Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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10.12.2012 Aufrufe

6 Anhang Patient 4 (Herr D) D: das ist dann im Prinzip so weit gegangen dass ich äh mich also wirklich mit Tabletten voll I: hm gestopft auf die Arbeit geschleppt habe und dann sobald ich das Arbeiten aufgehört habe und sobald noch mehr Ruhe! in das Leben gekommen ist die ganze Sache noch schlimmer war, D: also - - ich habe im Prinzip vor jedem das ist fast schon wie ein Workaholic fast vor jedem I: hm Wochenende Angst gehabt - - so zwei- dreimal in der Woche ist mit Sicherheit der Notarzt gekommen oder ich bin zum Notarzt gegangen, D: weil man einfach die Situation nicht mehr ausgehalten hat weil - - - ich äh vorher ich habe also I: hm vorher sehr viel Sport gemacht und ähm war eigentlich immer agil und unterwegs gewesen und in dem Moment in dem das so massiv war war eine absolute Einschränkung da gewesen ja? also das - - es war im Prinzip schon eine Angst vor die Haustüre zu gehen - - - also das ich weiß nicht das kann sich vielleicht kein Mensch vorstellen dass jemand vorher mit seinen Kumpels unterwegs ist und im Urlaub von der Klippe herunterspringt und sich keine Gedanken darüber macht und dann auf einmal ins Schwimmbad geht und äh und nicht weiter als mit den Zehenspitzen ins Wasser kommt weil er Angst vor dem Wasser auf einmal hat ja? D: also es sind also extreme! Einschränkungen. I: wenn ich da kurz fragen darf, war es die Angst dass da außerhalb des Hauses etwas wieder passieren könnte? D: also die Angst war auch im Haus da waren auch diese Angstattacken da, aber man hat sich in I: hm der Umgebung der in der Umgebung der Verwandten oder Bekannten einfach noch sicherer gefühlt das war - man hat gewusst es ist jemand da und der kann vielleicht einmal einen Arzt rufen oder D: also und sobald man dann ganz! alleine auf sich gestellt war dass man vor die Türe gegangen ist I: hm und es war keiner mehr da oder sonst etwas war der Angstpegel ich beschreibe das so der Angstpegel kann bis zur Brust oder er kann bis zur äh Oberlippe gehen D: der war dann bis zur Oberlippe gestanden ja? I: hm D: also da musste nur der Funke kurz überspringen und dann war die riesige Angstattacke da!

Anhang Patient 4 (Herr D) I: hm und die hat sich dann so geäußert wie du vorhin gemeint hast also zum Beispiel die Angst dass die Füße da jetzt wegrutschen oder Herzrasen? D: es hat natürlich damals zum Anfangszeitpunkt hat sich das so geäußert äh dass also - - ja also I: hm dass im Prinzip - - ich würde es so beschreiben wie ein Arzt es beschreiben würde wie jemand der hyperventiliert und noch einen Schweißausbruch bekommt und absolute Angstzustände hat D: und da hat also auch Schwindel und alle möglichen anderen Dinge hineingespielt es war also I: hm ein übelster Zustand wie wenn jemand sagt `ich stehe total vor dem Zusammenklappen!´ D: und das ist immer bei den Angstattacken das Gefühl dabei dass man - - man hat einfach irgendwie das Gefühl man müsste jeden Moment davonlaufen - - aber man weiß gar nicht wohin man rennen soll! ja? (Herr D lacht) weil man kann ja eigentlich nicht vor sich selbst davonlaufen. I: aber das Gefühl vor der Angst davonlaufen zu müssen ist es ja? D: hm I: gut - - D: also man hat irgendwie immer das Gefühl - - ja `was soll ich jetzt eigentlich machen? soll ich I: hm jetzt zum einhundertsten Mal zum Notarzt rennen der dich für total bescheuert hält´? D: ja ähm oder wohin soll man überhaupt in der Situation ja? I: hm D: dann bin ich zu einer anderen Ärztin gegangen und habe versucht mir dort helfen zu lassen und I: hm die hat gesagt `also da muss im psychischen Bereich etwas getan werden!´ D: und ich sollte in - - in in ein- in eine Klinik gehen I: hm D: äh die hat mich dann in eine Klinik überwiesen in in der Gegend von *Bad Mergentheim (Herr D I: hm schnauft) in dieser Klinik war ich dann gewesen - - da muss ich sagen also es war einfach so dass ich denke wenn jemand so etwas hat dann versucht er sich den ganzen Körper durchuntersuchen zu lassen ob alles in Ordnung war und ich bin einfach für meine Begriffe in diese Klinik gekommen als ich einfach zur Hälfte untersucht war 7

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Anhang<br />

Patient 4 (Herr D)<br />

D: das ist dann im Prinzip so weit gegangen dass ich äh mich <strong>als</strong>o wirklich mit Tabletten voll<br />

I: hm<br />

gestopft auf die Arbeit geschleppt habe und dann sobald ich das Arbeiten aufgehört habe und<br />

sobald noch mehr Ruhe! in das Leben gekommen ist die ganze Sache noch schlimmer war,<br />

D: <strong>als</strong>o - - ich habe im Prinzip vor jedem das ist fast schon wie ein Workaholic fast vor jedem<br />

I: hm<br />

Wochenende Angst gehabt - - so zwei- dreimal in der Woche ist mit Sicherheit der Notarzt<br />

gekommen oder ich bin zum Notarzt gegangen,<br />

D: weil man einfach die Situation nicht mehr ausgehalten hat weil - - - ich äh vorher ich habe <strong>als</strong>o<br />

I: hm<br />

vorher sehr viel Sport gemacht und ähm war eigentlich immer agil und unterwegs gewesen und<br />

in dem Moment in dem das so massiv war war eine absolute Einschränkung da gewesen ja? <strong>als</strong>o<br />

das - - es war im Prinzip schon eine Angst vor die Haustüre zu gehen - - - <strong>als</strong>o das ich weiß<br />

nicht das kann sich vielleicht kein Mensch vorstellen dass jemand vorher mit seinen Kumpels<br />

unterwegs ist und im Urlaub von der Klippe herunterspringt und sich keine Gedanken darüber<br />

macht und dann auf einmal ins Schwimmbad geht und äh und nicht weiter <strong>als</strong> mit den<br />

Zehenspitzen ins Wasser kommt weil er Angst vor dem Wasser auf einmal hat ja?<br />

D: <strong>als</strong>o es sind <strong>als</strong>o extreme! Einschränkungen.<br />

I: wenn ich da kurz fragen darf, war es die Angst dass da außerhalb des Hauses etwas wieder<br />

passieren könnte?<br />

D: <strong>als</strong>o die Angst war auch im Haus da waren auch diese Angstattacken da, aber man hat sich in<br />

I: hm<br />

der Umgebung der in der Umgebung der Verwandten oder Bekannten einfach noch sicherer<br />

gefühlt das war - man hat gewusst es ist jemand da und der kann vielleicht einmal einen Arzt<br />

rufen oder<br />

D: <strong>als</strong>o und sobald man dann ganz! alleine auf sich gestellt war dass man vor die Türe gegangen ist<br />

I: hm<br />

und es war keiner mehr da oder sonst etwas war der Angstpegel ich beschreibe das so der<br />

Angstpegel kann bis zur Brust oder er kann bis zur äh Oberlippe gehen<br />

D: der war dann bis zur Oberlippe gestanden ja?<br />

I: hm<br />

D: <strong>als</strong>o da musste nur der Funke kurz überspringen und dann war die riesige Angstattacke da!

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