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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Zus<strong>am</strong>menfassung der Hauptergebnisse<br />

Freizeitbereich andersweitig zu Einschränkungen, weil die Befragte zeitweise etwa<br />

Diskotheken- oder Konzertbesuche meiden musste.<br />

G erfährt durch ihre klaustro- und agoraphobische Tendenz massive Einschränkungen.<br />

Sie verzichtet ‚freiwillig‘ auf Kontakte, um nicht ständig in Erklärungsnot zu geraten, ob-<br />

wohl die Patientin eigentlich ein geselliger Mensch ist und zeitlich die Möglichkeit<br />

hätte, Unternehmungen zu machen.<br />

Frau H gab an, sich wegen ihrer Wortfindungsstörungen nicht mehr aus dem Haus zu<br />

trauen, der Freundeskreis löste sich hier krankheitsbedingt völlig auf. Die Patientin<br />

bewegt sich nur in dem Umfeld völlig frei, in dem sie sich mit ihrer Krankheit ange-<br />

nommen fühlt. Allerdings gab die Patientin auch an, sich mit ihrem ruhigen Leben gut<br />

arrangiert zu haben.<br />

Herr J empfand insbesondere die Unberechenbarkeit seiner <strong>Erkrankung</strong> <strong>als</strong> äußerst<br />

unangenehm. Die Herzangst verbietet ihm das Aufsuchen bestimmter Orte, was zum<br />

Abbruch vieler persönlicher Kontakte führte. Ferner beansprucht der Patient seine<br />

Mitmenschen teilweise sehr stark.<br />

Wie H pflegt auch Frau K wenig Kontakte, weil sie Angst hat, andere Menschen, welche<br />

die Patientin sowieso nicht verstehen würden, zu sehr zu belasten. Aktivitäten wie bei-<br />

spielsweise Flugzeugreisen oder Kinobesuche sind ihr unmöglich.<br />

L schließlich wurde in der Akutphase seiner <strong>Erkrankung</strong> sehr stark im genannten Bereich<br />

eingeschränkt. Bei ihm reduzierten sich die Kontakte in dieser Zeit bezüglich der<br />

Häufigkeit der Treffen mit Freunden und Bekannten. Die ständige Beschäftigung mit dem<br />

eigenen Körper schränkten ihn auch in der Ausübung sportlicher Aktivitäten ein.<br />

Im Bereich der aktuellen Lebensführung konnte bei einigen Patienten eine Besserung<br />

der Symptomatik festgestellt werden, bei anderen Befragten steht das Leben zum Zeit-<br />

punkt der Befragung noch immer im Schatten der Angst.<br />

Das Leben des Herrn A wird immer noch durch dessen Herzneurose beeinflusst, dennoch<br />

kann er aufgrund seiner psychosomatischen Kur recht gut mit ihr leben.

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