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Psychosomatische Erkrankung als biographisches Ereignis am ...

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Zus<strong>am</strong>menfassung der Hauptergebnisse<br />

G fürchtet sich vor Supermarkteinkäufen und hat Angst vor der Überquerung größerer<br />

Plätze. Gottesdienste und Beerdigungen kann sie nur unter größter Angst besuchen,<br />

Zimmer mit Dachschräge kann sie nicht ohne Panik betreten, Reisen sind der Patientin<br />

nicht möglich.<br />

H hat Angst davor, unter Menschen zu gehen, fürchtet sich vor einer ‚Verstopfung‘ in<br />

ihrem Körper, ‚benötigt‘ daher große Mengen an Aspirinprodukten, um den Alltag<br />

besonders in Anfallszeiten einigermaßen bewältigen zu können.<br />

Herr J leidet besonders unter der Unberechenbarkeit seiner Herzneurose, die ihn in seiner<br />

Freiheit einschränkt. Der Alltag ist bei diesem Patienten derartig von seiner <strong>Erkrankung</strong><br />

bestimmt, dass er seit Jahren akribisch mehrm<strong>als</strong> täglich Blutdruck und Puls protokolliert<br />

und sämtliche Arztbefunde sowie Informationen zu seiner <strong>Erkrankung</strong> s<strong>am</strong>melt.<br />

K hat große Angst vor dem Alleinsein und leidet unter Agora- und Klaustrophobie. Dies<br />

äußert sich darin, dass die Patientin mit dem Auto kein Tunnel durchfahren kann und<br />

große Umwege auf sich nehmen würde, um diese Situation zu vermeiden; sie traut sich<br />

nicht, alleine mit dem Fahrstuhl zu fahren, kann öffentliche Verkehrsmittel nur unter<br />

großer Angst benutzen und meidet Flüge.<br />

L schließlich leidet im Rahmen seiner Herzneurose unter ausgeprägter Sozialphobie, er<br />

kann nur unter größter Angst öffentliche Vorträge halten. Auf dem Höhepunkt der<br />

<strong>Erkrankung</strong> schont er sich nur noch zu Hause und achtet ständig auf sein Herz.<br />

Auch im Bereich des Berufs wurden teilweise gravierende Auswirkungen der Herzneu-<br />

rose beschrieben.<br />

Sowohl A <strong>als</strong> auch B fühlen sich im Beruf eingeschränkt und teilweise nicht in vollem<br />

Umfang leistungsfähig, die Herzneurose führt im Fall von Herrn B sogar zur Früh-<br />

pensionierung.<br />

C kann nach ihrer Herzoperation nicht mehr in den erlernten Beruf zurückkehren. Zwar<br />

hat die Herzneurose hier keinen nachweisbaren Einfluss auf die Ausübung des Berufs, je-<br />

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