sozialen Kontakte oder deswegen: traue ich mich nicht mehr aus dem Haus! I: gibt es da da gibt es kein Zusammenhang? H: nein überhaupt nicht nein überhaupt nicht überhaupt nicht! I: hm H: deswegen denke ich ja das muss: irgendwie ein ein also ich war ich war damals in Reha, 17

Anhang<br />

Patient 8 (Frau H)<br />

H: dann kann ich vielleicht einen Sonntag auch einmal hinaus, ich kann mir das einmal unter der<br />

Woche gönnen dass ich mir das auch gönnen kann!<br />

I: hm ähm wie ist es denn jetzt: mit dem sozialen Umfeld oder dem Freundeskreis im Moment ist<br />

das immer noch so?<br />

H: ich habe gar nichts, wir haben Russlandaussiedler da <strong>als</strong>o in der Nähe und die haben sich da ein<br />

I: hm<br />

kleines Haus gekauft und das muss ich noch sagen das Haus das sie sich gekauft haben äh da<br />

war (Versprecher) eine Frau gewohnt und das war immer unser seelischer Mülleimer, mit dieser:<br />

Frau habe ich immer Kontakt gehabt und das ist mir auch furchtbar schwer gefallen die ist äh<br />

gestorben mittlerweile<br />

H: das war wie meine Mutter praktisch sie ist zu mir gekommen ich bin zu ihr gekommen <strong>als</strong>o es<br />

I: hm<br />

ist nicht so dass ich nur mit meinem Mann Kontakt hatte, mit dieser Frau äh hatten wir immer<br />

Kontakt und auch im im Ort selbst war ich auch beliebt wenn jemand k<strong>am</strong> oder wenn jemand<br />

Sorgen gehabt hat dann sind die auch zu mir gekommen und und ich habe sie getröstet und so<br />

oder ich war immer da für jeden!<br />

H: und - - - <strong>als</strong>o so Kontakt habe ich schon wieder Russlandaussiedlerin die jetzt in das Haus ist,<br />

I: hm<br />

die hat auch Probleme die hat eine behinderte Tochter äh und äh die anderen Kinder Sie wissen<br />

ja auch was das Problem mit den Russlandaussiedlern ist die trinken so und einer ist jetzt auch<br />

in Diebstahl verwickelt da kommt der halt auch und weint sich aus und da muss ich es halt auch<br />

trösten<br />

H: und und äh <strong>als</strong>o - - äh so habe ich dann und mit meiner anderen Nachbarin habe ich überall<br />

Kontakt;<br />

I: und diese Krankheit oder diese Anfälle die wirken da: oder haben doch einmal mindestens ein-<br />

H: nein!<br />

schränkend gewirkt ja? oder habe ich Sie da f<strong>als</strong>ch verstanden dass Sie halt gesagt haben ich<br />

bin ich habe Angst irgendwie was weiß ich einen Herzinfarkt zu bekommen oder plötzlich tot<br />

umzufallen und deswegen: ähm habe ich keine sozialen Kontakte oder deswegen: traue ich mich<br />

nicht mehr aus dem Haus!<br />

I: gibt es da da gibt es kein Zus<strong>am</strong>menhang?<br />

H: nein überhaupt nicht nein überhaupt nicht überhaupt nicht!<br />

I: hm<br />

H: deswegen denke ich ja das muss: irgendwie ein ein <strong>als</strong>o ich war ich war d<strong>am</strong><strong>als</strong> in Reha,<br />

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